Gegründet 1947 Mittwoch, 23. April 2025, Nr. 94
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Aus: Ausgabe vom 31.03.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Objektwahl

Gone Girl | So., 1.10 Uhr, Servus TV
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Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein alleinstehender Mann von Vermögen auf der Suche nach einer Ehefrau sein muss

Klassische Komödiensujets – Paarbildung und Nöte des Ehelebens –, allerdings perfide verwickelt. Die kranken Phantasien haben mehr als nur einen therapeutischen Zweck, sie sind auf wunderbare Weise schon die Sache selber – »eine allgemein anerkannte Wahrheit«. Den verschiedenen Versionen des Paares – New Yorker Schriftstellerehepaar (»Power couple« oder doch die Unverstandene und der dumpfe Säufer), die Upper-Class-Zicke und das Landei, die schwangere Hausfrau in der Provinz und der Womanizer, die Femme fatale und ihr Opfer usw. – entsprechen die jeweils parodierten Genres: der Polizeiermittlungsfilm, die romantische Komödie, der erotische Thriller, die Reality-TV-Groteske, die Milieustudie, das Melodram, das Entführungsdrama. Die Dinge werden besser beim zweiten Mal. Wusste auch schon Freud. Und erst beim dritten, vierten, fünften … schonungslosen Durchlauf. Wahre Liebe zweier gemeingefährlicher Soziopathen ohne jeden Schongang: »Come home to me (you fucking cunt). Come home so I can kill you.« (aha)

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