Feuerpause gefordert
Von Reinhard Lauterbach
Die USA und die Ukraine haben ihren vorübergehenden Streit über einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg offenbar beigelegt. Nach einem Treffen von Delegationen beider Länder in Dschidda am Dienstag teilten US-Vertreter mit, die Ukraine habe sich zu einem 30tägigen Waffenstillstand bereit gefunden. Das in Dschidda vereinbarte Dokument erstreckt sich, anders als der ursprüngliche ukrainische Vorschlag, nicht nur auf Kampfhandlungen auf See und in der Luft, sondern auch auf Bodenkämpfe. Von US-amerikanischen Sicherheitsgarantien für die Ukraine ist in der Erklärung keine Rede. Im Gegenzug zu der Einigung nahmen die USA ihre Lieferung von Waffen, Munition und Aufklärungsdaten an die Ukraine wieder auf.
Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass das Embargo von den USA nie ernst gemeint war und auch nicht praktiziert wurde. Das polnische Infoportal onet.pl berichtete schon am Sonnabend unter Berufung auf eigene Reporter und Beschäftigte des als Umschlagplatz dienenden Flughafens von Rzeszów, dass die ganze letzte Zeit über Transportflugzeuge aus den USA dort gelandet und entladen worden seien. Auch hätten von Militärpolizei begleitete Lkw-Konvois das Flughafengelände in Richtung ukrainische Grenze verlassen.
Russland äußerte sich ausweichend zu der US-amerikanisch-ukrainischen Forderung, das Feuer einzustellen. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sagte, Russland brauche zunächst vollständige Informationen. Er verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass noch für diese Woche ein Telefongespräch zwischen Donald Trump und Wladimir Putin vorgesehen sei.
Unterdessen haben russische Truppen die Grenzstadt Sudscha im Kursker Gebiet offenbar vollständig zurückerobert. Auch ukrainische Quellen bestätigten das am Mittwoch vormittag. Die Operation im Kursker Gebiet ist damit nach sieben Monaten mit einer Niederlage Kiews zu Ende gegangen. Die Kiewer Truppen sind offenbar dabei, sich auf ukrainisches Gebiet zurückzuziehen. In der Nacht zum Mittwoch trafen russische Raketen Ziele im Hafen von Odessa, eine Fabrik in Dnipro und ein Hotel in Kriwij Rig. Eine Frau kam ums Leben.
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