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24.03.2025, 19:39:29 / Ausland

US-Delegation in Grönland: Kritik aus Kopenhagen

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Verstärktes Interesse an »historischen Orten« in Grönland (Nuuk, 19.3.2025)

Kopenhagen. Der dänische Außenminister Lars Lökke Rasmussen hat den geplanten Besuch der Ehefrau von US-Vizepräsident J.D. Vance in Grönland angesichts der wiederholten Annexionsdrohungen durch Präsident Donald Trump kritisiert. »Dies zeugt von einem Verlangen der Amerikaner, das unangemessen ist«, sagte Lökke Rasmussen am Montag dem Fernsehsender TV2. Der dänische Chefdiplomat verwies zudem darauf, dass in Grönland nach der jüngsten Parlamentswahl noch keine neue Regierung im Amt ist.

Zuvor hatte bereits der grönländische Regierungschef Mute Egede das Vorhaben der US-Delegation kritisiert, der laut Weißem Haus neben Usha Vance auch der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz angehören wird. Die US-Delegation um Usha Vance und Waltz plant den Angaben zufolge, von Donnerstag bis Samstag das autonome dänische Territorium besuchen. Auf dem Plan steht demnach der »Besuch historischer Orte«. Usha Vance wolle mehr über die grönländische Kultur lernen und sich das nationale Hundeschlittenrennen Avannaata Qimussersua anschauen, erklärte das Weiße Haus. Auf der größten Insel der Welt leben nur 57.000 Menschen. Im Boden lagern wertvolle Rohstoffe, die bisher kaum genutzt werden. Seit 1979 ist Grönland in vielen Bereichen autonom; über die Außen- und Verteidigungspolitik wird aber weiterhin in Kopenhagen entschieden. (AFP/jW)

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