Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Dienstag, 7. Januar 2025, Nr. 5
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
jW stärken!

  • Jedes Abo ein Nadelstich

    Bisher 698 neue Leserinnen und Leser gewonnen
    17.jpg
    jW-Verteilung auf der »Mietenwahnsinn«-Demo in Berlin (23.5.2021)

    Wegen ihrer angeblich »erwiesenen Verfassungsfeindlichkeit« listet der deutsche Inlandsgeheimdienst die Tageszeitung junge Welt »als gesichert extremistische Bestrebung« im Verfassungsschutzbericht des Bundes auf. Das teilt die Bundesregierung in einer 18seitigen Stellungnahme auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke mit. Die Vorwürfe des Verfassungsschutzes kriminalisieren nicht nur marxistisches Gedankengut, sie beeinträchtigen die Pressefreiheit im allgemeinen: Erklärte Absicht des Bundesamtes ist es, junge Welt »den Nährboden zu entziehen«, in dem es die Zeitung öffentlich diskreditiert und ihr die wirtschaftlichen Grundlagen raubt.

    Natürlich weiß das Amt, dass die Zeitungsbranche sowieso eine schwere Krise durchläuft. Es weiß deshalb auch, dass sich die junge Welt auf Dauer nur dann halten kann, wenn sie ihre Abobestände nicht nur stabil hält, sondern deutlich steigert. Das würde aber auch dazu führen, dass sie ihre Relevanz – oder, wie es in der Antwort der Regierung heißt, ihre »Wirkmächtigkeit« – erweitert: Genau das, was der Verfassungsschutz mit seinem Agieren verhindern will. Denn er fürchtet die junge Welt geradezu: Eine Zeitung gegen Krieg, Ausbeutung und den Abbau demokratischer Rechte mit Einfluss ist seinen Absichten nicht dienlich. Deshalb wird auch im aktuellen Verfassungsschutzbericht 2020 beklagt, dass junge Welt das »auflagenstärkste Medium im Linksextremismus« sei. In dem Antwortschreiben auf die Anfrage der Linkspartei ist sogar von einem Multiplikatoreffekt für linksextremistische Positionen die Rede. Wohlgemerkt: Mit »linksextremistisch« meint das Amt »verfassungsfeindlich« und begründet dies damit, dass die jW marxistisch orientiert sei.

    Unsere Zeitung erreicht Menschen und macht ihnen durch Analysen, Berichte, Auswahl und Standpunkte immer wieder journalistische Angebote, die andere Tageszeitungen nicht zu bieten haben. Während aber der Geheimdienst einschätzt, dass diese Zeitung damit schon heute zu viele Menschen erreicht, meinen wir, dass es in Wirklichkeit noch viel zu wenige sind. Auch deshalb haben wir die Aktion »1.000 Abos für die Pressefreiheit« gestartet. Wir finanzieren die junge Welt nicht nur in erster Linie über Abonnements, unser wichtigster Werbeträger sind Leserinnen und Leser, die uns in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis weiterempfehlen. Und das tun sie zur Zeit verstärkt: 698 Print- und Onlineabobestellungen erreichten uns seit Mitte Mai. Jede einzelne davon betrachten wir als einen Sieg für uns und die Pressefreiheit.

    Und da wollen wir gerne noch eine Schippe drauflegen! Deshalb starten wir ab kommenden Samstag mit unserem Sommeraktionsabo »Marx für alle!« Wir bieten (nur für kurze Zeit) ein dreimonatiges Vollabo zum günstigen Gesamtpreis von 62 Euro an. Dieses Abo endet nach den drei Monaten automatisch, muss also nicht ab­bestellt werden. Deshalb ist es auch ein tolles Geschenk für Freunde, Bekannte, Enkelkinder etwa zum Geburtstag oder einfach nur zum Reinschnuppern. Da Sie den Starttermin des dreimonatigen Abos selbst bestimmen können, kann es auch zum Einstand in das Wintersemester oder zum Schulbeginn im Herbst verschenkt werden. Damit können Sie (oder Ihre Freunde) den Blick über den deutschen Tellerrand wagen und sich gegen jegliche Form der zunehmenden Kriegshetze immunisieren. Falls Sie schon ein jW-Abo haben, können Sie so ein Aktionsabo natürlich auch gerne spenden. Übrigens: Die Möglichkeit, auf eine höhere Preisklasse umzusteigen oder zum Onlineabo ein normales Printabo zu bestellen, besteht natürlich auch weiterhin. Jeder Umstieg zählt wie ein zusätzliches Abo! Mit Ihrer Hilfe schaffen wir die 1.000 plus x Abos – und setzen damit ein wichtiges Zeichen!

    Kommunikation und Aktion

    Abo abschließen: jungewelt.de/abo

    Abotelefon: 030/53 63 55-80/ -81/ -82

    Aktuelles und Hintergründe zur Beobachtung durch den Verfassungschutz: www.jungewelt.de/pressefreiheit

  • Was vom GG noch übrig ist

    Broschüre zum Umgang der Bundesregierung mit der Tageszeitung junge Welt und dem Grundgesetz jetzt erhältlich
    Jetzt erhältlich: Die erweiterte Neuauflage unserer Broschüre zu
    Jetzt erhältlich: Die erweiterte Neuauflage unserer Broschüre zum Grundgesetz von Otto Köhler

    Pünktlich zum 203. Geburtstag von Karl Marx, also mit Schreiben vom 5. Mai 2021, erklärte die deutsche Bundesregierung: Die Tageszeitung junge Welt sei marxistisch, was nicht sein dürfe, behaupte die Existenz von Klassen als Grundstruktur der Gesellschaft, was ebenfalls nicht sein dürfe. Deshalb soll die Zeitung ökonomisch klein gehalten und medial in Verruf gebracht werden, um bestehende und zukünftige Geschäftspartner und Leser zumindest zu verunsichern.

    Der Verfassungsschutz, auf dessen Informationen sich die Bundesregierung ausschließlich stützt, durchleuchtet sein »Beobachtungsobjekt« und interpretiert gewonnene Erkenntnisse in seinem Interesse. Dieser Angriff gilt zunächst der Zeitung junge Welt, ist aber auch als Drohung gemeint an alle Menschen und Organisationen in der Bundesrepublik, die wissenschaftlich mit dem marxistischen Begriffsapparat arbeiten, die marxistisch denken, handeln und/oder organisiert sind. Es ist also nicht weniger als ein Generalangriff auf die bundesdeutsche Linke bis tief in die Gewerkschaften hinein. Deshalb ist es so wichtig, sich genau darüber zu informieren, wie und warum die Bundesregierung diesen Angriff fährt. Und welche Konsequenzen das für die eigene Arbeit hätte, würde sie damit durchkommen.

    Der Verlag 8. Mai, in dem jW erscheint (und der vom Verfassungsschutz ebenfalls als »verfassungsfeindlich« markiert wird), hat deshalb eine Broschüre herausgebracht, in der der Vorgang ausführlich dargestellt und kommentiert ist. Und damit man besser verstehen kann, weshalb die Bundesregierung das Grundgesetz so erheblich verletzt und aus welcher Tradition dieser Ansatz kommt, ist die Artikelserie des bekannten Publizisten Otto Köhler, die er für die junge Welt zum 70. Jahrestag des Bestehens des Grundgesetzes verfasste, wichtiger Bestandteil dieser Broschüre. Köhler zeigt, wie das ursprüngliche Grundgesetz demontiert wurde, welche Rolle der Verfassungsschutz dabei spielt und wie viele Nazikarrieren daran mitgewirkt haben.

    Wer ist hier Verfassungsfeind?, 92 Seiten, mit zahlreichen Schwarzweißfotos, 3,90 Euro
    Bestellen unter jungewelt-shop.de oder per Mail an ni@jungewelt.de

  • In wessen Interesse?

    Weshalb die Tageszeitung junge Welt bei ihrem Klassenstandpunkt bleibt
    Dietmar Koschmieder
    16 illu.png

    Selbst unter Leserinnen und Lesern dieser Zeitung kann man gelegentlich noch die Auffassung finden, das Bundesamt für Verfassungschutz sei dazu da, die Verfassung zu schützen. Andere halten diese Institution für keine Behörde, sondern für eine rechtsradikale Einflussorganisation. Tatsache ist jedenfalls, dass sie nicht unter wirksamer staatlicher Kontrolle steht. Auch das belegt die Antwort der Bundesregierung vom 5. Mai auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Partei Die Linke, weshalb die Tageszeitung junge Welt als einzige Tageszeitung regelmäßig im sogenannten Verfassungsschutzbericht erwähnt werde.

    Marxismus kontra Staatswohl

    So hatten die Abgeordneten schlicht nachgefragt, weshalb das Amt »Themenauswahl, Teilnehmer und Vortragende« der seit 1996 von der jW durchgeführten Rosa-Luxemburg-Konferenz dem »linksextremistischen Spektrum« zuordne. Für die Regierung antwortet Prof. Dr. Günter Krings rotzfrech, dass diese Frage aus »Gründen des Staatswohls« nicht beantwortet werde. Denn die junge Welt könne durch eine »solche Auskunft« Abwehrstrategien entwickeln, die die »Erkenntnisgewinnung des BfV erschweren« oder sogar unmöglich machen würde. Dies wäre dann ein »Nachteil für die Interessen der Bundesrepublik Deutschland«. Krings Antwort geht sogar noch weiter: Auch »eine Auskunft nach Maßgabe der Geheimschutzordnung und damit einhergehende Einsichtnahme über die Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestages« seien »aus Staatswohlgründen« nicht hinnehmbar. Kurzum: Mehr als 50 Oppositionsabgeordneten des Deutschen Bundestages wird eine schlichte Auskunft verweigert und gleichzeitig auch allen anderen Abgeordneten des Hauses mitgeteilt, dass sie in diesem schwerwiegenden Fall keinerlei Akteneinsicht bekommen. Dazu muss man wissen, dass es sich bei der Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestages um Räumlichkeiten handelt, in denen normalerweise Abgeordnete geheime oder streng geheime Dokumente einsehen dürfen. Im Fall der die »Interessen der Bundesrepublik Deutschland« berührenden Rosa-Luxemburg-Konferenz wird selbst dies pauschal verweigert. Proteste von Bundestagsabgeordneten als Reaktion auf diese Provokation sind nicht bekannt.

    Meinung äußern und verbreiten

    Eine Verfassungsschutzbehörde, die den Namen verdient hätte, würde dafür sorgen, dass Artikel fünf des Grundgesetzes nicht fortgesetzt durch die Bundesregierung verletzt wird. Da heißt es nämlich: »Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.« Die junge Welt, die sie herausgebende Genossenschaft LPG junge Welt eG und der Verlag 8. Mai GmbH, in dem die Zeitung erscheint, wollen schlicht dieses Grundrecht wahrnehmen. Dabei werden sie aber absichtlich stark eingeschränkt: Die Bundesregierung will die Formulierung marxistischer Positionen nicht zulassen und auch nicht, dass eine Zeitung mit solchen Positionen ungehindert verbreitet wird. Aber auch Leserinnen und Leser der jungen Welt (und solche, die es werden könnten) werden in der Wahrnehmung ihrer Rechte aus Artikel fünf Grundgesetz behindert. Denn die Regierung will nicht zulassen, dass sie »sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert ... informieren«. Diese Behinderung beginnt nicht erst, wenn Handelsketten die junge Welt aus dem Angebot nehmen, weil sie im Verfassungschutzbericht gelistet ist.

    Gesamtgesellschaftlich oder klassenbezogen?

    Auf die Frage der Abgeordneten, ob der Bundesregierung bewusst sei, dass die Nennung von Verlag, Zeitung und Genossenschaft im Verfassungsschutzbericht zu »wettbewerbsrechtlichen Behinderungen und damit Einschränkungen der Gewerbefreiheit« führen könnten, erklärt der Berichterstatter im Auftrag der Bundesregierung unmissverständlich: Es sei ja gerade das »Ziel«, den »verfassungsfeindlichen Bestrebungen (...) den weiteren Nährboden zu entziehen. Insofern ist Verfassungsschutz auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.« So unverschämt kann nur sein, wer zwar von irgend jemandem geschützt, aber von den dafür vorgesehenen Institutionen nicht kontrolliert wird. Die junge Welt bleibt bei ihrem Klassenstandpunkt und fragt deshalb auch hier: Was ist mit »gesamtgesellschaftlicher Aufgabe« eigentlich gemeint, und vor allem: In wessen Auftrag und in wessen Interesse werden diese erfüllt?

    Wer mithelfen will, den »Nährboden« der jungen Welt zu stärken, abonniert die junge Welt.

    Weitere Infos zum Fall: jungewelt.de/pressefreiheit

  • Kubanischer Originalton

    Granma Internacional bietet einen besonderen Blick auf Kuba und Lateinamerika. Verlosung von druckfrischen Peso-Scheinen
    16_granma.jpg
    Leser der Granma, beobachtet von Roberto Chile ...

    Seit 27 Jahren erscheint die Zeitung Granma Internacional, offizielles Organ des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas, mit einer deutschsprachigen Ausgabe. Die Monatszeitung bietet nicht nur aktuelle Berichte, sondern auch Analysen und Hintergründe aus dem sozialistischen Kuba, ergänzt um Reden von Vertretern der kubanischen Revolution zu aktuellen Themen.

    Einer der journalistischen Schwerpunkte in der jW-Berichterstattung liegt auf Kuba und Lateinamerika – solidarisch, allerdings zwangsläufig gefiltert durch einen europäischen Blick. Die Granma Internacional bietet der deutschsprachigen Leserschaft dagegen den kubanischen Originalton.

    In Kuba erscheint die Granma als Tageszeitung. Für die internationale Leserschaft wird die internationale Ausgabe in Spanisch, Englisch, Französisch und Portugiesisch als Wochenzeitung, in Deutsch als Monatszeitung herausgegeben. Geplant, geschrieben und gestaltet wird sie in Havanna. Seit 2017 organisiert der Verlag 8. Mai, in dem auch die Tageszeitung junge Welt erscheint, den Druck und Vertrieb für die BRD, Österreich und die Schweiz. In den vergangenen Jahren konnten viele neue Leserinnen und Leser gewonnen werden. Damit wurde die Reichweite deutlich erhöht.

    Wir möchten Ihnen heute das Abo dieser außergewöhnlichen Zeitung empfehlen. Für 18 Euro im Jahr erhalten Sie den kubanischen Originalton jeden Monat druckfrisch in Ihren Briefkasten. Das Solidaritätsabo kostet 33 Euro im Jahr.

    Unter allen Bestellungen, die bis zum Freitag, 2. Juli, bei uns eingehen, verlosen wir druckfrische 3-Peso-Scheine mit Che-Guevara-Motiv, die von Cuba Sí zur Verfügung gestellt wurden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

    Aboservice

    Bestellung unter www.jungewelt.de/granma, an granma@jungewelt.de oder 030/53 63 55 80

  • Solidarität mit Abo und Info

    Der Regierung einen Strich durch die Rechnung machen
    Bildschirmfoto 2021-06-18 um 12.45.40.png
    Am Umgang mit linken Inhalten zeigt sich, wie es wirklich um die Pressefreiheit bestellt ist

    Nicht jeder betreibt einen Podcast und kann damit über die Situation, in der sich die junge Welt aufgrund der Angriffe der Bundesregierung befindet, aufklären. Aber Flo von Dekay und Paddy sprachen mit jW-Chefredakteur Stefan Huth über die Bedeutung einer marxistischen Tageszeitung, die Behinderungen durch den deutschen Inlandsgeheimdienst und die sich daraus ergebenden Einschränkungen der Presse- und Gewerbefreiheit. Nachhören lässt sich das unter jungewelt.de/kommunistenkneipe.

    Aber wie kann man die junge Welt konkret unterstützen, wenn man nicht über einen Podcast oder ein anderes Medium verfügt? Wie kann man die Absicht der Regierung vereiteln, der jungen Welt »den Nährboden zu entziehen« und den Marxismus zu diskreditieren? Neben der Verbreitung von aufklärenden Informationen hilft jedes zusätzliche Print- und Onlineabonnement. Deshalb liegt der heutigen Ausgabe der jungen Welt ein Flyer bei: jW-Abonnenten können den oberen Teil nutzen, um auf eine höhere Preisklasse umzusteigen. Außerdem kann das Material sehr gut im Rahmen von persönlichen Gesprächen mit Bekannten, Verwandten oder Freunden eingesetzt werden. Zum einen wird der Konflikt noch einmal kurz erklärt, zum anderen gibt es da ein Formular für ein jW-Abo. Gerne dürfen Sie es aber auch selbst nutzen, um ein Abo zu verschenken. Sprechen Sie auch mit dem Wirt Ihres Stammlokals oder dem Betreiber des Jugendklubs vor Ort, ob sie abonnieren oder sich ein Abonnement schenken lassen wollen. Jeder kann einen ganz konkreten Beitrag dazu leisten, mit 1.000 zusätzlichen Abonnements der Regierung einen Strich durch die Rechnung zu machen. Und falls Ihnen der eine Flyer nicht genügt, können Sie natürlich gerne weiteres Material bei uns im Aktionsbüro anfordern.

    Egal auf welche Art Sie sich beteiligen: Wir danken allen für die konkrete und solidarische Unterstützung!

    Aktionsbüro

    Alle Abomöglichkeiten: jungewelt.de/abo

    Abotelefon von Mo.–Do. 9–18 Uhr und Fr. 9–17 Uhr: 030/53 63 55-80/-81/-82

    Aktuelles und Hintergrund zur Beobachtung durch den Verfassungsschutz: jungewelt.de/pressefreiheit

    Kontakt zum Aktionsbüro: aktionsbuero@jungewelt.de oder 030/53 63 55 10

  • D20D0627VersammlungLPGjungeWelt160302.jpg
    Generalversammlung der LPG junge Welt vor einem Jahr im Berliner Kino Babylon

    Wer wissen will, weshalb die Tageszeitung junge Welt verfassungsfeindlich sein soll, bekommt im neuen Verfassungsschutzbericht (vorgestellt am Dienstag dieser Woche) präzise Auskunft. Da heißt es unter dem Stichwort junge Welt: »Die jW ist mehr als ein Informationsmedium. Sie wirkt als politischer Faktor und schafft Reichweite durch Aktivitäten wie zum Beispiel die Durchführung der alljährlichen Rosa-Luxemburg-Konferenz.« Weshalb allerdings die Genossenschaft LPG junge Welt eG im Registeranhang des Berichtes als erwiesenermaßen verfassungsfeindliche Struktur aufgelistet ist, wird nicht begründet. Ist halt so.

    Am kommenden Samstag, den 26. Juni 2021 treffen sich Mitglieder dieser Genossenschaft in Berlin zu ihrer jährlichen Generalversammlung. Es wird zum einen Bilanz gezogen über das Geschäftsjahr 2020 und das erste Halbjahr 2021, zum anderen soll die Lage analysiert und sollen aktuelle wie kommende Aufgaben diskutiert werden. Wenn es das erklärte Ziel der Bundesregierung ist, der Tageszeitung junge Welt »den Nährboden zu entziehen« (wie sie das in einer Antwort auf eine Anfrage der Partei die Linke erklärt), dann versteht es sich fast von selbst, dass sie auch die Genossenschaft, der diese Zeitung gehört, soviel schädigen will, wie es nur irgend geht. Denn die LPG junge Welt eG ist neben Print- und Onlineabos der entscheidende »Nährboden« dafür, dass sich diese linke und unabhängige Zeitung entwickeln kann.

    Alle Mitglieder der Genossenschaft sind teilnahmeberechtigt, Vorstand und Aufsichtsrat bitten aber darum, sich zuvor anzumelden, da einige Sicherheitsbestimmungen und noch geltende Vorschriften im Zusammenhang mit der Coronapandemie einzuhalten sind. Die Tagesordnung und weitere Informationen kann man in der Einladung zur Versammlung nachlesen, die in dieser Ausgabe auf der Seite 14 abgedruckt ist.

    Vorstand und Aufsichtsrat LPG junge Welt eG

    Infos: jungewelt.de/lpg

  • imago0117106426h.jpg
    An vielen Orten plakatiert: Soliplakate der jungen Welt für Kuba

    Seit 61 Jahren verhängt die USA eine Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade gegen das sozialistische Kuba. Unter der Regierung von Donald Trump erlebte die Blockadepolitik drastische Verschärfungen, die von der aktuellen US-Regierung bisher nicht zurückgenommen wurden. Wie Volker Hermsdorf am Dienstag in der jW berichtete, will die Biden-Regierung »2022 zusätzlich zum Millionenbudget für den staatlichen Propagandasender Radio and TV Martí erneut 20 Millionen US-Dollar zur Finanzierung kubanischer Systemgegner, NGOs und Gruppen bereitstellen«.

    Am kommenden Mittwoch wird nun in der UN-Vollversammlung in New York bereits zum 29. Mal über einen kubanischen Antrag zur Verurteilung der Blockade abgestimmt. Auch dieses Mal wird die überwältigende Mehrheit der Staaten für die Aufhebung der US-Blockade votieren. Darunter werden auch fast alle Regierungen der EU-Staaten sein, ihren wohlfeilen Worten lassen sie jedoch bisher keine Taten folgen und beugen sich statt dessen dem US-Blocka­dediktat.

    Um dem Thema eine breite Öffentlichkeit zu geben und Druck auf die europäischen Regierungen auszuüben, beteiligen sich über 100 Kuba-Soligruppen, Medien und Organisationen aus 27 Ländern an der von jW initiierten europäischen Soliaktion »Unblock Cuba«. Mit Plakaten, Radiospots, Onlinewerbung, Aktionen und Kundgebungen fanden im April und Mai viele öffentlichkeitswirksame Maßnahmen statt. Für den Tag der Abstimmungen und die Folgetage sind weitere Veranstaltungen und Protestaktionen geplant, darunter in Berlin, Düsseldorf, Bremen und Leipzig. In Wien ruft die Österreichisch-Kubanische Gesellschaft für den kommenden Mittwoch zu einer Kundgebung vor dem UN-Sitz auf. Einen Tag nach der Abstimmung, also am kommenden Donnerstag, soll auf der Wiese vor dem Bundestag unter dem Motto »Unblock Cuba« die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert werden.

    jW-Organisationsteam »Unblock Cuba«

    Alle Informationen zur Soliaktion »Unblock Cuba« und Termine unter www.unblock-cuba.org.

    Bestellung von Aktionspaketen: aktionsbuero@jungewelt.de, www.unblock-cuba.org/materialien telefonisch unter 030/53 63 55-10.

    Spendenkonten für die Kampagne (bitte unbedingt als Verwendungszweck »Unblock Cuba« angeben):

    Netzwerk Cuba e. V., IBAN: DE58 1001 0010 0032 3331 00, BIC: PBNKDEFF

    Österreichisch-Kubanische Gesellschaft, IBAN: AT71 2011 1297 2387 0100, BIC: GIBAATWW

    Vereinigung Schweiz–Cuba, IBAN: CH97 0900 0000 3003 6190 7, PC 30-36190-7 (Postcheckkonto)

  • Einladung zur Generalversammlung der LPG junge Welt eG

    Samstag, 26. Juni 2021, von 13 bis voraussichtlich 17 Uhr, Kino Babylon Berlin
    LPG junge Welt
    D20D0627VersammlungLPGjungeWelt153839.jpg
    Generalversammlung der LPG junge Welt eG am Samstag den 27. Juni 2020 im Kino Babylon in Berlin-Mitte

    Samstag, 26. Juni 2021, von 13 bis voraussichtlich 17 Uhr, Kino Babylon (Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin), Einlass ab 12 Uhr.

    1. Eröffnung, Wahl Versammlungsleitung, Festlegung Tagesordnung
    2. Bericht Vorstand: Entwicklung der Genossenschaft, Jahresabschluss 2020, Perspektiven für 2021/2022
    3. Bericht Aufsichtsrat
    4. Bericht Geschäftsführung: Lage 8. Mai GmbH und strategische Überlegungen
    5. Diskussion zu den Punkten 1 bis 4
    6. Angriffe auf junge Welt, Verlag und Genossenschaft
    7. 75 Jahre jW/LPG-Aktionsprogramm/Rosa-Luxemburg-Konferenz 2022
    8. Vorstellung des Projektes der Gründung einer Vertriebsgesellschaft
    9. Beschlussfassung – Feststellung Jahresabschluss 2020 der LPG junge Welt eG – Verwendung Jahresergebnis – Votum über Beschluss zur Gründung einer Vertriebsgesellschaft und – LPG-Aktionsprogramm
    10. Sonstiges

    Bitte beachten: Die Einhaltung der Vorgaben im Schutzkonzept der Veranstaltung (siehe Aushang) ist Teilnahmebedingung. Eine Mund-Nasen-Bedeckung nach gültiger Bestimmung ist ebenso mitzubringen wie ein aktuell gültiges Test- oder Impfzertifikat. Wir bitten um Voranmeldung unter lpg@jungewelt.de Der Entwurf der Bilanz der LPG junge Welt eG für das Geschäftsjahr 2020 ist für Genossinnen und Genossen ab Montag, 21.6.2021 bis Freitag, 25.6.2021 während der Geschäftszeiten (i. d. R. 10–17 Uhr) im Sekretariat der Verlag 8. Mai GmbH einsehbar. Wir empfehlen eine Terminabsprache unter ­bj@jungewelt.de, auch hier sind die COVID-19-Bestimmungen einzuhalten.

    Mit genossenschaftlichen Grüßen, der Vorstand: Peter Borak, Stefan Huth, Dietmar Koschmieder, Ina Sembdner, Simon Zeise

  • Reih’ Dich ein!

    Solidaritätskampagne mit der jungen Welt geht in die heiße Phase
    Laut Auskunft der Bundesregierung soll der jungen Welt der »Nähr
    Laut Auskunft der Bundesregierung soll der jungen Welt der »Nährboden« entzogen werden

    Die junge Welt sucht in der aktuellen Kampagne 1.000 neue Abonnentinnen und Abonnenten. Es geht um Solidarität: Denn diese Tageszeitung hat sich wegen jahrelanger zahlreicher Behinderungen ihrer Verbreitung mit einem Protestschreiben an die Bundestagsparteien gewandt. Diese presse- und wettbewerbsrechtlichen Hemmnisse rühren von der Nennung des Mediums im Verfassungsschutzbericht her. Das Protestschreiben stieß eine kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke an die Bundesregierung an. Und die Regierung erläuterte in ihrer Antwort auf zehn Seiten, warum sie, Pressefreiheit hin oder her, jW »den weiteren Nährboden entziehen« wolle: Die Zeitung sei »gesichert extremistisch«, weil marxistisch, »mithin nicht objektiv, sondern tendenziös«.

    Seitdem erreichen uns täglich viele empörte und kluge Solidaritätsschreiben. Immer wieder wird darin die Notwendigkeit des Marxismus zur Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse betont. Auf den Punkt gebracht wird das in einer Erklärung des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: »Diesem Verdikt (der Freiheitseinschränkung der Forschung, jW) folgend, wäre wissenschaftlich nichts mehr erkennbar und politisch nichts veränderbar.«

    Die Bundesregierung, also der Schwanz des Verfassungsschutzes, hat zwar die junge Welt im Visier, meint aber alle marxistisch denkenden Menschen und deren Organisationen. Eine Kritik der Gesellschaftsordnung darf es nicht geben. Zumal NATO und EU immer offensichtlicher einen Krieg gegen Russland und China vorbereiten. Selbstredend verhindert eine Tageszeitung wie jW die Manipulation der Bevölkerung, deren weitverbreitete Antikriegseinstellung in Kriegsbegeisterung umgewandelt werden soll.

    Selbstverständlich ändern wir nicht unseren Kurs. Wir meinen: Diese Zeitung ist notwendiger denn je. Gerade jetzt bedeutet Solidarität mit ihr vor allem, Abonnentin und Abonnent zu sein. Dadurch bleibt man selbst unabhängig informiert – und hilft bei der ökonomischen Absicherung der jW.

    Mit dem heutigen Tag beginnt die heiße Phase der Solidaritätskampagne. Wir plakatieren in verschiedenen Städten und werben in den sozialen Medien. Vor allem aber können Sie, liebe Leserinnen und Leser, Aktionspakete anfordern, um mitzuhelfen, neue Abonnentinnen und Abonnenten zu gewinnen. Im Internet haben wir die Informationsseite ­jungewelt.de/­­pressefreiheit eingerichtet, auf der man alle unsere Veröffentlichungen zum Thema findet. Mitte Juni erscheint die zweite Auflage von Otto Köhlers Artikelserie zum Grundgesetz »Wer ist hier Verfassungsfeind?«, in der insbesondere die Rolle des Verfassungsschutzes bei der fortwährenden Aushöhlung des Grundgesetzes dargelegt wird. Ein zweiter Hauptteil mit der erwähnten Antwort der Bundesregierung und Reaktionen aus der Leserschaft liefert den aktuellen Bezug.

    Verlag und Redaktion

    Aktionspaket bestellen: aktionsbuero@jungewelt.de

    Broschüre bestellen: ni@jungewelt.de

    Abo abschließen: jungewelt.de/abo

    oder nutzen Sie das nebenstehende Formular

  • Erinnerung wachhalten – jW verteilen

    Jetzt Wochenendausgabe vom 19./20. Juni mit Beilage zum 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion bestellen
    16.jpg
    Am kommenden Wochenende heißt es: Verteilen gegen das Vergessen des Naziüberfalls auf die Sowjetunion 1941 (Verteilung am 1.5.2021 in Berlin)

    Mit dem Überfall auf die Sowjetunion vor 80 Jahren begann die deutsche Wehrmacht ihren Vernichtungskrieg im Osten. Er ist »die größte militärische Operation in der gesamten überlieferten Geschichte«, so der verstorbene Historiker Dietrich Eichholtz. 27 Millionen Sowjetbürger fielen den faschistischen Verbrechen zum Opfer. Ein Ereignis, das dieser Tage in der BRD kein offizielles Gedenken wert ist. Vergessen, Marginalisieren, Tatsachen verdrehen – einmal mehr Kennzeichen bundesdeutschen Geschichtsverständnisses. Allein die Linkspartei initiierte eine Bundestagsdebatte. Ausgerechnet der Buchenwald-Schwur »Nie wieder!« wurde dabei aus den Reihen der CDU missbraucht, um Russland die Schuld für die aktuellen Kriegsvorbereitungen der NATO zu geben.

    Aus dem 22. Juni 1941 Lehren ziehen sieht anders aus. Doch »Geschichtsrevisionismus muss nicht in sich folgerichtig sein«, stellte der frühere jW-Chefredakteur Arnold Schölzel einst treffend fest, denn »es geht nicht um Geschichte«.

    »Wer schweigt, stimmt zu«, mahnte Hans Modrow kürzlich im jW-Gespräch an. Die junge Welt schweigt nicht, sondern erinnert am nächsten Wochenende mit einer erweiterten Ausgabe an die Ereignisse vor 80 Jahren und deren Folgen. In einer umfangreichen Beilage blickt jW auf Vorgeschichte, Verlauf und Ende des Krieges zurück, beleuchtet die gegenwärtigen geschichtsrevisionistischen Debatten.

    Nicht schweigen, das tun auch einige Unterstützer der jungen Welt, die für den 19./20. Juni Verteilexemplare bestellen, um mitzuhelfen, die Erinnerung wachzuhalten. Jede und jeder kann sich daran beteiligen! Kontaktieren Sie das Aktionsbüro bis zum 15. Juni mittags, um kostenlose Zeitungen zum Weitergeben zu bestellen!

    Wer sich tiefergehend mit der Materie befassen möchte, der sei an unsere Broschüre »Barbarossa« erinnert. Sie zeigt auf, welche Pläne die Nazis bei ihrem Feldzug gegen die Sowjetunion hatten und wie mörderisch sie dort herrschten.

    Aktionsbüro

    030 53 63 55-10/ -61
    aktionsbuero@jungewelt.de

    Broschüre »›Barbarossa‹. Raubkrieg im Osten«
    78 S., 4. Auflage, mit neuem Vorwort, 5,80 Euro
    www.jungewelt-shop.de/barbarossa oder ni@jungewelt.de

  • Gemeinsam in die Zukunft

    Genossenschaft lädt zur Vollversammlung und freut sich über neue Mitglieder
    Die Fahne hoch halten: Mit der Unterstützung der Genossenschaft
    Die Fahne hoch halten: Mit Unterstützung der Genossenschaft kann die junge Welt gestärkt in die Zukunft sehen

    Hinter uns liegt ein in vielerlei Hinsicht schwieriges Jahr. Und dennoch hat es die junge Welt geschafft, in diesen Krisenzeiten handlungsfähig zu bleiben. Damit das auch in Zukunft so fortgesetzt werden kann, braucht sie den Rückhalt einer starken Genossenschaft. Deren Mitglieder kommen aus dem Kreis der Mitarbeitenden von Verlag und Redaktion und der Leserinnen und Leser von junge Welt und Melodie & Rhythmus. Am 7. Oktober 1995 haben wir die LPG junge Welt eG genau deshalb gegründet. Sie war und ist eine der wichtigen Voraussetzungen dafür, dass unsere Arbeit in Verlag und Redaktion unabhängig von direkter Einflussnahme gestaltet werden kann.

    Mindestens einmal im Jahr trifft sich die Vollversammlung der Genossenschaft in Berlin, vor allem um Belange der Genossenschaft zu besprechen. Auch in diesem Jahr findet die Versammlung am letzten Sonnabend im Juni, also am 26. Juni, von 13 bis circa 17 Uhr statt. Wie schon 2020 muss die Versammlung aufgrund der Pandemieeinschränkungen in das Kino Babylon ausweichen. Es befindet sich in kurzer Distanz zur Ladengalerie des Verlag 8. Mai, in der Rosa-Luxemburg-Straße 30. Wir werden entsprechend frühzeitig ein Hygienekonzept bekanntgeben, das am 26. Juni auch öffentlich aushängen wird. Zur besseren Organisation bitten wir alle Teilnehmenden um Voranmeldung bis 18. Juni unter lpg@jungewelt.de. Zur Veranstaltung sind entsprechend der dann geltenden Vorschriften Mund-Nase-Bedeckungen mitzubringen. Damit die Versammlung pünktlich um 13 Uhr starten kann, bitten wir darum, sich bereits ab 12.00 Uhr am Veranstaltungsort einzufinden.

    Unser Ziel, zum 25. Jahrestag der Gründung im Oktober 2020 das 2.500. Mitglied in unserer Genossenschaft zu begrüßen, konnten wir zwar nicht erreichen, die Entwicklung ist aber weiterhin positiv. Mit einem Zuwachs von 218 Genossinnen und Genossen innerhalb eines Jahres stehen wir nun bei 2.519 Mitgliedern (Stand 14. Mai).

    Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft LPG junge Welt eG

    Alle Infos zur Genossenschaft LPG junge Welt eG inklusive Aufnahme­antrag und Broschüre online unter www.jungewelt.de/genossenschaft

  • Jetzt das noch

    Aller schlechten Dinge sind drei, aller guten: 1.000 Abos
    162.jpg
    Das Büro der Anzeigenabteilung wurde in den letzten anderthalb Jahren schon zweimal durch Wasser geschädigt

    Am Freitag vor acht Tagen war die Welt noch weiter in Unordnung geraten, als sie ohnehin schon ist. Dutzende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firmen im Bürogebäude Torstraße 6 in Berlin-Mitte standen früh morgens auf dem Bürgersteig; Feuerwehr und Kripo waren im Einsatz. In der zweiten Etage war in der Nacht in der Küche ein Brand ausgebrochen, und die dabei entstandene Hitze ließ ein Wasserrohr platzen. Deshalb waren die Redaktionsräume der jungen Welt in der sechsten Etage mit einem rußigen Schmierfilm überzogen – Schreibtische, Teppichböden und alle Geräte waren in Mitleidenschaft gezogen. Und das Wasser floss hektoliterweise bis ins Erdgeschoss, in dem sich die Räume des Verlags befinden. Anzeigenabteilung, Aboservice und vor allem die Ladengalerie mit ihrem Bücherangebot sind empfindlich betroffen.

    Trotz dieser über die Pandemiebestimmungen hinaus erschwerten Arbeitsbedingungen haben unsere Kolleginnen und Kollegen die vollständige Wochenendausgabe im Homeoffice erstellt, und auch in den Tagen danach konnte die jW ohne Einschränkungen erscheinen. Ein enormer Kraftaufwand unter extremen Verhältnissen. Im Verlag konnten ebenso ab Freitag mittag die Geschäfte wieder aufgenommen werden. Heute arbeiten die Kolleginnen und Kollegen mittels eines Notplans und erledigen die Arbeit.

    Die Situation ist kurz zusammengefasst: Seit 17 mindestens Jahren arbeiten wir unter grundgesetzwidriger Beobachtung durch den Verfassungsschutz, seit 15 Monaten unter Pandemiebedingungen, seit acht Tagen in Räumen mit Brand- und Wasserschäden. Diese drei Übel halten uns nicht davon ab, über die gegenwärtigen kapitalistischen Verhältnisse aus marxistischer Perspektive aufzuklären. Die beste Anerkennung unserer Arbeit und das effektivste Mittel gegen diese Übel ist das Abonnement der jungen Welt.

    Daher rufen wir alle Leserinnen und Leser der jW, die bisher noch kein Abo abgeschlossen haben, auf, das nachzuholen. Egal, ob es ein Online-Sozialabo für 13,60 Euro monatlich oder ein Print-Solidaritätsabo für 55,60 Euro ist. Jede und jeder nach den finanziellen Möglichkeiten. Alle Leserinnen und Leser bitten wir, die Zeitung weiterzuempfehlen und zusätzliche Interessenten zu gewinnen. Alle Genossinnen und Genossen der jW-Genossenschaft LPG mögen sich überlegen, ob sie nicht ein Abo spenden können. Die Bundesregierung und der ihr angeschlossene Verfassungsschutz sollen wissen, dass sie mit der Diskriminierung dieser Tageszeitung und des marxistischen Weltverständnisses keine Chance haben.

    yy.jpg
    Viel Wasser lief in den Bücherbestand der Ladengalerie der jungen Welt

    Verlag und Redaktion

    Abo bestellen unter:

    www.jungewelt.de/abo

    Abotelefon: 0 30/53 63 55-80, -81, -82

  • Wer ist morgen dran?

    Erste Pressestimmen zur Beobachtung durch den Verfassungsschutz
    dsfsv.jpg
    Geheimdienstliche Überwachung der jungen Welt und deren Begründung stoßen auf reges Medieninteresse

    Die Bestellungen in den letzten drei Wochen haben es gezeigt: Fast 400 Menschen haben den skandalösen Vorgang als solchen erkannt und unterstützen die junge Welt ganz praktisch mit einem Abo. Da möchte man meinen, dass deutsche Medien ebenso umsichtig sind und die Drangsalierung der Tageszeitung junge Welt als mögliches Einfallstor für verschärfte Kontrolle aller Medien in diesem Lande erkennen. Auch bürgerliche Journalisten müssten aufschreien unter dem Damoklesschwert der Kontrolle durch einen unkontrollierbaren Geheimdienst. Doch der Reihe nach.

    Die Meldung über die Beobachtung einer Tageszeitung durch Regierung und Verfassungsschutz wegen ihrer nicht genehmen politischen Linie fand in deutschen Tages- und Regionalzeitungen oder Funkanstalten bisher wenig Beachtung. Um so mehr Interesse zeigten ausländische Medien: Der russische Sender RT deutsch gab den Vorfall in Kürze wieder und schob ein Interview mit jW-Chefredakteur Stefan Huth hinterher. Über den Vorgang berichtet wurde darüber hinaus etwa im britischen Morning Star, der spanischen El Salto Diario und den ungarischen Nachrichtenportalen Muon und Merce. Die sozialistische Zeitung Vorwärts aus der Schweiz publizierte den jW-Appell für Pressefreiheit in Solidarität, und auch die Wochenzeitung Solidair der belgischen Marxisten machte auf den unglaublichen Vorgang aufmerksam, um nur einige Auslandsmedien zu nennen. Die Yeni Özgür Politika berichtete ausführlicher, da auch sie als türkisch-kurdische Tageszeitung vom deutschen Geheimdienst beobachtet wird.

    Verhalten bis gar nicht reagierte bisher die deutsche Pressezunft. Für die Süddeutsche Zeitung beispielsweise ordnet der justizpolitische Korrespondent den Fall juristisch ein und zieht immerhin interessante Schlussfolgerungen. Das Nachrichtenportal Telepolis nimmt die offensichtlich herbeikonstruierte Begründung der Bundesregierung auseinander, die Taz sieht das einzige Verbrechen, dessen sich die jW täglich schuldig mache, in ihrem Layout und nicht in den Inhalten. Ebenfalls für die Taz schrieb der Armutsforscher Christoph Butterwegge über seine Sicht auf die Dinge, die er dann auch in einem Gastkommentar im Spiegel noch weiter ausführte. Auch die Wochenzeitung der DKP, die UZ, berichtete. Am schnellsten reagierte aber ND – der Tag, jedoch auch hier nur in Form eines Kommentars. Aufmerksamkeit und Interesse sind also durchaus vorhanden. Allerdings sind Kommentare immer nur Meinungsbeiträge, die bei der Einordnung der Nachricht helfen können. Man darf sich schon fragen, ob jemand einen Kommentar zu einer Nachricht liest, die es in der Zeitung gar nicht gibt.

    Berichterstattung findet hingegen in vielen alternativ ausgerichteten Print- und Onlinemedien statt. Die Bundesregierung befeuere den Niedergang der Pressefreiheit in unserem Land mit ihren Handlungen, wie es in der Erklärung der Graswurzelrevolution heißt. Der Angriff auf die marxistische Ausrichtung einer Tageszeitung ist ein gewaltiger Angriff auf Presse-, Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit, dem schon aus eigenem Interesse viel mehr Platz auch in bürgerlichen Print-, Online- und Funkmedien eingeräumt werden müsste. Denn niemand weiß, wer morgen ob einer nicht genehmen Haltung in der Berichterstattung vom deutschen Inlandsgeheimdienst drangsaliert wird.

    Aktion & Kommunikation

    Jetzt abonnieren: jungewelt.de/abo

  • Ein gutes Stück Buchmesse

    Premiere für die Aktion jW-Literaturbeilage – weit über Leipzig hinaus
    123 Kopie.jpg
    Mitnehmen kann man sie diesmal an den verschiedensten Orten: Die jW-Literaturbeilage

    In Leipzig wird die Literaturmesse eingeläutet, wenn auch in diesem Jahr später und pandemiebedingt in gänzlich anderer Form. Unsere alljährliche Sonderbeilage Literatur darf trotzdem nicht fehlen. Bisher war sie regelmäßig eine beliebte Spezialausgabe der Tageszeitung junge Welt für Messebesucherinnen und -besucher. Dieses gute Stück Buchmesse wird nun allen Interessierten zugänglich gemacht – und zwar weit über Leipzig hinaus. Am Donnerstag druckfrisch erschienen, stellen die Autorinnen und Autoren auf 24 Seiten Neuerscheinungen vor, die für Linke interessant sind – mit klarem Standpunkt und als Kompass für den aktuellen Büchermarkt dienend.

    Ohne Stand und Publikumsmesse wollen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde zu guter Literatur einladen. Ein Novum für uns, eine gezielte Beilagenaktion anzugehen. Über 50 Bestellungen hatten uns in den letzten Wochen bereits erreicht. Nicht nur in Buchhandlungen oder Bibliotheken, auch in Stadtteilzentren und anderen Orten werden die Literaturbeilagen ausliegen oder auch in Bekanntenkreisen weitergegeben. Bestellungen sind nach wie vor möglich! Die Beilage bietet über die Sommermonate hinweg eine bereichernde Lektüre für Leseempfehlungen. Erkundigen Sie sich bei örtlichen Buchläden und Bibliotheken oder eruieren Sie passende Möglichkeiten zur Verteilung. Bestellen Sie danach im Aktionsbüro! Von einigen wenigen bis zu 100 Exemplaren schicken wir sie Ihnen umgehend zu. Damit der Lesehunger in der gegenwärtigen Lage mit standfester Literatur gestillt werden kann.

    Nach dem 1. Mai ist die Aktion Literaturbeilage der nächste kollektive Großeinsatz, zu dem wir aufrufen, um mit der jungen Welt in all ihren Facetten mehr Menschen zu erreichen. Eine unerlässliche Grundlage, um den neuerlich verstärkt unter Beschuss stehenden Nährboden der Zeitung zu stärken. Das geht nur mit vereinten Kräften!

    jW-Aktionsbüro

    Kontaktmöglichkeiten zur Bestellung: aktionsbuero@jungewelt.de oder 0 30/53 63 55 10/-61

  • No pasarán!

    Bundesregierung wird mit aktuellen Angriffen auf Presse- und Meinungsfreiheit nicht durchkommen
    _X0A5901.jpg
    Autor und Aktivist Max Zirngast (l.) mit Redakteurin Ina Sembdner auf der Bühne der XXV. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz 2020

    Erstaunlich: Die aktuelle deutsche Regierung kann offen und ehrlich sein. Das beweist ihre Antwort auf eine kleine Anfrage von 51 Abgeordneten der Partei Die Linke im Deutschen Bundestag an die Bundesregierung. Sie wollten wissen, weshalb die junge Welt als einzige Tageszeitung jährlich im Verfassungsschutzbericht genannt wird. Namens der Bundesregierung nennt Prof. Dr. Günter Krings viele Punkte, mit denen nachgewiesen wird, dass die junge Welt marxistisch sei und sie deshalb von der Regierung mit geheimdienstlichen Mitteln verfolgt wird.

    Vorwurf: Mit Kuba solidarisch

    Als einer der Belege für den marxistischen Ansatz der Zeitung dient ihre internationalistische Haltung. So erkläre sie sich »mit kommunistischen und sozialistischen Ländern wie z. B. Kuba solidarisch« und unterstütze deren Politik, empört sich Krings. Er deckt weiter auf, dass die jW in ihrer Berichterstattung Befreiungsbewegungen als Befreiungsbewegungen bezeichne (und eben nicht, wie gewünscht, als Terrororganisationen), weshalb die junge Welt »nicht objektiv, sondern tendenziös« sei. Die »Art und Weise dieser Berichterstattung der jW ist ein Aspekt unter mehreren, aufgrund derer eine Erwähnung im Verfassungsschutzbericht als relevante extremistische Bestrebung erfolgt ist«, erklärt der Herr Professor im Namen der Bundesregierung. Ein weiterer Beleg: Die jW veranstalte seit 1996 jährlich die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz, »an der sich überwiegend Linksextremisten aus dem In- und Ausland« beteiligen würden.

    Von Davis bis Zirngast

    Gemeint sind damit Gäste wie die US-amerikanische Bürgerrechtlerin Angela Davis, der südafrikanische ANC-Kämpfer Denis Goldberg (auch so eine Befreiungsbewegung, die man früher mal Terrororganisation nennen musste), der Bildhauer und Grafiker Alfred Hrdlicka aus Österreich, der Philosoph Achille Mbembe aus Kamerun, der italienische Wissenschaftler Domenico Losurdo, der Soziologe und Historiker Moshé Zuckermann aus Israel, der Träger des Alternativen Nobelpreises Nnimmo Bassey aus Nigeria, der Wirtschaftswissenschaftler Ding Xiaoqin aus China, die Sozialministerin Clotilde Ohouochi von der Côte d’Ivoire, aus Kuba der Journalist Enrique Ubieta, Karl Ghazi von der französischen Gewerkschaft CGT, der Journalist Max Zirngast aus Österreich, der kanadische Professor für Wirtschaftswissenschaften Michel Chossudovsky oder die Präsidentin des Weltfriedensrats Maria do Socorro Gomes Coelho aus Brasilien – um nur einige wenige der vielen »Linksextremisten« aus dem Ausland zu nennen, die bisher an der Rosa-Luxemburg-Konferenz teilgenommen haben.

    Nährboden entziehen

    Aber die Konferenz ist nicht einfach nur nach einer Revolutionärin benannt, »die Zeitung (befasst) sich tatsächlich mit Ideologien von Klassikern des Marxismus-Leninismus als Grundlage für ihre eigenen Bestrebungen«, empört sich die Regierung. Die junge Welt gehe in ihrer Berichterstattung sogar so weit, dass »oftmals positiv Bezug genommen (wird) auf die kommunistischen Vordenker (vor allem Wladimir I. Lenin, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Karl Marx und Friedrich Engels)«. Die messerscharfe Schlussfolgerung daraus: »Die Auswahl der Artikel und Meinungsäußerungen lässt eine bestimmte inhaltliche Linie erkennen.« Zum Beispiel eben eine internationalistische, und so etwas will Herrn Krings und der Bundesregierung nun gar nicht gefallen. Weshalb sie auch unumwunden zugeben, dieser Zeitung mit geheimdienstlichen Mitteln, darunter mit der Nennung im Verfassungsschutzbericht, »den weiteren Nährboden entziehen« zu wollen. Denn natürlich wissen die Schlapphüte und ihre Auftraggeber: Ohne ausreichend Print- und Onlineabonnements kann eine von Parteien, Unternehmen oder Kirchen unabhängige Zeitung wie die junge Welt nicht existieren und könnte auch keine Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz mit Tausenden Teilnehmern durchgeführt werden.

    Kraftvolle Konferenz

    Die richtige Antwort auf dieses erstaunlich offene, aber besonders undemokratische Agieren der Regierung kann, ganz internationalistisch, nur sein: No pasarán! Damit kommt Ihr nicht durch! Euch wird es weder gelingen, die junge Welt und ihre Konferenz zu kriminalisieren noch ihre Leserinnen und Leser und die internationalen Gäste der Konferenz. Und die Folge Eurer Verstöße gegen Meinungs- und Pressefreiheit wird nicht das Schrumpfen von Aboauflage der Zeitung und der Besucherzahlen der Konferenz sein, sondern das genaue Gegenteil. Unsere erste Antwort auf das verfassungsfeindliche Agieren der Regierung lautet deshalb: 1.000 neue jW-Abonnements für die Pressefreiheit!

    Die ersten 290 Abos

    Davon haben wir bereits 290 erreicht! Und die kommende XXVII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am Samstag, den 8. Januar 2022, wird die bestbesuchte aller Zeiten sein – digital wie vor Ort in Berlin. Unsere Leserinnen und Leser fordern wir auf: Lassen wir uns nicht einschüchtern! Verteidigen wir unsere demokratischen Grundrechte! Jedes zusätzliche Abonnement und jeder Umstieg auf eine höhere Preisklasse zählt! Bereiten wir eine kraftvolle solidarische Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz vor! Und freuen wir uns auf ein großartiges Fest zum 75jährigen Bestehen der Tageszeitung junge Welt im Februar 2022!

    Verlag, Redaktion und Genossenschaft

    Die Antwort der Bundesregierung kann hier vollständig nachgelesen werden: jungewelt.de/br_anfr

    Abo bestellen: jungewelt.de/abo

    Auf höhere Preisklasse umsteigen: jungewelt.de/umsteigen

    Zeitung kostenlos testen: jungewelt.de/probeabo

    Lesefonds-Spendenkonto: jungewelt.de/spenden

  • Wirksame Antwort

    Angriff der Bundesregierung auf Pressefreiheit nicht hinnehmen
    Pressefreiheit

    Die Aktivitäten der Bundes­regierung über Innen­ministerium und Inlands­geheimdienst gegen die Tageszeitung junge Welt sind intensiver, als wir bisher angenommen haben. Das offenbart die Bundesregierung mit ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage der Partei Die Linke im Bundestag in erstaunlicher Offenheit. Dabei geht es der Regierung keineswegs um einen Meinungsstreit wegen unterschiedlicher inhaltlicher Positionen. Vielmehr gibt sie unumwunden zu, dass ihr die der jungen Welt nicht gefallen und der Zeitung deshalb der »Nährboden zu entziehen« sei! Es soll ein Exempel statuiert werden, und dazu will sie nicht nur Redaktion und Verlag einschüchtern. Angegriffen werden auch Autoren, Unterstützer, Genossinnen und Genossen der LPG junge Welt eG sowie die Abonnenten der Print- und Onlineausgabe. Von letzteren hat man vor allem jene im Visier, die es noch werden könnten. Solche undemokratischen Angriffe auf Meinungs- und Pressefreiheit, die mit offenen wie geheimen Mitteln verfolgt werden, können künftig nur verhindert werden, wenn die Regierung damit letztlich genau das Gegenteil erreicht. So wären 1.000 zusätzliche Abonnements ein wichtiges Signal und ein deutliches Zeichen der Solidarität! Weil so sichtbar wird, dass die junge Welt nicht alleine dasteht. Und weil das praktisch mehr hilft als wohlfeile Schulterklopferei: Denn tatsächlich würden so die ökonomischen Grundlagen der jungen Welt gestärkt. Mehr Abonnements bedeuten zudem, dass »Relevanz und Wirkmächtigkeit« der Zeitung, die der Regierung besonderer Dorn im Auge sind, erhöht würden!

    Für dieses nächste Ziel kann jeder etwas beitragen. Denn zu 1.000 zusätzlichen Abonnements zählt jedes neue Print- und Onlineabo, aber auch jeder Umstieg auf eine höhere Preisklasse (oder von einem Teilabo auf ein Vollabo), weil auch damit die junge Welt gestärkt wird! Gerne können Sie auch Patenschaftsabos für Gefangene übernehmen, oder Sie spenden einen Betrag in unseren Lesefonds, über den wir Freiabos für soziale Einrichtungen und Institutionen finanzieren. Aber auch jedes von Ihnen verschenkte kostenlose Probeabo, mit dem Interessierte drei Wochen erlesen können, wie die junge Welt wirklich tickt, erhöhen Reichweite und Bekanntheit der Zeitung. Genau daran noch viel intensiver als bisher zu arbeiten, ist die richtige Antwort auf die Angriffe der Regierung!

    Verlag, Redaktion, Genossenschaft junge Welt

    Die Antwort der Bundesregierung kann hier vollständig nachgelesen werden: jungewelt.de/br_anfr

    Abo bestellen: jungewelt.de/abo

    Auf höhere Preisklasse umsteigen: jungewelt.de/umsteigen

    Lesefonds-Spendenkonto: jungewelt.de/spenden

  • DSCF4296.jpg
    Barbara Thalheim (M.) mit Band auf der Erich-Fried-Gala am 8.5.2021

    Melodie & Rhythmus und junge Welt haben ein neues digitales Medienformat ausprobiert: Nach Abendveranstaltungen mit Buchpräsentationen im Oktober und der Rosa-Luxemburg-Konferenz als Tageskonferenz im Januar haben wir uns am vergangenen Sonnabend zu Ehren von Erich Frieds 100. Geburtstag am Format der Halbtageskonferenz versucht – und auch diese Livestreamveranstaltung fand viel Anklang. Viele der weit über 1.000 Teilnehmenden äußerten sich begeistert, bestellten über 300 symbolische Eintrittskarten im Wert von 10.000 Euro. Zwar konnten die Gesamtkosten damit bis jetzt noch nicht gedeckt werden – aber auch diese Veranstaltung war nur durch dieses Engagement der Leserinnen und Leser von jW und M & R möglich.

    Der Aufwand für die Veranstaltung war denn auch nicht gering. Im Vorfeld wurden Gespräche aufgezeichnet, etwa die Londoner Runde mit englischen Filmemachern und dem jüngsten Sohn des Dichters, Klaus Fried. Das meiste aber ging live über die Bühne – besonders beeindruckend der Blick über die Schulter des virtuosen Pianisten Chris Jarrett, die Kombination von Text und Musik beim Vortrag von Barbara Thalheim und ihrem Jazztrio und die Rezitationen von Rolf Becker. Inhaltlich wurde in diversen Gesprächsrunden ein widersprüchliches Bild des Dichters gezeichnet, einem aufrechten Humanisten und Dialektiker, der aus Fehlern lernte, und zwar nicht nur aus denen anderer. Nicht zuletzt kam auch der Angriff der Bundesregierung auf die junge Welt zur Sprache – im Moment ist das der einzige Auszug der Veranstaltung, den Sie sich unter jungewelt.de/verstandsaufnahme anschauen können. Allerdings ist die Herstellung einer Best-of-DVD geplant. Angeregt dazu wurden wir von vielen Zuschriften und Kommentaren. So spendete uns Vera E. aus Dargun 50 Euro für die Veranstaltung mit dem Hinweis: »Gerne hätte ich mehr von den Beiträgen zum 100. Geburtstag von Erich Fried gesehen. Leider haben wir ein schwaches Internet, so dass vieles für mich nicht sehbar war. Doch das wenige hat mich sehr gefreut. Danke an Euch, die ihr dies ermöglicht habt.« Wir arbeiten daran, dass Vera und viele andere noch in den Genuss kommen können, eine Zusammenfassung der Veranstaltung nachzuerleben. Allen beteiligten Akteuren vor und hinter Kamera und Technik, allen Spendern und Zuschauern gilt unser herzlicher Dank! Wir werden weiter an Streamformaten arbeiten. Denn auch diese erweitern Relevanz und Wirkmächtigkeit von jW und M&R – was für viele sehr wichtig ist und gerade deshalb einigen sehr missfällt. (jW)

    Weitere Spenden oder Solikarten helfen, die Veranstaltung zu finanzieren

    Solikarten: jungewelt.de/erich-fried

    Spenden: jungewelt.de/spenden oder Verlag 8. Mai GmbH, Postbank Berlin, IBAN: DE50 1001 0010 0695 6821 00, BIC: PBNKDEFF, Verwendungszweck: Erich Fried 100

  • Unterstützung gesucht!

    Literaturbeilage soll Ende Mai in vielen Buchhandlungen ausliegen
    120x80 Grossoteaser-website.png

    Was hatten ein Kindergärtner in Frankfurt am Main, eine IT-Beraterin aus der Lausitz, ein Lehrer in Berlin, ein Exberliner auf Rügen, ein Taxifahrer in Gera und ein Rentner in Bonn am 1. Mai gemein? Sie gehörten zu den über 80 aktiven Leserinnen und Lesern der jungen Welt, die sich zum Arbeiterkampftag am großen Verteileinsatz beteiligten und insgesamt rund 16.000 jW-Ausgaben verteilten. Unter den aktuellen Bedingungen ein erstaunlich gelungener Einsatz und eine große kollektive Leistung, an so vielen Orten und teilweise auch ohne Präsenzveranstaltungen die junge Welt zu verbreiten. Vielen Dank für den Einsatz und die Unterstützung! Passend zur Titelüberschrift der 1.-Mai-Ausgabe rufen wir weiterhin dazu auf: Stabil bleiben! Und meinen damit die Unterstützung unserer gemeinsamen und neuerdings verstärkt bedrohten Zeitung.

    Die nächste konzertierte Gelegenheit für eine Verteilaktion bietet die jW -Literaturbeilage. Die Leipziger Buchmesse war bisher einer der wichtigsten Außenauftritte des Jahres, bei der wir ein großes Publikum erreichen konnten. Sie ist zwar abgesagt, die Literaturbeilage erscheint trotzdem am 27. Mai. Das Spezial kann bei uns bestellt und dann vor Ort z. B. in Buchläden ausgelegt werden. Sprecht mit euren Buchhandlungen des Vertrauens, ob sie Interesse an der Auslage von Beilagen haben. Sie erhalten die Beilagen kostenlos und können sie an lesehungrige Kundinnen und Kunden weitergeben. Natürlich können die Beilagen auch an anderen Orten ausgelegt werden, wie Bibliotheken, am Arbeitsplatz, in Stadtteilzentren oder Gewerkschaftsbüros.

    Gern stehen wir für Nachfragen zur Verfügung, um die Aktion zu besprechen. Wir freuen uns auf eure Bestellungen!

    jW-Aktionsbüro

    Bestellung: aktionsbuero@jungewelt.de oder telefonisch 030/53 63 55 10

  • Wirkmächtig

    Die Bundesregierung bekämpft die junge Welt, weil diese Erfolg hat
    Dietmar Koschmieder
    Angeblicher Verfassungsfeind bei konkreter Unterstützungshandlun
    Angeblicher Verfassungsfeind bei konkreter Unterstützungshandlung (Berlin, 1.5.2021)

    Zuerst die gute Nachricht. Die deutsche Bundesregierung hält die Tageszeitung junge Welt für sehr erfolgreich: Es gelänge ihr, mit ihrer Berichterstattung und durch eine nach Kriterien vorgenommene Auswahl der Themen einen großen Adressatenkreis zu erreichen und als Multiplikator zu wirken! Und weil die junge Welt von einem »nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung« gelesen werde, habe sie »Relevanz und damit (…) Wirkmächtigkeit«, meint die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage von 52 Abgeordneten der Partei Die Linke, die wissen wollten, weshalb die junge Welt jedes Jahr als einzige Tageszeitung im Verfassungsschutzbericht erwähnt wird.

    Forum für revolutionäres Gedankengut

    Auch ansonsten hält die Bundesregierung mit Lob nicht hinter dem Berg: Die junge Welt sei nicht beliebig, sondern »die Auswahl der Artikel und Meinungsäußerungen lässt eine bestimmte inhaltliche Linie erkennen«. Die junge Welt »schafft (…) Gegenöffentlichkeit«, es kämen Aktivisten und Vertreter von Organisationen des In- und Auslands zu Wort und könnten dort »in eigenen Beiträgen und Interviews politische Positionen« vorstellen, genannt werden rund ein Dutzend solcher Vereinigungen. Da dies zumeist »linke bis linksextremistische Positionen« seien, könne man die junge Welt auch als »Forum für revolutionäres Gedankengut« bezeichnen!

    jW den Nährboden entziehen

    Nanu, fragt sich der aufgeklärte Leser, will die Bundesregierung der Tageszeitung junge Welt mit solchen Argumenten mehr Abonnements und Anzeigenkunden verschaffen? Natürlich ist genau das Gegenteil der Fall. Gerade weil die junge Welt so »wirkmächtig« sei, müsse ihr »der Nährboden entzogen« werden. Denn der Regierung gefällt nicht, dass die junge Welt ihre journalistische Arbeit von marxistischer Position aus angeht – genau das sei verfassungsfeindlich. Denn der Marxismus gehe von der Existenz von Klassen aus – das aber widerspräche der Menschenwürde. Deshalb wird im ganzen Schriftstück an keiner Stelle die angebliche Verfassungsfeindlichkeit belegt – es reicht ja nachzuweisen, dass die jW marxistisch und dazu erfolgreich sei. Und deshalb müsse die Regierung »Verfassungsschutz durch Aufklärung der Öffentlichkeit« betreiben. Zum Beispiel durch die anprangernde Erwähnung von Zeitung, Verlag und Genossenschaft im Verfassungsschutzbericht. Auf die Frage, dass dies (neben der Verletzung der Meinungs- und Pressefreiheit) doch zu wettbewerbsrechtlichen Behinderungen und Einschränkungen der Gewerbefreiheit führen könne, meint die Bundesregierung lapidar: »Das hatte der Gesetzgeber im Blick.«

    Unterstützungshandlungen

    Und weiter ganz offen: »Es ist geradezu das Ziel (…), damit den weiteren Nährboden entziehen zu können.« Der Nährboden aber, auf dem eine junge Welt gedeihen kann, wird bestimmt durch die Zahl der Leserinnen und Leser, die Zahl der Print- und Onlineabos, die die Arbeit finanzieren, die Genossenschaft und die gezeichneten Anteile, die Mitarbeitenden von Verlag und Redaktion, aber auch die vielen freien Autoren, die vielen Unterstützer. Sie alle machen den Nährboden des Erfolgs der jW aus, und deshalb sind sie alle im Visier der Bundesregierung und des Inlandsgeheimdienstes, wird offen formuliert. Weil sie alle mit ihren »Unterstützungshandlungen« die verfassungsfeindlichen Ziele der Zeitung befördern würden.

    1.000 Abos sofort!

    Die Bundesregierung und ihr Inlandsgeheimdienst kämpfen also verdeckt und offen dafür, dass die junge Welt an Relevanz verliert. Weil, so einer der Vorwürfe, sie sich auf Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg bezieht. Unsere Antwort darauf kann nur sein, dass sie mit diesem grundgesetzwidrigen Eingriff in die Presse- und Meinungsfreiheit genau das Gegenteil erreichen! Deshalb fordern wir alle Freunde, Leserinnen und Leser, Unterstützer, Autoren und Genossenschaftsmitglieder auf: Tun wir alles, um den »Nährboden« der jungen Welt zu stärken – jetzt erst recht! Das wichtigste und wirksamste Mittel dazu: Verschaffen wir der jungen Welt so schnell wie möglich 1.000 zusätzliche Print- und Onlineabos! Jetzt selber abonnieren! Jetzt Abonnements einwerben! Darüber hinaus hilft aber auch jedes Probeabo, die junge Welt noch bekannter zu machen, und jeder Genossenschaftsanteil, die ökonomischen Grundlagen zu stabilisieren!

  • 16.jpg
    Verteilung der jungen Welt während der 1.-Mai-Demonstration des DGB 2019 in Berlin

    Liebe Leserinnen und Leser,

    die heutige Ausgabe der jungen Welt erreicht über Abonnements und Kioskverkauf hinaus viele tausend weitere Menschen: Zum einen werden rund 18.000 Exemplare dieser Ausgabe an 80 Orten zusätzlich rund um den 1. Mai herum verteilt, zum anderen lesen zur Zeit fast 3.000 Probeleser die junge Welt, in den meisten Fällen zum ersten Mal. Wir wollen deshalb die Gelegenheit nutzen, um an dieser Stelle etwas über diese Zeitung zu erzählen.

    Wem gehört die junge Welt?

    Die Zeitung ist im Besitz der Genossenschaft ihrer Leserinnen und Leser und produziert mit rund 65 Personen (Verlag und Redaktion) in Berlin werktäglich eine gedruckte überregionale Zeitung, die auch online erhältlich ist. Ihre Unabhängigkeit von Parteien, Kirchen, Unternehmen und Verbänden nutzt sie ganz bewusst, um im Interesse der arbeitenden oder erwerbslosen oder rentenbeziehenden Menschen zu berichten. Das macht diese Zeitung bei manchen Unternehmern und Politikern nicht sonderlich beliebt, weshalb wir regelmäßig mit Prozessen und Drohungen überzogen werden, wie zuletzt etwa von einem deutschen Minister, einem Wohnungskonzern, einem Tiergroßschlächter, einem Biolebensmittelkonzern, einer ehemaligen Bankenchefin oder von einem weltweit agierenden Spekulanten und Bankrotteur.

    In wessen Interesse?

    Trotzdem bleibt die junge Welt bei diesem grundsätzlichen Standpunkt, auch bei ihrer internationalen Berichterstattung: Wir stehen auf der Seite der afrikanischen Bauern, die vom deutschen Kaffeebaron aus Hamburg von ihren Ländereien vertrieben wurden – und werden umgehend auch von diesem wegen unserer Berichterstattung juristisch angegriffen. Wir stehen in Wort und Tat auf der Seite der kubanischen Bevölkerung, die unter der jahrzehntelangen Blockadepolitik der US-Regierungen zu leiden hat, nur weil sie sich deren Demokratiemodell nicht aufzwingen lassen will. Deshalb unterstützen wir aktiv die Kampagne »Unblock Cuba!«

    Zeitung gegen Kriege

    Und wir wenden uns grundsätzlich gegen Kriegsvorbereitung und Militäreinsätze, vor allem die mit deutscher Beteiligung! Dazu gehört für uns auch, dass wir uns an der zur Zeit üblichen Hetze und einseitigen Berichterstattung vor allem über China und Russland nicht beteiligen: Wir legen offen, dass damit die Bevölkerung auf die nächsten Kriege eingestimmt werden soll. Auch in unserer Kulturberichterstattung geht es uns um Aufklärung und nicht um Verschleierung.

    Mehr als eine linke Tageszeitung

    Wie wir das machen, können Sie täglich in der Tageszeitung junge Welt nachlesen. Denn unsere Hauptaufgabe sehen wir darin, Ihnen werktäglich eine gute junge Welt in gedruckter und digitaler Form zur Verfügung zu stellen. Aber wir bieten noch mehr an: So gibt unser Verlag 8. Mai mit Melodie & Rhythmus ein Magazin für Gegenkultur heraus, das vierteljährlich erscheint. An jedem zweiten Samstag im Januar veranstalten wir (unterstützt von mehr als 30 Gruppen und Medien) die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin. Sie ist mit 3.000 Teilnehmenden das größte regelmäßige Treffen von konsequenten Linken im deutschsprachigen Raum. In Berlin betreiben wir eine Ladengalerie mit Büchershop, bauen eine linke Kunstsammlung auf und geben eine Reihe von spannenden Büchern heraus. Unser bekanntester Autor ist der russische Revolutionär Wladimir Iljitsch Lenin, unser Verlag verfügt über die Rechte an den deutschsprachigen Texten seines Werkes.

    Sie sollten uns mal kennenlernen

    Haben Sie Lust, diese Zeitung mal näher kennenzulernen? Natürlich können Sie sich dazu hin und wieder eine Ausgabe am Kiosk kaufen. Oder das dreiwöchige, kostenlose Probeabo nutzen. Falls Sie aber die Zeitung richtig verinnerlichen und nutzen wollen, sollten Sie diese abonnieren! Das ist auch der beste Weg, sie ganz praktisch zu unterstützen, denn über Abonnements werden fast alle Kosten gedeckt. Der zweitbeste wäre, selber Eigentümer und Mitherausgeber der Zeitung zu werden: Dazu wird man einfach Mitglied in der Genossenschaft LPG junge Welt eG, ihr gehört der Verlag und damit auch die junge Welt. Eine dritte Möglichkeit, unsere Arbeit zu unterstützen, sind Spenden: etwa für unseren Prozesskostenfonds, damit wir uns gute Anwälte für die Verteidigung gegen diverse juristische Angriffe leisten können. Oder für den Lesefonds, über den wir kostenlose dreiwöchige Probeabos oder Freiabos für soziale Einrichtungen finanzieren.

    Die junge Welt weiterempfehlen

    Es gibt eine ganz einfache, aber sehr wichtige weitere Form der Unterstützung, die nichts kostet: Empfehlen Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis die junge Welt weiter! Denn über Millionenbeträge für teure Werbekampagnen verfügen wir nicht, dafür aber über eine engagierte Leserschaft, die uns beim Bekanntmachen der Zeitung dankenswerterweise behilflich ist. Da werden Probeabos geworben und bei vielen Gelegenheiten auch Zeitungen an Interessierte verteilt. Rund um den 1. Mai erreicht unsere Zeitung dank der Hilfe von Leserinitiativen und Einzelunterstützern bis zu 130.000 Personen im gesamten deutschsprachigen Raum. In diesem Jahr sind es zwar coronabedingt weniger, aber es ist uns selbst unter den gegenwärtig besonders schwierigen Bedingungen trotzdem gelungen, viele neue Leserinnen und Leser zu finden. Dafür gilt allen Beteiligten unser herzlicher Dank!

    Verlag, Redaktion und Genossenschaft junge Welt

    Link zum Spendenfonds: jungewelt.de/spenden

    Link zu mehr Infos zur Genossen­schaft: jungewelt.de/genossenschaft

    Link zu den Abos: jungewelt.de/abo