Marokkanischer Aktivist Monjib im Hungerstreik

Rabat. Der marokkanische Historiker und Aktivist Maâti Monjib hat am Donnerstag laut der Infoseite Yabiladi angekündigt, in den Hungerstreik zu treten, nachdem ihm die Ausreise ins Ausland untersagt worden war. In sozialen Netzwerken gab der Universitätsprofessor bekannt, dass er von der Sorbonne eingeladen worden sei, einen Vortrag zum Thema »Der arabische Frühling in Tunesien 2011–2021« zu halten. Am Flughafen Rabat-Salé sei ihm aber die Ausreise verweigert worden, obwohl er über Flugticket und Reisepass verfügt habe.
Zwar sei ihm 2020 die Ausreise aus dem Land untersagt worden. Auch habe man sein Auto, Haus und Bankkonto »seit mehr als vier Jahren beschlagnahmt«, wie er in seiner Mitteilung hinzufügte. Im vergangenen Jahr sei er aber mit weiteren inhaftierten Aktivisten anlässlich des 25. Thronjubiläums König Mohammeds VI. begnadigt worden.
Maâti Monjib hatte den Zorn der Monarchie provoziert, als er nicht nur Diskussionsrunden mit Oppositionellen veranstaltete, sonder auch Kurse für investigativen Journalismus organisierte, an denen unter anderem der lange inhaftierte Journalist Omar Radi teilnahm, der ebenfalls vergangenes Jahr begnadigt wurde. 2015 war Monjib »Untergrabung der inneren Sicherheit des Staates« vorgeworfen worden, und 2020 wurde er dann wegen angeblicher »Geldwäsche« hinter Gittern gebracht. Im März 2021 kam er nach einem Hungerstreik vorläufig wieder frei. (jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Ungarn verlässt Strafgerichtshof
vom 04.04.2025 -
Gewalt beenden
vom 04.04.2025 -
Hegemoniekampf um Syrien
vom 04.04.2025 -
Doppelte Täuschung
vom 04.04.2025 -
»Fortschrittlich« töten
vom 04.04.2025 -
NATO zielt Richtung Russland
vom 04.04.2025