Dein roter Faden in wirren Zeiten
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Aus: Ausgabe vom 28.02.2025, Seite 11 / Feuilleton
Wahlnachlese

War nicht alles schlecht

Den Grünen sei Dank!
Von Pierre Deason-Tomory
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Auch Anwärterin für die Fields-Medaille: Exaußenministerin Annalena Baerbock (Symbolbild)

Die Häme, die nach der Bundestagswahl über Bündnis 90/Die Grünen ausgeschüttet wird, ist nicht gerechtfertigt. Deutschland hat den Grünen viel zu verdanken, zum Beispiel den Wahlsieg von Friedrich Merz. Die Verdienste der Partei sind so groß, dass das Satirekollektiv der Tageszeitung junge Welt die Olivgrünen für die Nobelpreise 2025 vorgeschlagen hat – und zwar für alle sechs!

Den Nobelpreis für Literatur sollen die Grünen bekommen für die Balkanisierung des deutschen Satzbaus mit Hilfe von Unterstrichen, Sternchen und Binnen-Is. Den für Chemie für die Propagierung von Milch- und Fleischersatz aus Biomüll. Den für Wirtschaft für die Bekämpfung des Klimawandels durch die Deindustrialisierung Deutschlands und den für Physik für die gewaltsame Befreiung von Schrödingers Katze.

Zwei der Nobelpreise hat sich die baldige Exaußenministerin Annalena Baerbock verdient. Den für Mathematik für die Erfindung der 360-Grad-Wendung und den für Frieden für die Verwirrung des militärischen Gegners durch das Abhalten von Pressekonferenzen in einer ihr unbekannten Sprache. Bei der Vergabe des Friedensnobelpreises werden Baerbock indes nur geringe Chancen eingeräumt. US-Präsident Donald Trump hat dem Nobelkomitee damit gedroht, Oslo zu bombardieren, wenn er ihn nicht kriegt.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Gerdt P. (28. Februar 2025 um 13:27 Uhr)
    Mit Mathe hatte es der Alfred Nobel wohl nicht so – es gibt keinen Nobelpreis für Mathematik, so dass diese Baerbocksche Spitzenleistung wohl ungewürdigt bleiben muss.
    • Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (28. Februar 2025 um 16:31 Uhr)
      Wieso? Einen Nobelpreis für Wirtschaft gibt es auch nicht, der heißt »Preis der Schwedischen Nationalbank in Wirtschaftswissenschaft in Erinnerung an Alfred Nobel«. »das Satirekollektiv der Tageszeitung junge Welt« kann doch den Mathematik-Nobelpreis in gleicher Weise vergeben. An der Finanzierung wird es halt hapern, vielleicht auch an der Gründung einer Außenstelle des Satirekollektivs in Oslo.
  • Leserbrief von Peter Tiedke aus Golzow (28. Februar 2025 um 11:47 Uhr)
    An die Preisjury. Ich schlage eine Erweiterung der Rubriken vor.
    Geographie: Kein Land kann eine Außenministerin vorzeigen, die Beziehungen zu Ländern hat, die »Hunderttausende Kilometer weit« von uns weg sind.
    Geschichte und Demokratie (doppeltes Preisgeld): für die Erkenntnis, dass 1945 an der Oder unter der bewährten Führung die Wehrmacht mit Hitlers Oberst (und Annalenas Großvater) dafür kämpfte, dass »wir heute in Frieden und Freiheit« leben können.
    (Auch vielleicht in der neuen Kategorie »Eventgestaltung«, da diese grundstürzende Erkenntnis gewiss einige Medien zum 80. Jahrestag des heldenhaften Abwehrkampfes inspirieren wird!)
    Und eine Ergänzung zum Wirtschaftspreis für Harbeck (wiederum doppeltes Preisgeld?): Für die bahnbrechende Erkenntnis zu den Zusammenhängen von Kapital, Kredit und Pleite zur zukünftigen Vermeidung von Insolvenzen (muss noch mehr propagiert werden!)

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