Dein roter Faden in wirren Zeiten
Gegründet 1947 Freitag, 11. April 2025, Nr. 86
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Dein roter Faden in wirren Zeiten Dein roter Faden in wirren Zeiten
Dein roter Faden in wirren Zeiten
Online Extra
03.04.2025, 19:52:15 / Ausland
Maghreb

Marokkanischer Aktivist Monjib im Hungerstreik

Niedersachsen_verein_84810348.jpg
Im absolutistisch regierten Königreich Marokko zählen die Menschenrechte bis heute wenig ...

Rabat. Der marokkanische Historiker und Aktivist Maâti Monjib hat am Donnerstag laut der Infoseite Yabiladi angekündigt, in den Hungerstreik zu treten, nachdem ihm die Ausreise ins Ausland untersagt worden war. In sozialen Netzwerken gab der Universitätsprofessor bekannt, dass er von der Sorbonne eingeladen worden sei, einen Vortrag zum Thema »Der arabische Frühling in Tunesien 2011–2021« zu halten. Am Flughafen Rabat-Salé sei ihm aber die Ausreise verweigert worden, obwohl er über Flugticket und Reisepass verfügt habe.

Zwar sei ihm 2020 die Ausreise aus dem Land untersagt worden. Auch habe man sein Auto, Haus und Bankkonto »seit mehr als vier Jahren beschlagnahmt«, wie er in seiner Mitteilung hinzufügte. Im vergangenen Jahr sei er aber mit weiteren inhaftierten Aktivisten anlässlich des 25. Thronjubiläums König Mohammeds VI. begnadigt worden.

Maâti Monjib hatte den Zorn der Monarchie provoziert, als er nicht nur Diskussionsrunden mit Oppositionellen veranstaltete, sonder auch Kurse für investigativen Journalismus organisierte, an denen unter anderem der lange inhaftierte Journalist Omar Radi teilnahm, der ebenfalls vergangenes Jahr begnadigt wurde. 2015 war Monjib »Untergrabung der inneren Sicherheit des Staates« vorgeworfen worden, und 2020 wurde er dann wegen angeblicher »Geldwäsche« hinter Gittern gebracht. Im März 2021 kam er nach einem Hungerstreik vorläufig wieder frei. (jW)

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Mehr aus: Ausland