Großbritannien: Hochrangige Konservative wegen Wettbetrugs angeklagt

London. Wegen mutmaßlich betrügerischer Wetten auf den Termin der Parlamentswahl im vergangenen Jahr in Großbritannien sind 15 Menschen angeklagt worden. Unter den Angeklagten befinden sich laut einer Erklärung der britischen Glücksspielkommission vom Montag auch der Berater des ehemaligen Premierministers Rishi Sunak, Craig Williams, und der ehemalige Leiter der Datenabteilung der konservativen Tories, Nick Mason. Die konservative Partei verkündete, alle angeklagten Mitglieder sofort zu suspendieren. Im vergangenen Juni hatte die Glücksspielkommission eine Untersuchung eingeleitet, die sich auf Menschen konzentriere, »die verdächtigt werden, vertrauliche Informationen genutzt zu haben - besonders Vorwissen in Bezug auf den Terminvorschlag der Wahl -, um sich einen unfairen Vorteil am Wettmarkt zu verschaffen«, erklärte die Regulierungsbehörde. Die Angeklagten sollen am 13. Juni vor einem Gericht in London erscheinen.
Unter den Angeklagten befinden sich der ehemalige Polizist Jeremy Hunt, die Tory-Kandidatin Laura Saunders und ihr Ehemann und ehemaliger Leiter der Wahlkampagne der konservativen Partei, Anthony Lee. Die Tories signalisierten Kooperationsbereitschaft. »Unsere Partei hat eine neue Leitung und wir kooperieren vollauf mit der Glücksspielkommission, um sicherzustellen, dass ihre Ermittlungen schnell und transparent abgeschlossen werden können«, erklärte ein Sprecher der Partei. Politische Wetten sind im Vereinigten Königreich erlaubt, auch auf den Wahltermin. Doch die Nutzung von Insiderwissen zu diesem Zweck ist illegal. (AFP/jW)
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