UNHCR muss Hilfe in Ägypten stoppen
Genf. Wegen drastischer Mittelkürzungen hat das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) die medizinische Versorgung für Flüchtlinge in Ägypten eingestellt. Betroffen seien rund 20.000 Patientinnen und Patienten; es gehe um Behandlungen etwa bei Krebs, Diabetes, Bluthochdruck oder Herzkrankheiten, sagt eine UNHCR-Sprecherin in Genf. Die Organisation könne nur noch Nothilfe bei unmittelbarer Lebensgefahr finanzieren. Viele der Betroffenen seien vor den Kämpfen im Sudan geflohen. Insgesamt sind in Ägypten mehr als 900.000 Flüchtlinge registriert. Sie können ägyptische Ärzte aufsuchen, sagte die Sprecherin, aber vielen fehle das Geld dafür. Im Land sind außerdem Hilfsorganisationen wie »Ärzte ohne Grenzen« im Einsatz, die Dienste für Flüchtlinge umsonst anbieten. Außer den USA haben auch andere Länder Kürzungen ihrer Entwicklungshilfemittel angekündigt, darunter etwa Großbritannien und Deutschland. Die USA haben einen Großteil ihrer Ausgaben eingefroren und noch nicht entschieden, ob und wieviel davon wieder freigegeben wird. Das UNHCR hat auch schon 400 seiner gut 20.000 Stellen abgebaut. (dpa/jW)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (25. März 2025 um 12:45 Uhr)Seltsame Entwicklungshilfe, die die Entwicklung zur Eigenständigkeit verhindert – seit vielen Jahrzehnten. Die unterentwickelt gehaltenen Entwicklungsländer hängen am Geldtropf der HelferInnen, damit das Geld zurück in den HelferInnenkreislauf fließt. Inzwischen scheint es bessere Verwertungsmöglichkeiten in den jeweiligen Inländern zu geben. Auf jeden Fall reihen sich diese Massnahmen in die Abschottungsstrategie nahtlos ein. Ob ein Dystopieplan für die kommenden Jahrzehnte dahintersteckt? Planvoll oder planlos: Die Barbarei ist in Teilen schon eingetreten.
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