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Buchmesse Havanna 2012
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Wochenende auf der Buchmesse
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Eine spannende Begegnung folgt der nächsten bei der diesjährigen Buchmesse. Alles ist aufregend und anregend, viele Diskussionen sowohl auf der Messe als auch mit unseren anderen Gesprächspartnern. Viel wird über die Aktualisierung des kubanischen Weges gesprochen.
Dann heute ein „Herzenstermin". Wir sind bei Angela, Anna, Elena und Maria eingeladen. Die vier engen Freundinnen, die seit den Anfängen der kubanischen Revolution gemeinsam für sie kämpfen, sind die Hauptdastellerinnen in dem Dokumentarfilm »Zucker und Salz« von Tobias Kriele. Auf ihrer Filmrundreise durch Deutschland vor zwei Jahren haben wir sie kennengelernt: Herzlich, vital und voll Würde. Unser Besuch bei ihnen während der letzen Buchmesse war nicht nur wegen des Singewettstreits legendär, auch die guten Gespräche und die Heiterkeit sind uns in Erinnerung geblieben.
Auch dieses Mal tauschen wir uns bei Mojitos und Leckreien über das Erlebte des letzten Jahres aus und über die Situation in unseren Ländern. Obwohl die Schilderung des sich verschärfenden politischen Klimas in der BRD die Kubanerinnen sichtlich betroffen macht, ist aber auch Zeit für Heiteres und ein ganz großer Sack voll Optimismus, den wir von ihnen mitnehmen. Bei den Freindinnen besonders hoch im Kurs: Heinz Langer. So mancher Flirt konnte beobachtet werden...
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Es gibt Dinge und Menschen im Leben, die sind treue Begleiter. Sie tauchen ab und an auf, gehören irgendwie dazu, und es kommt einem gar nicht erst der Gedanke, daß es eines Tages nicht mehr so sein könnte.
Ähnlich ist es mit dem chinesischen Austauschstudenten Pasquati Fang, der seit meiner ersten Buchmesse 2008 regelmäßig an unseren Stand kam. Ich erinnere mich noch gut an die erste Begegnung. Da stand er, bat um ein Gespräch und war bestens vorbereitet. Einen ganzen Fragenkatalog hatte er auf Spanisch und Englisch bei sich. Und nie werde ich die erste Frage vergessen: Welche Zeitung linker sei, das Neue Deutschland oder die junge Welt. Die Frage bekam er natürlich wie die weiteren auch beantwortet.
Geduldig gab er dann seinerseits Auskunft. Über seine westchinesische Heimat, sein Spanischstudium und das der Sozialarbeit in Havanna sowie die Chancen, die ihm Kuba mit dem Studium gab. Regelmäßig tauschten wir uns Buchmesse für Buchmesse über seine Lebenssituation und Studienfortschritte aus.
Heute war er wieder bei uns am Stand. Im Sommer soll es so weit sein: Er wird sein Studium mit dem Examen beenden und Kuba verlassen. So wird es wohl unsere letztes Zusammentreffen gewesen sein. Ich gebe ihm die aktuelle jW-Postkarte mit dem Kuba-Motiv von Thomas J. Richter versehen mit allen guten Wünschen mit auf dem Weg. Und hoffe, daß er sein Glück findet.
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Für den Frieden und die Umwelt
Zur Überraschung vieler lud Comandante Fidel Castro persönlich am Freitag im Rahmen der 21. Internationalen Buchmesse in den Palacio de Convenciones in Havanna zu einem „Treffen der Intellektuellen für den Frieden und die Bewahrung der Umwelt". Unter den rund 150 Gästen befanden sich die Kulturminister der sechs karibischen Staaten, ihre Amtskollegen aus Angola und Ecuador, internationale Intellektuelle wie der spanische Journalist Ignacio Ramonet, der Friedensnobelpreiträger Adolfo Pérez Esquivel aus Argentinien oder der brasilianische Befreiungstheologe Frei Betto.
Daneben nahmen zahlreiche kubanische Kulturschaffende an dem Austausch mit Castro teil, darunter Havannas Stadthistoriker Eusebio Leal und die Journalisten Luis Báez, Enrique Ubieta und Katiuska Blanco.
Bereits am 3. Februar präsentierte Blanco am selben Ort die ersten beiden Bände von „Fidel Castro Ruz. Guerillero del Tiempo", eine umfassende Aufzeichnung ihrer Gespräche mit dem Máximo Líder, und sorgte für großes Aufsehen in den Medien, da Castro hier erstmals nach langer Zeit wieder in der Öffentlichkeit auftrat.
Nur wenige Wochen davor ging über twitter die Nachricht von Fidel Castros vermeintlichen Tod durch die Medien außerhalb der Insel.
Umso erfreuter waren die geladenen Gäste, vom Comandante persönlich empfangen zu werden. Dutzende nutzten die Gelegenheit, Fidel Castro ihre Anerkennung auszusprechen. Er selbst bestand darauf, daß alle zu Wort kommen können, die wollten. Fast zehn Stunden tauschte er sich mit ihnen über die aktuellen Herausforderungen des globalisierten Kapitalismus aus, über Kriege und Krisenherde in Irak, Iran, Lybien, Palästina und Israel, über Vietnam, die Berliner Mauer, über die Occupy-Bewegung und die Indignados.
Einen Schwerpunkt in vielen Beiträgen nahm das Thema der Mediendemokratie und Manipulation ein. Ignacio Ramonet sprach über die Akkumulation geschriebener, visueller oder gesprochener Informationen im Zeitalter des Internets, die dazu führe, daß nicht mehr der Inhalt, sondern deren Menge entscheidend sei.
Die Massenmedien seien die ideologische Maschine der Globalisierung, denn sie helfen die Menschen glauben zu lassen, in der besten Gesellschaft zu leben. Ramonet bezeichnete die Medien und die ökonomische Macht als Zwillinge, welche die politischen Kräfte dominiere. Daß es eine größere Medienfreiheit gäbe wie nie zuvor, sei eine Lüge. Zwar würde heute mehr Kritik an Politikern durch Medien geübt, aber sie treffe nie die Finanzgeber und damit die wirklichen Macher von Politik.
Der kubanische Kulturminister Abel Prieto, der neben Castro und der Präsidentin der kubanischen Buchkammer Zuleica Romay auf dem Podium saß, setzte an Ramonets Vortrag an und sprach über die Bedeutung sozialer Netzwerke, die ausgebaut werden müssten, um Informationen schneller zu verbreiten und Desinformationen entgegenzuwirken.
Der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur spiele hier eine sehr wichtige Rolle, wie Castro hinzufügte, denn er bringe als eines der wenigen Medien keine Propaganda.
Trotz Müdigkeit, die sich streckenweise bei ihm einstellte, trafen die Teilnehmer des Treffens auf einen aufmerksamen und humorvollen, aber vor allem noch immer revolutionären Comandante, der die Aufgabe im stetigen Kämpfen sehe und sich durch die Gespräche an diesem Tag gleich viel besser fühle.
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Zu Protokoll bei Fidel
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Erste Tage in Havanna
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Zwischen Tradition, Verfall und Moderne
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Die Buchmesse als Volksfest
Die Buchmesse von Havanna ist ein Ort des intellektuellen Austausches. Und genau wie im verflossenen osteuropäischen Sozialismus bekommt jede intellektuelle Debatte auf dem Gebiet von Kultur und Kunst sofort einen politischen Charakter von einer Intensität, wie es in westlichen bürgerlichen Demokratien unvorstellbar ist.
In den Präsentationen der Sala Nicolás Guillén werden Probleme diskutiert, die der jüngste Schwenk der revolutionären Führung auf eine kontrollierte marktwirtschaftliche Öffnung mit sich bringt, gleich nebenan, in der Sala Nuestra América debattiert man über Kubas Platz in der fortschreitenden Globalisierung, über sein Verhältnis zu Lateinamerika und seinen unmittelbaren Nachbarn, den Karibikstaaten.
Darüberhinaus ist die Buchmesse aber auch ein riesiges Volksfest, ein Rummel mit Ponyreiten und Riesenrad. "50 Prozent der Leute kommen überhaupt nicht wegen der Bücher her", erklärt mir eine Besucherin. Für die bibliophile Hälfte ist die Feria vor allem eine grandiose Möglichkeit, sich mit Schreibutensilien, Gebrauchsliteratur, Kochzeitschriften und Kreuzworträtseln einzudecken. Es wird einigen westeuropäischen Freunden der kubanischen Revolution vielleicht nicht gefallen, aber Sudokus gehen hier deutlich besser weg als revolutionäre Flugschriften. Aber, Hand aufs Herz: Alles andere wäre doch auch etwas verstörend, oder nicht?
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Neun Stunden mit Fidel
Der frühere kubanische Präsident Fidel Castro begründet offenbar eine neue Tradition. Erneut hat er in diesem Jahr am Rande der Internationalen Buchmesse in Havanna zu einem »Treffen mit Intellektuellen« eingeladen. Seine Gäste kamen aus 22 Ländern, unter ihnen so bekannte Namen wie Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel, der Träger des angesehenen spanischen Literaturpreises Premio Cervantes, Sergio Pitol, die argentinische Publizistin Stella Calloni, der brasilianische Befreiungstheologe Frei Betto, die Journalisten Ignacio Ramonet und Atilio Borón und der spanische Schriftsteller Santiago Alba.
Aus Deutschland gehörten Vertreter des Berliner Büros Buchmesse Havanna, das aus der Tageszeitung junge Welt, dem Netzwerk Cuba und den darin organisierten Kuba-Soligruppen, Verlagen und der Gewerkschaft verdi Berlin-Brandenburg besteht, zu den eingeladenen Gästen.
Das Treffen, das um 13.20 Uhr begonnen hatte, endete erst nach 22 Uhr. In dieser Zeit ergriffen zahlreiche Gäste das Wort. Als erster sprach spanische Schriftsteller und Journalist Ignacio Ramonet, der wenige Stunden zuvor mit der Ehrendoktorwürde der Universität Havanna ausgezeichnet worden war. Er kritisierte, daß das globale Mediensystem die Information zu einer reinen Ware gemacht habe und die Medien von tatsächlichen Inhalten entkleide. Vielmehr würden die Menschen durch die Medienkonzerne an die Werbung verkauft. Seine argentinische Kollegin Stella Calloni forderte eine schnelle Reaktivierung des »Netzwerks der Intellektuellen für die Verteidigung der Menschheit«, das vor einigen Jahren in Kuba gegründet worden war. Es sei schrecklich, mit welchem Schweigen die Menschheit die aufeinander folgenden Kriege hinnehme, sagte sie und nannte als Beispiele die Angriffe auf Afghanistan und Libyen sowie die Drohungen gegen den Iran und Syrien.
Der brasilianische Theologe Frei Betto forderte von seinen versammelten Kollegen Selbstkritik ein. Sie müßten sich wieder mehr in die Gesellschaft eingliedern und nicht nur Empörung, sondern auch Projekte schaffen. Protest alleine reiche nicht, um die globale Ungerechtigkeit zu überwinden.
Nahezu als letzter Redner ergriff Fidel Castro das Wort, dessen offensichtlich guter Gesundheitszustand zuvor von zahlreichen der Versammelten hervorgehoben worden war. Er legte einen dicken Stapel von Agenturmeldungen auf den Tisch und warnte, dies seien nur Nachrichten der letzten drei Tage. Eine Stunde lang verlas und kommentierte er einige davon, um die dramatische Lage zu beschreiben, in der sich die Welt befindet. »Das Mindeste, was wir tun können, ist, daß die Bevölkerung informiert ist. Wir müssen kämpfen und dürfen uns nicht vom Pessimismus besiegen lassen«, forderte er.
(Cubadebate/RedGlobe)
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Feuer und Flamme für Kuba
Dies ist erst mein dritter Besuch auf der Insel, verteilt über drei Jahrzehnte. Die Unterschiede zu den ersten beiden Besuchen jedoch sind eklatant und unübersehbar.
Überall sprießen kleine private Unternehmen hervor: Vom Lebensmittelhändler über den Friseur, von der Tanzschule bis zum Handwerker. Jeder leistet seinen Beitrag für den Aufbau und die Zukunft des Landes. Die Gassen und Straßen wimmeln nur so von Menschen aller Generationen und Hautfarben.
Und das Feuer der Revolution brennt ewig weiter. Nicht nur am Memorial Granma, sondern auch und vor allem in den Herzen der Menschen.
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Besuch bei Kolleginnen
Am Mittwoch hatten wir eine Einladung in die Redaktion der Granma Internacional. Die internationale Ausgabe der wichtigsten Tageszeitung Kubas gibt es in sieben Sprachen – neben der spanischen existiert derzeit eine französische, eine englische, eine portugiesische, eine italienische, eine türkische und eine deutsche Granma Internacional.
Die besten oder für die Zielregion interessantesten Artikel der Granma werden für die wöchentlich oder monatlich erscheinenden Ausgaben zusammengestellt und übersetzt. In der an der Plaza de la Revolucion in Havanna angesiedelten Redaktion, wo neben der Granma auch die vom Kommunistischen Jugendverband herausgegebene Juventud Rebelde und das Gewerkschaftsblatt Trabajadores hergestellt werden, hieß uns Gustavo Becerra Estorino willkommen.
Der stellvertretende Generaldirektor der Granma Internacional erläuterte uns die Produktion und Verbreitung der deutschsprachigen Version. Diese existiert seit 1994 und wurde von Beginn an von Solidaritätsgruppen aus der Bundesrepublik unterstützt. Derzeit wird die deutsche Ausgabe in Kuba gedruckt. Mehrere Versuche, eine Druckerei in Deutschland zu finden, scheiterten an den zu hohen Kosten, die damit verbunden wären. Diese würden nicht einmal durch die weit geringeren Transportkosten aufgewogen, die jetzt durch die Drucklegung in Kuba entstehen.
Durch den langen Weg aus der Karibik nach Mitteleuropa nimmt die Auslieferung der Zeitung viel Zeit in Anspruch. Dies stellt insbesondere die beiden Redakteurinnen der deutschen Granma Internacional vor Herausforderungen. Ute und Sophie erzählen, daß sie häufig interessante Artikel nicht aufnehmen können, weil diese bei der Ankunft der Zeitung in Deutschland einfach schon veraltet wären. Überhaupt sei die Auswahl der Beiträge der schwierigste Teil ihrer Arbeit.
Da die deutsche Ausgabe nur einmal im Monat erscheint, liegen den beiden Redakteurinnen unzählige Artikel aus den Tages- und Wochenausgaben der Granma vor. Aus diesen müssen sie jene Beiträge auswählen, die am besten dazu geeignet sind, den deutschsprachigen Leserinnen und Lesern die Entwicklungen und Ereignisse in Kuba zu vermitteln. Dabei haben Ute und Sophie auch im Blick, welche Themen für die Leser in Europa von besonderem Interesse sind. Diese beiden Aspekte bei der Auswahl der Artikel unter einen Hut zu bekommen ist aber nicht immer einfach.
Sobald sie diesen Teil ihrer Aufgabe erfüllt haben, geht's ans Übersetzen. Die Redakteurinnen erläutern uns die damit verbundenen Schwierigkeiten. Viele Formulierungen des kubanischen Spanisch lassen sich kaum ins Deutsche übertragen. Gleichzeitig haben die Granma-Mitarbeiterinnen aber den Anspruch und auch Auftrag, daß die Übersetzungen möglichst nahe an den Originalartikeln bleiben. Nicht zuletzt bei der Auseinandersetzung mit neuen Gesetzen auf Kuba ist das eine fast unlösbare Aufgabe. Zum Verständnis der kubanischen Politik ist es aber unumgänglich, dem deutschen Leser auch diese trockene Materie zur Verfügung zu stellen.
Uns interessiert die persönliche Geschichte von Ute und Sophie. Beide wohnen seit über 30 Jahren auf der Insel. Sie hatten während ihres Studiums in der Sowjetunion viele Kubaner kennengelernt, Kontakte geknüpft, schließlich geheiratet. Ob sie jemals daran gedacht haben, wieder in die DDR oder später in die neue BRD zurückzukehren? Nur selten. Natürlich würden sie Freunde und Verwandte gerne öfter sehen, aber Reisen nach Europa sind teuer. Dauerhaft nach Deutschland zu übersiedeln können sie sich nicht vorstellen. Nach so langer Zeit fühlen sie sich in Kuba zuhause.
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Die Buchmesse ist eröffnet
In Anwesenheit von Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel, dem kubanischen Vizepräsidenten Esteban Lazo und Kulturminister Abel Prieto ist am Donnerstag abend (Ortszeit) in Havanna die 21. Internationale Buchmesse Cuba 2012 eröffnet worden.
Gewidmet ist die Ausstellung in den historischen Mauern der Festung La Cabaña in diesem Jahr den Kulturen der Karibikvölker. In ihrer Vertretung ergriff Jamaikas Kulturministerin Lisa Hanna bei der feierlichen Eröffnungsveranstaltung das Wort und forderte, in einer globalisierten Welt müßten sich die Länder der Region mehr denn je auf ihre Begeisterung, ihre Leidenschaft und ihren Patriotismus stützen. Als jüngstem Mitglied des Kabinetts in Jamaika sei ihr bewußt, daß es die Aufgabe ihrer Generation sei, gegen diese globalisierte Welt zu kämpfen, in der sie aufgewachsen sei.
Als sie sich mit der Geschichte ihres Landes sowie mit der von Trinidad und Tobago beschäftigt habe, sei sie auf eine Äußerung von Fidel Castro gestoßen. Der frühere kubanische Präsident sei sei deutlich gewesen, als er 1968 erklärt habe, um eine Nation aufbauen und eine wirkliche Entwicklung erreichen zu können, sei es entscheidend, ein Nationalgefühl der Einheit und gemeinsamer Ziele zu entwickeln. In Kuba sei dies durch die Revolution gelungen, die entscheidende Veränderungen gebracht habe.
Die Präsidentin des Kubanischen Buchinstituts, Zuleica Romay, begrüßte die 260 Intellektuellen und 600 Fachbesucher aus 41 Ländern, die sich an der Messe beteiligen und hob die Vielfalt und Qualität der diesjährigen Veranstaltung hervor. Besonders hervorzuheben sei, daß von den Karibikstaaten gerade das noch immer von den USA beherrschte Puerto Rico am stärksten auf der Buchmesse vertreten sei. Bei der Messe stünden dem Publikum mehr als 2000 Buchtitel zur Verfügung, darunter nicht weniger als 840 Neuerscheinungen. Insgesamt warteten mehr als sechs Millionen Exemplare auf Leser und Käufer, darunter vor allem zu niedrigen Preisen angebotene Produktionen.
Der Schriftsteller Ambrosio Fornet, einer der beiden Ehrengäste der Buchmesse und Träger des kubanischen Nationalen Literaturpreises, widmet seine Ansprache dem 200. Geburtstag von Antonio Bachiller y Morales, dem Gründer der kubanischen Bibliographie. »Wir nehmen die unabweisbare Aufgabe an, weiter die Grundlagen zu schaffen, damit die Gesellschaft, die wir den neuen Generationen hinterlassen, beispielhaft sein wird«, unterstrich er.
Die Historikerin Zoila Lapique, die zweite kubanische Persönlichkeit, die im Mittelpunkt der diesjährigen Buchmesse steht, Die 81jährige Trägerin des Nationalpreises für Sozialwissenschaften zeigte sich »erschrocken« über die Ehrung und kündigte an, ihre seit fünfzig Jahren betriebene Forschungsarbeit fortsetzen zu wollen: »Ich habe noch viel zu tun.«
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Vier Millionen Bücher
Insgesamt 408 Neuerscheinungen der kubanischen Verlage und mehr als vier Millionen Exemplare stehen den Leserinnen und Lesern bei der Internationalen Buchmesse Cuba 2012 zu Verfügung, die am morgigen Donnerstag in Havanna offiziell eröffnet wird. Das berichtete Zuleica Romay, die Präsidentin des Kubanischen Buchinstituts bei einer Pressekonferenz im ALBA-Kulturhaus.
An der Vorstellung des Programms nahmen auch die beiden Autoren teil, denen die Buchmesse in diesem Jahr gewidmet ist: Zoila Lapique, die 2002 mit dem Nationalpreis für Sozialwissenschaften ausgezeichnet wurde, und Ambrosio Fornet, der 2009 den Nationalen Literaturpreis erhielt.
Die 21. Ausgabe dieser populären Großveranstaltung, die ihre Tore bis zum 19. Februar geöffnet hat, steht ganz im Zeichen der Kulturen der Völker der Karibik. Außerdem soll sie an zwei für die kubanische Geschichte bedeutende Jahrestage erinnern: Vor 200 Jahren führte José Antonio Aponte eine Verschwörung gegen die spanische Kolonialherrschaft an, und vor hundert Jahren verübten das damalige kubanische Regime und die USA ein Massaker an rebellierenden Mitgliedern der von früheren schwarzen Sklaven gegründeten »Farbigen Unabhängigen Partei«.
Edel Morales, Vizepräsident des Buchinstituts, hob bei der Pressekonferenz hervor, daß zu den 62 kubanischen Ausstellern 65 weitere aus 27 Ländern kommen. Zahlreiche bekannte kubanische Autoren sind ebenso in Havanna vertreten wie 206 ausländische Gäste. Unter diesen befinden sich Miguel Bonasso und Stella Caloni aus Argentinien, der Befreiungstheologe Frei Betto aus Brasilien, Carmen Bohorques aus Venezuela, Sir Hilary Beckles und Esther Phillips aus Barbados, Sergio Pitol aus Mexiko), Peter Phillips aus den USA, Marina Moskwina aus Rußland, Franςois Houtart aus Belgien, Salim Lamrani aus Frankreich, Carlo Frabetti aus Italien sowie Ignacio Ramonet und Santiago Alba Rico aus Spanien.
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Pizza auf Havanna Art
Pizza in Havanna? Ist das nicht so ähnlich wie Schnitzel auf Mallorca? Warum - um alles in der Welt - in Havanna Pizza essen? Und warum darüber berichten? Weil die Pizza in Havanna nicht nur anders ist, sondern auch ihre eigenen Geschichten schreibt.
Nehmen wir die Pizzeria Fabio. Ein blauer, kubischer Bau mit netter Atmosphäre. Die Pizza ist lecker, fast original italienischh dünn und der Kellner erklärt uns geduldig und professionell, warum in unseren Mojitos Rum nur in homöopathischen Dosen vorkomme. Schließlich sei der Mojito ein Aperetif...Unseren Bitten, das Mischschungsverhältnis Rum und Limonade zugunsten des Rums zu verändern, kommt er trotzdem nach.
Aber viel interssanter ist die Geschichte der Pizzeria, die man sich hier erzählt. Ende der 90er Jahre kam ein italiniescher Tourist bei einem Sprengstoffanschlag von rechten Miami-Exilkubanern auf ein Hotel in Havanna ums Leben. Sein Vater wurde irgendwann von Fidel gefragt, was ihn trösten könne und was er sich wünsche. Eine Pizzeria in Havanna zu betreiben, antwortete der Mann. Ja, und da ist sie nun, die Pizzeria Fabio.
Ganz anders, aber ebenso lecker, kommt die Pizza im Hotel Kohly daher. Stämmig, dicker Boden und viel Käse weisen sie als eine Schwester der Pizzen aus, wie man sie in den kleinen kubanischen Pizzerien trifft. Und eine Geschichte unter Schwestern bzw. unter Brüdern ist auch die des Hotels.Früher gehörte das Haus der sowjetischen Generalität. Nostrowje: Nicht nu rdie Pizza, auch der Wodka mundete hier.
Wiederum eine ganz andere Geschichte erzählt die Pizza im NH-Hotel am Parque Central. Kross, schmackhaft mit Salami (die echt italiniesch schmeckt) belegt und im gediegenen Ambiente auf edlen Tellern auf blütenweißer Tischdecke serviert, sucht sie ihre Liebhaber eher unter denjenigen, die hier aus Europa kommend einen Urlaub der gehobenen Art verleben. Die meisten von ihnen werden wohl an ihrer »echt italienischen Pizza« festhalten, ohne zu sehr mit der Realität in Kontakt kommen zu wollen. Möglicherweise kann man so ja auch seine Vorurteile besser pflegen.
Und da sage noch einmal jemand, Pizza sei langweilig und habe nichts mit Havanna zu tun.
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Frei Betto, einer der wichtigsten Befreiungstheologen Lateinamerikas, wird zur XXI. Internationalen Buchmesse in Havanna erwartet, wie heute die Organisatoren mitteilten. Bereits vor rund 25 Jahren verfasste der brasiliansiche Dominikaner seine »Nachtgespräche mit Fidel« (deutsche Ausgabe im Union Verlag 1987), in denen Castro ausführlich über sein Lebensweg erzählt.
Insgesamt seien mehr als 200 Gäste aus 40 Ländern zu diesem Kultureignis in der kubanischen Hauptstadt eingeladen. Unter den Gästen befinden sich unter anderem auch der mexikanische Schriftsteller Sergio Pitol (Cervantes Literaturpreisträger 2005) und der argentinische Politiker und Schriftsteller Miguel Bonasso.
Da die diesjährige Ausgabe der Buchmesse den Kulturen der Karibik als Ehrengastländer gewidmet ist, werden Künstler und Intellektuelle aus der Region besonders stark präsent sein. So zum Beispiel der Barbadier Sir Hilary Beckles, der Haitianer Suzy Castor oder der Jamaikaner Norman Girvan.
Auch unter den kubanischen Gästen gibt es interessante Persönlichkeiten. So wird der Philosoph und Forscher Enrique Ubieta, Chefredakteur der monatlichen Kulturzeitung La Calle del Medio, sein neuestes Buch »Cuba: revolución o reforma?« vorstellen. Nach seiner Meinung komme die Konfrontation zwischen den so unterschiedlichen Welkonzeptionen Sozialismus und Kapitalismus besonders deutlich im Krieg der Kulturen zum Ausdruck. Ubieta war im Jahr 2010 auch Referent auf der von der jungen Welt veranstalteten Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz.
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Fidels erzählte Erinnerungen
Fidel auf der Buchmesse - jedes Jahr habe ich gehofft, dass das passieren könnte. Und uns würde er über den Weg laufen. Stattdessen sahen wir seinen Bruder Raúl, Luís Baez, Eusebio Leal, Aleyda Guevara, Michelle Bachelet, Rigoberta Menchú, Ignacio Taibo und immer wieder Abel Prieto, der täglich auf dem Messegelände ein- und ausgeht und die zahlreichen Lesungen dort besucht.
Und nun lesen wir bei Cubadebate über die Präsentation zweier Bände von »Guerillero del Tiempo« am gestrigen 4. Februar, welches die umfangreichen und zuweilen sehr persönlichen Gespräche der Schriftstellerin und Journalistin Katiuska Blanco mit dem Revolutionsführer enthalten. Fidel selbst eröffnete die Veranstaltung im Palacio de Convenciones. Im Publikum saßen Freunde, Familienmitglieder der Miami 5, Intellektuelle und viele Journalisten, oftmals mit lachenden, manchmal auch gerührten Gesichtern.
Es sind nur noch wenige Tage bis zur Eröffnung der Buchmesse am 9. Februar. Dort wird es die Bände sicherlich geben, nur leider ohne Fidel persönlich. Oder doch?
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»Industrial action has been called by several air transport unions during the period 6 to 9 february 2012« heißt es schon seit Donnerstag abend auf der Website der Fluggesellschaft Air France. Gestern nachmittag geht die Nachricht auch über die deutschen Agenturen und Zeitungen im Netz rum.
Die fünf zum Streik aufrufenden Gewerkschaften protestieren gegen ein kürzlich von der Nationalversammlung verabschiedetes Gesetz, das Streikende im Flugverkehr verpflichtet, ihren Ausstand 48 Stunden vorher anzukündigen. Montag wird der Höhepunkt der Streikaktion erwartet.
Montag, ausgerechnet Montag. Da soll es doch für uns losgehen, auf nach Havanna zur Buchmesse. Vielleicht hätte ich auf die Stimmen hören sollen, die von Air France abrieten. Aber zwei Freigepäckstücke und gratis Rotwein zum besseren Schlafen auf dem zehnstündigen Flug sprachen für die französische Fluggesellschaft. Die Erinnerung an den letzten Iberiaflug über Madrid nach Havanna noch ein Argument mehr. Und Flüge anderer Airlines waren einfach gar nicht für uns zu zahlen.
Ich könnte fluchen. Dabei solidarisiere ich mich doch sonst immer als Gewerkschaftsmitglied für die Streikenden. Streik ja, aber bitte erst, wenn wir in Havanna gelandet sind. Vielleicht hilfts ja, daß Gewerkschafter mit an Bord sind?
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Auf nach Havanna
Die Koffer sind gepackt, die Termine stehen und die Perspektive, das bitterkalte Europa mit karibischer Wärme zu tauschen, stimmt unsere Delegation fröhlich: Am Montag fliegen Mitarbeitende der jungen Welt gemeinsam mit Gewerkschaftern und Vertretern von Soligruppen mit dem Berliner Büro Buchmesse Havanna in die kubanische Hauptstadt.
Dort wird am kommenden Donnerstag, den 9. Februar, die XXI. Internationale Buchmesse eröffnet. Für die junge Welt reisen die Leiterin des Büros, Katja Klüßendorf, die Verlagsmitarbeiterin Dagmar Schimmel sowie die Redakteure Jörn Böwe und Simon Loidl.
Delegationsmitglied ist in diesem Jahr unter anderem auch Heinz Langer, ehemaliger Botschafter der DDR in Kuba. Auf der Buchmesse sowie im Fremdspacheninstitut der Uni wird er sein aktuelles Buch »Mit Bedacht, aber ohne Pause« über die Entwicklungen seit dem letzten Parteitag der KP Kubas und den Titel »Zärtlichkeit der Völker«, der von den solidarischen Beziehungen zwischen der DDR und dem sozialistischen Karibikstaat handelt, in Veranstaltungen vorstellen (beide Bücher sind im Verlag Wiljo Heinen erschienen).
Der Stand ist in diesem Jahr kleiner als in den letzten Jahren, über die künftige Konzeption des Büros wird nachgedacht. Bei Gelegenheit wird darüber in den nächsten Tagen der Buchmesse an dieser Stelle mehr berichtet.
Auf ein Online spezial müssen Sie aber nicht verzichten: An dieser Stelle werden wir täglich aus Havanna berichten. Neben Gesprächen mit Messebesuchern sind Ausflüge in die landwirtschaftliche Produktion, zu einem Kunstprojekt mit Kindern, zu kubanischen Medien und Hochschulen sowie ein Besuch beim ZK der KP Kubas vorgesehen. Ausgewertet wird der Auftritt in Havanna in der jungen Welt – und im März auf der Buchmesse in Leipzig (15. bis 18. März), wo die junge Welt und das Berliner Büro Buchmesse Havanna traditionell am Messefreitag um 17 Uhr zum Cuba-Libre-Empfang laden.