Militäreinsatz in DR Kongo endet

Gaborone. Die Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) hat am Donnerstag das Ende ihres Militäreinsatzes in der Demokratischen Republik (DR) Kongo bekanntgegeben. Die Entscheidung, die auf einem online abgehaltenen Sondergipfel regionaler Staatschefs getroffen wurde, markiere einen Wendepunkt im Konflikt zwischen Kinshasa und den von Ruanda unterstützten »M 23«-Rebellen, schrieb die Infoseite Afrik.com am gleichen Tag.
Das SADC-Treffen, bei dem lediglich der Inselstaat der Komoren abwesend war, beschloss, das Mandat der in der DR Kongo stationierten Truppe SAMIDRC zu beenden und einen schrittweisen Abzug anzuordnen. Hintergrund ist die verschärfte Sicherheitslage im Osten des Landes nach der Einnahme von Goma und Bukavu durch die »M 23«-Miliz. Die Regionalorganisation äußerte ihre »große Besorgnis« über den Vormarsch bewaffneter Gruppen und die Blockade der wichtigsten humanitären Versorgungswege
Laut Afrik.com hatten die Vorbereitungen auf den Abzug bereits in der vergangenen Woche begonnen. Schon bei einem vorhergehenden virtuellen Treffen des SADC-Vorsitzes mit den an dem Einsatz beteiligten Ländern sei der Rückzug erwogen worden.
SAMIDRC hat eine gemischte Bilanz. Sie sollte Truppen der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) ersetzen, die Kinshasa als zu versöhnlich gegenüber der »M 23« empfand, die kongolesische Armee unterstützen sowie die Region stabilisieren. Sie geriet jedoch schnell in Schwierigkeiten. 14 südafrikanische Soldaten wurden getötet, insgesamt gab es 18 Todesopfer. Folge war, dass Südafrikas Opposition die Mission als ineffektiv und kostspielig kritisierte.
Das Ende der SADC-Mission hinterlässt ein erhebliches Sicherheitsvakuum, da die kongolesischen Streitkräfte darum kämpfen, den Vormarsch der Rebellen einzudämmen. Dennoch bekräftigte die SADC ihre Unterstützung für die Souveränität der DR Kongo und forderte eine politische Lösung unter Einbeziehung aller Konfliktparteien. Tatsächlich hat Angolas Präsidentschaft am Mittwoch angekündigt, dass die DR Kongo und die »M 23«-Miliz in der kommenden Woche Friedensverhandlungen beginnen werden. (jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Putin spricht sich für Waffenruhe aus
vom 14.03.2025 -
»Teil des Problems ist die subversive Kampagne«
vom 14.03.2025 -
Gegen Repression
vom 14.03.2025 -
Unter israelischen Bomben
vom 14.03.2025 -
Jagd auf Studenten
vom 14.03.2025 -
Gazas Schatten über Washington
vom 14.03.2025 -
Zukunft ausgelöscht
vom 14.03.2025 -
Kiews Faustpfand schwindet
vom 14.03.2025