Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Freitag, 27. Dezember 2024, Nr. 301
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
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Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
jW stärken!

  • 30. Ausgabe der Rosa-Luxemburg-Konferenz

    Mit Kartenkauf und Spenden die Durchführung des größten Symposiums der deutschsprachigen Linken sichern
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    Der Verkauf der Eintrittskarten für die 30. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz 2025 hat begonnen. Die ersten Informationen zum Inhalt und geladenen Gästen finden Sie auf Seite drei dieser Ausgabe und im Internet unter jungewelt.de/rlk. Mit diesem Überblick über das Programm haben Sie schon einen wichtigen Grund, weshalb sich auch für Sie die Teilnahme lohnt. Halten Sie aber Augen und Ohren offen, wie sich das Programm weiterentwickelt.

    Die Preise der Tickets mussten wir in diesem Jahr erneut anheben. Wobei wir auch hier mit Augenmaß vorgegangen sind und nicht versucht haben, alle Kosten auf diese Einnahmequelle umzulegen. Wir meinen, dass 39 Euro für ein Ticket für eine ganztägige Veranstaltung immer noch erschwinglich sind. Glücklicherweise sind die Leserinnen und Leser der Tageszeitung junge Welt solidarische Menschen; viele zahlen den Solipreis von 59 Euro – und helfen so denjenigen, die sich nicht den vollen Preis leisten können. Aber selbst diese Karte ist vom Verlag subventioniert. In diesem Jahr legen wir den teuersten Tickets einen Magneten mit aktuellem Konferenzlogo bei, der in seiner fünften Auflage eine Art Sammelcharakter entfaltet hat. Wem es jedoch am Geld fehlt, der kann sich hoffentlich das günstigste Ticket für 24 Euro leisten. Auch hier mussten wir den Preis anheben, aber wir verlangen – wie auch beim ermäßigten Zeitungsabo – keinen Nachweis über das Einkommen.

    Wir empfehlen, zügig Nägel mit Köpfen zu machen! Noch lassen sich bei Anreise und Unterkunft Schnäppchen machen, erfahrungsgemäß wird beides teurer, je länger man wartet. Beachten Sie bitte dabei, dass die Wilhelm-Studios im Norden von Berlin liegen, die Stadtteile Reinickendorf, Wedding oder Pankow bieten sich wahrscheinlich am ehesten für ein Zimmer an. Die Anbindung an den Berliner Nahverkehr ist allerdings hervorragend, auch von anderswo kommt man leicht nach Wilhelmsruh.

    Wie schon erwähnt, decken die Einnahmen durch die Eintrittspreise bei weitem nicht die Gesamtkosten der Konferenz. In den vergangenen Jahren konnten wir einen weiteren großen Teil der Kosten durch Spenden auffangen. Dafür noch einmal herzlichen Dank an dieser Stelle! Im Grunde hilft jeder Betrag. Ab einer Spende von 40 Euro schicken wir einen Konferenzmagneten zu, wenn uns im Verwendungszweck Name und Adresse übermittelt werden. Auch die Zuschauer des Live­streams, die nicht anreisen können oder wollen, bitten wir um eine ordentliche Spende – als Ersatzticket quasi. Wir freuen uns, Sie am 11. Januar vor Ort oder vor den Bildschirmen begrüßen zu dürfen und über jede Unterstützung, die Ihnen möglich ist.

  • »Der Bandera-Komplex«

    Endspurt: Nur noch wenige Subskriptionsexemplare sind bestellbar!
    Verlag 8. Mai
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    Auf beinahe jeder der 352 Seiten dieser Neuerscheinung im Verlag 8. Mai wird mindestens eine Ungeheuerlichkeit entlarvt – etwa aus der Geschichte der Wiedergeburt der ukrainischen faschistischen Organisationen: In den USA, deren Außenpolitik sich bald nach dem Zweiten Weltkrieg gegen die Sowjetunion richtet, finden Tausende Veteranen osteuropäischer SS-Einheiten ihre neue Heimat. Ihre Strukturen, auch die der Organisation Ukrainischer Nationalisten (»Banderisten«, OUN-B), werden zwecks Destabilisierung ihres sozialistischen Heimatlandes reanimiert und eingesetzt. Diese Kreise dringen mit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 verstärkt in die Ukraine ein, bauen weitverzweigte Strukturen auf und werden 2014 mit dem Maidan-Putsch zu einem mächtigen politischen und militärischen Faktor. Die Bevölkerung wird protofaschistisch umerzogen. Dennoch bleiben die Nazistrukturen im Land bis heute Diener der US-amerikanischen, englischen und deutschen Herrschaftsklasse im Kampf gegen Russland.

    Der Band dokumentiert die vier Vorträge zur Konferenz, die die Tageszeitung junge Welt und das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus im Oktober 2023 veranstaltet hatten. Der Organisatorin Susann Witt-Stahl war es gelungen, mit Moss Robeson und Russ Bellant aus den USA sowie Jürgen Lloyd drei Faschismusexperten zusammenzubringen. Deren Beiträge wurden für die Buchdokumentation überarbeitet und mit Hunderten Quellenangaben zu faktenfesten Dokumenten. Zugleich sind die Beiträge um zahlreiche Artikel aus der jungen Welt ergänzt worden: zur Geschichte der ukrainischen Faschisten und dem deutschen Anteil daran, zu ihren Regimentern »Asow« und »Rechter Sektor«, die Heldenstatus im Land genießen, sowie zur reaktionären Kultur in der Ukraine. Zwei kleine Anfragen von Sevim Dagdelen, damals noch von Die Linke, an die sich ahnungslos gebende Bundesregierung werden dokumentiert. Leider gibt es auch deutsche Anarchisten, die auf seiten der Ukraine in den bewaffneten Kampf ziehen – auch dieses Thema wird nicht ausgespart

    Es warten noch 13 Subskriptions­exemplare, mit Fadenheftung, Leseband und Hardcover ausgestattet, auf ihre Besitzer. Sie kosten 73,90 Euro und sind bei Stefan Nitzsche (ni@ jungewelt.de) zu bestellen. Wer sie verpasst, kann natürlich auch ein Exemplar der Paperbackausgabe für 23,90 Euro erwerben.

  • Jetzt erst recht!

    Die jW soll mundtot gemacht werden – und wehrt sich. Mit Ihrer Hilfe!
    Verlag, Redaktion und Genossenschaft
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    Es hat geraume Zeit gedauert, bis ein schriftliches Urteil vorliegt: Am 18. Juli 2024 hatte das Verwaltungsgericht Berlin geurteilt, dass die junge Welt weiterhin in den Berichten des Verfassungsschutzes als »linksex­tremistisch« und »verfassungsfeindlich« verunglimpft und bespitzelt werden darf. Nun hat die jW die Begründung erhalten (siehe Seite 3). Die Erkenntnisse der Richter dürften unsere Leserinnen und Leser ebenso verblüffen wie die Redaktion selbst – denn das, was Sie jeden Tag in der Hand halten oder auf dem Bildschirm sehen, sei eigentlich gar keine Zeitung, so der Tenor der Begründung. Es handele sich dabei um eine ganz geschickte Tarnung, um die eigentlichen Ziele der Redaktion zu verdecken: die Errichtung einer Einparteiendiktatur.

    Das Urteil illustriert plastisch den Rechtsruck, der in Deutschland stattfindet – auch und gerade in der Justiz. Und es zeigt, mit welchem Vernichtungswillen der bürgerliche Staat einer kritischen Zeitung begegnet. Beweise für die ungeheuerlichen Unterstellungen gegen die jW hat das Gericht übrigens keine benannt – und es gibt auch keine. Es genügen »hinreichend verdichtete Anhaltspunkte« wie dieser: So sei der Umstand, dass die jW keineswegs ein »marxistisch-leninistisches Einparteiensystem« fordere, nur einer »taktischen Auslassung« geschuldet – etwas nicht zu fordern ist also geradezu Beweis dafür, dass genau dies angestrebt wird.

    Das würden Sie so nicht stehen lassen wollen? Wir auch nicht. Deshalb wird die junge Welt durch alle Instanzen gehen, die nötig sind, um einen grundsätzlichen Kampf zu führen: um Presse- und Meinungsfreiheit. Denn mit derart abstruser Rabulistik lässt sich schließlich alles »begründen«. Für diesen Kampf benötigt man tatsächlich keine Kalaschnikow, was das Gericht enttäuschen mag – allerdings eine Menge Geld. Und hier kommen Sie, liebe Leserin und lieber Leser, ins Spiel, denn für eine Zeitung sind Abonnements die finanzielle Basis. Ohne regelmäßige Einnahmen ist ihre Erstellung unmöglich, aber auch der – absehbar viele Jahre dauernde – Gang vor die Gerichte.

    Vielleicht lesen Sie die jW schon länger, im Internet oder durch den gelegentlichen Kauf am Kiosk. Das freut uns. Doch am wirkungsvollsten unterstützen Sie uns mit einem Abo. Egal, ob Sie eine gedruckte Zeitung in der Hand halten wollen oder lieber digital lesen möchten: Wir bieten für alle die passende Aboform, vom 14tägigen kostenlosen Probeabo bis zum Solidaritätsabo, mit dem Sie ermäßigte Abos für Bedürftige ermöglichen. Und natürlich gibt’s das alles auch digital: mit einem Onlineabo, in unserer App oder per Newsletter.

    Wir wollen insgesamt 3.000 bezahlte Abos für die Pressefreiheit dazugewinnen – helfen Sie uns, dieses Ziel zu erreichen!

    Alle Angebote finden Sie auf unserer Webseite. Bestellen im Internet unter jungewelt.de/abo, per E-Mail (abo@jungewelt.de), Telefon (0 30/53 63 55-80) oder mit nebenstehendem Coupon. Selbst lesen, verschenken, spenden – nur so wird es uns als eine von Leitmedien, Geheimdiensten und Gerichten unabhängige Stimme der Vernunft weiterhin geben.

  • Spenden für den Prozesskostenfonds

    Spenden an den Prozesskostenfonds: Unterstützen Sie die jW im Kampf für Pressefreiheit
    Aktionsbüro
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    Die Akte »junge Welt gegen Bundesrepublik Deutschland« ist noch lange nicht geschlossen: Im Berliner Amtsgericht am 18. Juli 2024

    Wie Sie auf der Schwerpunktseite (Seite 3) dieser Zeitung nachlesen können, ist die Akte »junge Welt gegen Bundesrepublik Deutschland« noch lange nicht geschlossen. Wir klagen gegen die BRD, weil ihr Inlandsgeheimdienst, bekannter als »Bundesamt für Verfassungsschutz«, uns jährlich in seinen Berichten anschwärzt und ausspioniert. Auch wenn wir – was absehbar war – in erster Instanz verloren haben, geht der Kampf um Presse- und Meinungsfreiheit weiter. Und es gibt viele Wege, uns dabei zu unterstützen, in erster Linie natürlich durch Abonnements der jW, aber auch durch Eintritt in unsere Genossenschaft LPG junge Welt eG. Ebenso freuen wir uns über Spenden, die – wenn mit dem Verwendungszweck »Prozesskosten« überwiesen – zweckgebunden eingesetzt werden, um unsere Verfahrenskosten zu decken. Im Kapitalismus gibt es schließlich nichts umsonst, auch nicht das Recht – übrigens auch dann nicht, wenn wir irgendwann in einer höheren Instanz obsiegen sollten. Auf dem Großteil der Anwaltskosten bleiben wir so oder so sitzen.

    Sprechen Sie gerne auch Freundinnen, Kollegen oder Nachbarinnen an, die sonst eventuell gar nicht mit unserer Blattlinie übereinstimmen, von denen Sie aber wissen, dass ihnen die Presse- und Meinungsfreiheit in diesem Land am Herzen liegt. Wenn sich die Lesart des Gerichts aus der ersten Instanz durchsetzen sollte, steht schließlich viel mehr auf dem Spiel als die Existenz der Tageszeitung junge Welt. Wir haben beschlossen, nicht aufzugeben und notfalls durch alle Instanzen bis hin zum Bundesverfassungsgericht und dem EuGH zu klagen. Das kostet Zeit und Geld, beides fehlt uns natürlich an anderen Stellen – bei der Weiterentwicklung unseres Produkts, im Werbebudget und bei den – ohnehin geringen – Gehältern, die unsere Kolleginnen und Kollegen bekommen. Dennoch, diese Auseinandersetzung ist alternativlos.

    Unsere Waffe heißt Solidarität – bitte spenden Sie auf folgendes Konto:

    Kontoinhaberin: Verlag 8. Mai GmbH

    IBAN: DE25 1005 0000 0190 7581 55

    Stichwort: Prozesskosten

  • Die Basis verbreitern

    Bald sind wir 3.000 Mitherausgeberinnen und Mitherausgeber der jungen Welt!
    Vorstand der Genossenschaft LPG junge Welt eG
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    Mutig voranschreiten: Wir sind auf dem Weg zum 3.000. Mitglied unserer Genossenschaft

    Die junge Welt ist unabhängig – im wahrsten Sinne des Wortes. Wir gehören keinem Großkonzern, keiner Kirche und keiner Partei, selbst wenn das Berliner Verwaltungsgericht dies partout nicht glauben will. Beim verzweifelten Versuch, der jW eine Interessengemeinschaft mit der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) anzudichten, haben die Richter gezählt – und kommen auf sechs (von über 100 aktuellen oder bisherigen) jW-Mitarbeitern, die ihre Nähe zur DKP demonstriert hätten oder gar Mitglied dieser Partei seien, und auf gerade mal zwei (von über 800) Autoren pro Jahr.

    In den etablierten bürgerlichen Medien bestimmen in der Regel ein paar Milliardäre, was gedruckt wird, das ist »Unabhängigkeit« nach dem Geschmack der Regierung. Die Genossenschaft LPG junge Welt eG ist Mehrheitseigentümerin des Verlags 8. Mai GmbH, in dem die Zeitung erscheint. Unsere Genossinnen und Genossen ermöglichen nicht nur die ökonomische Stabilität, die für unsere laufende Arbeit notwendig ist, sondern sie halten der Redaktion auch den Rücken frei, ihrer journalistischen Arbeit ohne Einmischung von Verlagserben oder dergleichen nachgehen zu können.

    Das ist die einzige Möglichkeit, wirklich kritisch berichten zu können, ohne Schere im Kopf oder Kapitalinteressen im Nacken. Wenn Sie das, genauso wie wir, für einen Wert an sich halten, dann sollten Sie überlegen, selbst Mitherausgeberin oder Mitherausgeber der jW zu werden – durch einen Eintritt in unsere Genossenschaft.

    Am 17. Mai 2024 haben wir das Ziel ausgegeben, so bald als möglich auf 3.000 Mitglieder zu kommen. Die gute Nachricht lautet: Wir sind nah dran, es fehlen (Stand: 25. Oktober 2024) nur noch 26 Genossinnen und Genossen, um dies zu erreichen! Noch besser ist aber, dass es gerne mehr werden dürfen.

    Genossin und Genosse kann jede natürliche Person werden, die einen Anteil in Höhe von 500 Euro (oder mehrere) erwirbt. Die Zahlung kann auch auf monatliche Raten von mindestens 25 Euro aufgeteilt werden. Genaueres können Sie unter jungewelt.de/genossenschaft nachlesen. Selbstverständlich freuen wir uns ebenso über Genossen, die weitere Anteile erwerben – bis zu 50 Anteile pro Person sind möglich. Da wir es ernst meinen mit der Unabhängigkeit von Verlag und Redaktion, hat jedes Mitglied auf der jährlichen Generalversammlung exakt eine Stimme.

  • Taz lügt

    Kampagne gegen Tageszeitung junge Welt geht weiter
    Denis Gabriel
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    »Taz wird dick und gemütlich«, versprach die Zeitung 2013 in einer Werbekampagne

    Was zunächst wie ein handwerklicher Fehler aussah, erweist sich als bewusste Irreführung: Die Taz rechnet auf ihrer Medienseite vom 9. Oktober 2024 mit der Tageszeitung junge Welt ab und verbreitet dabei Unwahrheiten. »Am 8. Oktober 2023, dem Tag nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem größten antisemitischen Pogrom seit der Schoah, war auf der Titelseite der jungen Welt zu lesen: ›Gaza schlägt zurück‹ (…) Über das Massaker beim Psytrance-Festival Nove kein Wort.« Damit, so behauptet die Taz, würde die junge Welt den islamischen Terror verharmlosen. Allerdings gab es die erwähnte Titelseite nie, gemeint ist eine jW-Onlinemeldung vom 7. Oktober von 14.14 Uhr, die das spiegelte, was zu diesem Zeitpunkt bekannt war. Aber anstatt diese und andere Fehler zu berichtigen, legt die Taz nach: In einem »Leserbrief des Tages« wird einen Tag später der jungen Welt – unter Bezug auf die Falschbehauptungen – nicht nur Verharmlosung, sondern gar »Bejubeln des Massenmordes« vorgeworfen (siehe auch jW vom 12. ­Oktober 2024, S. 16).

    Und die Taz arbeitet auch weiter mit den Lügen. So agiert die Zeitung am 12. Oktober 2024 ganz im Sinne deutscher und US-amerikanischer Geheimdienste gegen das Medien­portal Red und unterstellt der kritischen, bewegungsnahen Internetseite, sie sei »mutmaßlich« aus Russland finanziert, »soll« Teil einer russischen Propagandastrategie sein und beruft sich dabei auf eine Pressemitteilung des US-Außenministeriums, den Tagesspiegel und ein ominöses Datenpaket. Gleich im zweiten Absatz des Beitrags wird süffisant hervorgehoben: »Von Berlin aus veröffentlicht Red gemeinsame Beiträge mit der Zeitung junge Welt (…)« Der dabei hinterlegte Link führt dann zum obengenannten Beitrag mit den Falschmeldungen.

    Der wird in der gleichen Ausgabe ein weiteres Mal benutzt. So darf die Taz-Autorin Simone Schmollack, die in den frühen 90er Jahren Redakteurin bei der Jungen Welt war, über ihre einstige große Liebe berichten: »Die ›Junge Welt‹ war nach der Wende mal kurz aufregend. Das ist lange her und die Liebesgeschichte ist zu Ende (…) Und als sie mir hier wieder begegnete, in einem Text, der vom Grusel erzählt (Schmollack verlinkt hier auf den Taz-Beitrag mit den Falschmeldungen, dg), fragte ich mich, was das damals mit uns war. Sie heißt jetzt jW, gleicht dem Flugblatt einer K-Gruppe, verharmlost islamischen Terror, liebt Putin und rollt Egon Krenz (…) den roten Teppich aus. Zum Glück bin ich aus der Nummer raus. Schon lange.«

    Schlechter Journalismus der Taz und ihr Ende als gedruckte Tageszeitung könnten für manche allerdings auch ein Grund sein, der Taz die Quittung zu präsentieren und in die Nummer mit der jW erst recht so richtig einzusteigen. Mit einem Abo oder einem Genossenschaftsanteil.

  • Diese Zeit braucht diese Tageszeitung

    Aktion und Kommunikation
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    Neuabonnenten gesucht!

    Mit jedem Krieg sortiert sich die Linke neu. Ukraine-Krieg, Flächenbrand in Nahost, Waffenlieferungen und deutsche Militäreinsätze sind von erheblicher Propaganda begleitet, die ihre Wirkung selbst auf Menschen mit fortschrittlicher Gesinnung nicht verfehlt. Die Pläne der Bundesregierung für eine drastische Aufrüstung und die Stationierung von US-Raketen auf deutschem Boden haben immerhin auch zu einem neuen Ansatz für eine starke Friedensbewegung geführt. Um in diesen schwierigen Zeiten gut informiert zu sein, sich nicht beirren zu lassen, immer die Frage beantwortet zu bekommen, wem das nutzt und wem das schadet, braucht es die Tageszeitung junge Welt. Deshalb empfehlen wir allen Friedensfreunden ein Abonnement dieser Zeitung. Viele haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten im Internet oder am Kiosk mit der jW über die aktuelle Weltlage informiert und so den hohen Nutzwert der Zeitung kennengelernt. Allerdings können wir diesen nur erhalten und ausbauen, wenn möglichst viele auch den nächsten Schritt gehen und ein Abo der jW schalten: Print oder online, gerne auch beides. In den vergangenen zwei Wochen sind diesen Schritt 191 Bestellerinnen und Besteller gegangen, womit wir fast die Hälfte unseres Ziels erreicht haben: 3.000 Abos für die Pressefreiheit! Abonnieren Sie, verschenken Sie ein Abo, oder empfehlen Sie die Zeitung weiter! Ihr Beitrag zählt!

  • Wetten, dass …?

    junge Welt sucht wieder die besonderen Fotos ihrer Leserinnen und Leser
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    Einsendung von Jürgen Jabs aus Berlin in der Rubrik »Meine Familie – meine Community«

    Die Spannung, die unser Leser Jürgen Jabs aus Berlin auf der Trabrennbahn Berlin-Karlshorst eingefangen hat, ist förmlich mit Händen zu greifen. Bleibt zu hoffen, dass die fünf Rentnerinnen und Rentner in der Hoffnung, ihre karge Altersversorgung aufzubessern, nicht ihre letzten Euros verwettet haben. Jürgen Jabs’ Einsendung für die Rubrik »Meine Familie – meine Community« ist eine von vielen für den diesjährigen jW-Fotowettbewerb, die uns bisher erreicht haben. Wir sind der Meinung: Da geht noch mehr! Wir rufen alle jW-Leserinnen und -Leser auf, uns ihre Fotos zu schicken bzw. unter jungewelt.de/fotowettbewerb hochzuladen! Pro Kategorie vergeben wir acht Preise. Für die ersten Plätze winken drei Nächte für zwei Personen in der Ferienwohnung des Hollerhofs Dedenitz (Österreich), vier Nächte für zwei Personen (DZ) mit Halbpension in der antifaschistischen ­Erholungs- und Begegnungsstätte »Heideruh«, in der Nähe von Hamburg, zwei Nächte für zwei Personen (DZ) mit Frühstück im »Ferienpark Retgendorf« am Schweriner See. Als Sonderpreis vergeben wir eine Polaroid-Kamera, gestiftet von Foto Meyer. Wir möchten wetten, dass auch Sie, liebe Leserinnen und Leser noch spannende Aufnahmen auf Festplatten, Speicherkarten etc. auf Lager haben. Und wir geben etwas mehr Zeit drauf: Wir verlängern den Einsendeschluss auf den 1. November 2024. (mis)

  • Mit der Zeit gehen

    Wie die Taz die junge Welt über Nacht zum Terrorbejubler macht
    Denis Gabriel
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    Die Zeitenwende fand bei der Taz schon in den 90er Jahren statt (Eigenanzeige Taz 1995)

    Es ist bei diversen Medien Mode geworden, der Tageszeitung junge Welt »altes Denken« vorzuwerfen. So schreibt die Wochenzeitung Die Zeit in einer Kolumne über die Veranstaltung der jungen Welt zu 75 Jahre DDR (Ausgabe vom 10. Oktober 2024): »Die alt denkende junge Welt hatte den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden und einstigen Berufs-FDJler (Egon Krenz, D. G.) eingeladen …« Auch die in Berlin erscheinende Taz (ehemals Die Tageszeitung) greift auf ihrer Medienseite vom Mittwoch, dem 9. Oktober 2024, in ihrem Bericht zur Lage der jungen Welt nach dem Wechsel in der Chefredaktion den Gedanken auf: »Alte junge Welt« heißt es da schon in der Überschrift. Mag ja sein, dass Denken in Klassenzusammenhängen, dass Leitmotive wie Solidarität und Frieden gerade nicht sehr modern sind. Die Taz ist jedenfalls in solchen Fragen viel zeitgemäßer: Sie hat sich von linker Analyse und Antimilitarismus schon vor Jahren verabschiedet. Dass aber auch Anforderungen ans journalistische Handwerk veraltet sein sollen, wie etwa saubere Recherche oder die Notwendigkeit, bei Fehlern den Leserinnen und Lesern des eigenen Blattes umgehend eine Berichtigung zur Verfügung zu stellen, überrascht dann doch.

    Im genannten Taz-Beitrag finden sich (neben Spekulationen und anderen Peinlichkeiten) gleich drei unwahre Tatsachenbehauptungen. Anklagend optimiert die Taz einen Vorwurf des Inlandsgeheimdienstes aus dem aktuellen Verfassungsschutzbericht und behauptet, dass »mehrere Redaktionsmitglieder« der jW in der DKP seien. Zumindest könnte das wahr sein, denn wenn von über 40 Redakteurinnen oder Redakteuren nur zwei so ein Mitgliedsbuch hätten, wäre die Aussage ja nicht falsch. Die dann folgende Behauptung, der neue Kochef der jungen Welt, Daniel Bratanovic, sei im Berliner Vorstand dieser Partei, ist es allerdings. Darauf wurde die Taz-Redaktion umgehend hingewiesen. Es wird im Taz-Beitrag zudem die Behauptung kolportiert, ein Bericht über eine geplante Reise von Abgeordneten der Partei Die Linke (die auch von der Taz hätte begleitet werden sollen) sei »absichtlich so veröffentlicht worden, um die Reise zu sabotieren«. Auch diese Behauptung ist unwahr, auch darauf ist die Taz-Redaktion hingewiesen worden.

    Wesentlicher ist allerdings der vom Taz-Autor erhobene schwerwiegende Vorwurf, die junge Welt würde islamistischen Terror verharmlosen. Damit macht der Beitrag auf: Es sei »ein neuer Tiefpunkt« der jungen Welt: »Am 8. Oktober 2023, dem Tag nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem größten antisemitischen Pogrom seit der Schoah, war auf der Titelseite der jungen Welt zu lesen: ›Gaza schlägt zurück.‹ (…) Über das Massaker beim Psytrance-Festival Nova kein Wort.« Am 8. Oktober gab es aber keine jW-Titelseite mit so einer Überschrift, auch nicht am Tag zuvor oder danach. Der Bericht, auf den sich die Taz bezieht, wurde am Sonnabend, dem 7. Oktober, um 14.14 Uhr auf der Onlineseite der jW veröffentlicht. Dort wurde das wiedergegeben, was zu diesem Zeitpunkt bekannt war. So berichtete die Nachrichtenagentur dpa um 13.44 Uhr über mindestens 22 Tote auf israelischer und ebenfalls mindestens 22 Tote auf palästinensischer Seite. Beides hätte man mit einem kurzen Blick auf den Zeitstempel der Meldungen erkennen können. Auch auf diese Fehler wurde die Taz hingewiesen, mit der Bitte, sie umgehend richtigzustellen.

    Aber in der Taz-Ausgabe vom Freitag, dem 11. Oktober 2024, wurden diese Fehler weder korrigiert noch die Gegendarstellung der jW abgedruckt. Statt dessen wird an hervorgehobener Stelle auf Seite sechs ein »Brief des Tages« präsentiert. Dort wird dann – unter Bezug auf den oben genannten Beitrag – übereifrig und verschärft weiter gelogen: »Die junge Welt belegt mit ihrem angeblichen Antiimperialismus, der zum Bejubeln des Massenmordes an den TeilnehmerInnen des Psytrance-Festivals Nova am 8. Oktober führte, leider eine erschreckende Kontinuität.« Noch einen Tag zuvor hatte die Taz in diesem Zusammenhang der jungen Welt Verharmlosung vorgeworfen, nun aber soll diese Zeitung ein Massaker, das ihr noch gar nicht bekannt sein konnte, sogar bejubelt haben. Es bleibt nicht die einzige Unwahrheit im Leserbrief, denn die angebliche Kontinuität in der jW-Berichterstattung wird folgendermaßen hergeleitet: »Als Sarajewo in den Jahren 1992 bis 1994 von serbischen Truppen belagert und beschossen wurde, konnte man in der jungen Welt nahezu jeden zweiten Tag Berichte lesen, die unschwer als Presseerklärungen der serbischen Armee erkennbar waren.« (…) »Der verantwortliche Redakteur hieß damals Jürgen Elsässer.« Der stieß aber erst im Mai 1994 (zunächst als freier Mitarbeiter) zur jungen Welt. Richtig ist lediglich, dass die junge Welt die damaligen Vorgänge in Jugoslawien, aber auch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg unter deutscher Beteiligung auf das Land völlig anders bewertet als die Taz. 1997 versuchte Elsässer übrigens mit anderen einen Putsch gegen die junge Welt und etablierte, als dieser scheiterte, die Wochenzeitung Jungle World als Konkurrenzprodukt – mit tatkräftiger Unterstützung der Taz: Die erste Ausgabe lag der Taz bei. Schon die Aufmacherschlagzeile war eine dreiste Lüge.

    Wie aber ist diese mangelnde Professionalität einer etablierten Zeitung zu erklären, die doch ihr Handwerk verstehen müsste? Ein Erklärungsansatz: Die Taz hat im September 2024 offiziell verkündet, dass sie ab Mitte Oktober 2025 nur noch am Wochenende gedruckt erhältlich sei, der Rest werde dann ausschließlich digital geliefert. Die Taz weiß aus Befragungen, dass nicht wenige Leserinnen und Leser der Zeitung sich dann einer anderen gedruckten Tageszeitung zuwenden wollen. Geht es also womöglich darum, ein Konkurrenzprodukt möglichst schlecht dastehen zu lassen, auch um Leserabwanderungen dorthin zu verhindern? Denn die junge Welt baut zwar ihre Internetpräsenz aus, kämpft aber gleichzeitig für das Weitererscheinen der gedruckten Version. Einer der Gründe dafür war diese Woche in der Taz vom 9. Oktober nachzulesen. »Tod eines Kulturguts«, heißt die Überschrift eines Beitrags von Georg Seeßlen, in dem er bemerkt: »Gedruckte Zeitungen sterben, und der Demokratie geht es auch nicht besonders gut. Möglicherweise hat das eine doch etwas mit dem anderen zu tun.«

    Das Kulturgut gedruckte Tageszeitung hat viele Vorteile. Einer davon ist, dass man Fehler, die bei der journalistischen Arbeit passieren, offen und ehrlich (und damit nachvollziehbar für die Leserinnen und Leser) durch eine gedruckte Berichtigung korrigiert. In der digitalen Sphäre könnte man das zwar auch so machen, muss man aber nicht, wie es die Taz am oben genannten Beispiel vormacht: Zwei ihrer Fehler (es gab keine Titelseite mit dem Aufmacher »Gaza schlägt zurück« und der angegriffene Beitrag in der jW ist nicht, wie behauptet, ein Tag nach dem Massaker erschienen) wurden in der Taz-Onlineversion des Beitrags »Alte junge Welt« in aller Stille korrigiert, ohne dies auch nur über den Zeitstempel für die Leserschaft nachvollziehbar zu machen.

  • Wahrheit durchsetzen

    Weshalb so viele Menschen die junge Welt für sich entdecken
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    Die junge Welt hat zur Zeit einen guten Lauf: In der vergangenen Woche haben sich wieder 75 Leserinnen und Leser für ein Abo der Tageszeitung entschieden, weil sie ihren Ansprüchen mehr gerecht wird als andere, die sie zuvor gelesen haben. Die jW ist nicht beliebig, sondern hat eine Blattlinie. Diese muss man nicht in jedem Fall teilen, die gut recherchierten Beiträge regen aber zumindest zum Nachdenken an. Sie unterschlägt wichtige Informationen nicht und hilft so, den Überblick zu behalten. Manche finden, dass die Zeitung zu negativ sei, weil sie zu viel Negatives berichtet. Nun leben wir allerdings in Zeiten, in denen man Schönfärberei betreiben müsste, um sich mit ihnen abfinden zu können. Viele Medien geben sich genau dafür her, die junge Welt spielt da nicht mit: Dieses Land soll kriegstüchtig gemacht werden, braucht Soldaten und viel Geld für den reaktionären und militaristischen Staatsumbau und schraubt dafür soziale und demokratische Rechte zurück. Das ist der Markenkern nicht nur der AfD, sondern auch der ganz großen Koalition von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, CDU und FDP. Die Koalition behauptet, die Konkurrenzpartei AfD zu bekämpfen, letztere gibt vor, gegen die Etablierten zu sein. Die junge Welt unterschlägt das nicht.

    Das weiß aber nur, wer diese Zeitung kennt. Allerdings ist es nicht so einfach, auf sie zu stoßen: Zum einen stehen dem Verlag nur bescheidene Mittel für Werbekampagnen zur Verfügung. Zum anderen weigern sich einige Medien und andere Unternehmen, Anzeigen oder Spots gegen Bezahlung anzunehmen, weil der Bundesverfassungsschutz die junge Welt in seinem jährlichen Bericht als erfolgreichstes linksradikales Medium an den Pranger stellt. Und leider ist es nun auch so, dass lange nicht alle, die diese Zeitung für sich entdeckt haben und regelmäßig nutzen, sie auch abonnieren: Viele sind es mittlerweile gewohnt, sich gratis im Internet zu bedienen (auch die junge Welt kann man dort fast vollständig kostenlos lesen, da die gesperrten Artikel einen Tag nach Erscheinen freigeschaltet sind). Die junge Welt handelt nicht wie andere mit Kundendaten oder trägt sich über das Anzeigengeschäft. Auch mit dem gelegentlichen Kauf am Kiosk wird die Zeitung nicht finanziert – das geschieht vor allem über Abonnements: Alle, die die Zeitung nutzen und es sich leisten können, sollten deshalb ein Print- oder Onlineabo schalten! Damit die junge Welt die Ressourcen aufbringen kann, auch weiterhin gut recherchierte Berichte, präzise Analysen und scharfe Kommentare zur Verfügung zu stellen.

    Deshalb unsere Bitte an alle: Abonnieren! Und dafür sorgen, dass noch viel mehr Menschen diese Zeitung kennenlernen und nutzen können. So ein Abo kann man auch einer Bibliothek, einem Jugendclub oder Gefangenen spenden. Über diesen Weg können sich auch jene, die bereits ein Abo haben, an der Kampagne beteiligen. Und damit wir auch künftig immer neue Leserinnen und Leser als Abonnentinnen und Abonnenten gewinnen können, ist es äußerst wichtig, dass wir gemeinsam auch vielen Menschen helfen, die junge Welt überhaupt zu entdecken: Nur wer diese Zeitung näher kennt, kann auch von der Notwendigkeit überzeugt werden, sie zu abonnieren. In erster Linie zum eigenen Vorteil, aber eben auch für die Durchsetzung von Wahrheit und Vernunft: Denn es setzt sich immer nur soviel Wahrheit durch, als wir durchsetzen, wusste schon Bert Brecht. Ein Weg dahin sind viele jW-Abos.

  • Reflexion über die Folgen von Krieg

    Die Werke von Ali Zülfikar zeigen bekannte Gesichter als Bleistiftzeichnungen
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    Nach Skulpturen und Zeichnungen des Berliner Künstlers Rolf Biebl zeigt die Maigalerie der Tageszeitung junge Welt ab der kommenden Woche insgesamt 40 kritisch-politische Kunstwerke des türkisch-kurdischen Künstlers Ali Zülfikar unter dem Titel »Reflexion«. Er verwendet für seine Zeichnungen in der Regel eine Schwarz-Weiß-Tonung mit Bleistift. Für die Maigalerie hat er Porträts von historisch bedeutenden Persönlichkeiten ausgewählt, die aus verschiedenen Kontexten bekannt sind und die polarisieren. Zu sehen sein werden unter anderem Bilder von Frida Kahlo, Andy Warhol, Vincent Van Gogh, Pablo Picasso, Charles Bukowski, Greta Thunberg, Rosa Luxemburg, Che Guevara, Nelson Mandela, Abdullah Öcalan und Antonio ­Gramsci. In seiner Kunst möchte Zülfikar deren Leben und Werk respektvoll in Erinnerung rufen und die Ausein­andersetzung mit ihnen in die heutige Zeit transportieren.

    Am Donnerstag, 10. Oktober, werden Norman Paech, Politikwissenschaftler aus Hamburg, und Petra Lötschert, Publizistin für Kunst, ab 19 Uhr in das Werk des Künstlers einführen. Ali Zülfikar wird ebenfalls anwesend sein. Wenn Sie der Vernissage nicht beiwohnen können, haben Sie noch bis zum 14. November Gelegenheit, die Werke während der Öffnungszeiten von Mittwoch bis Freitag, 13 bis 18 Uhr, zu betrachten.

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    Um dieses Land kriegstüchtig zu machen, braucht es nicht nur viel mehr Waffen, Bomben und Raketen, nicht nur viel mehr praktische Erfahrung im Kriegshandwerk, es braucht auch viel mehr Menschen, die glauben, dass dies alles in ihrem Interesse geschehen würde. Nur dann bleibt die Heimatfront trotz der damit notwendig verbundenen Konsequenzen auch vor dem Krieg ruhig.

    Es ist Kernaufgabe jeder gut gemachten Tageszeitung, aufzuklären, zu beschreiben, was ist. In diesen Zeiten, in denen Meinungs- und Medienvielfalt notwendiger wären denn je, kann man nur verblüfft beobachten, wie fast alle Medien auf eine kritische Berichterstattung, die den Gesamtkontext eines Vorgangs berücksichtigt, verzichten. Über 40.000 Tote in Gaza bleiben Randnotiz, der Krieg in der Ukraine hat erst am 24. Februar 2022 begonnen und der Kriegsminister, der immer mehr Milliarden Euro für Kriegsvorbereitung fordert, schafft es, der angeblich beliebteste Politiker im Land zu sein. Neue atomwaffenfähige Langstreckenraketen, die Deutschland zur Hauptzielscheibe des nächsten Krieges machen würden, sollen in wenigen Monaten aufgestellt werden – auch dies ist für die meisten Medien von untergeordneter Bedeutung. Wäre das anders, gäbe es bereits eine starke Friedensbewegung im Land.

    Es gibt Gründe, weshalb die Tageszeitung junge Welt die einzige Tageszeitung im Land ist, deren verkaufte Auflage in den vergangenen Jahrzehnten nicht in den Keller gerasselt ist. Das liegt an ihrem hohen Nutzwert, der an Bedeutung gewinnt, je mehr andere Medien ihn verlieren. Die junge Welt ist damit auch ein Gegenbeweis dafür, dass es für eine konsequent linke Haltung in diesem Land keine Perspektive mehr gäbe. Für eine solche ist allerdings gerade eine konsequent linke Haltung Voraussetzung. Dabei ist die junge Welt kein Zentralorgan einer Partei oder Bewegung und will das auch gar nicht sein. Sie will über Vorgänge, Umstände und Hintergründe aufklären. Bei der Auswahl der Nachrichten, der Erstellung von Analysen und Kommentaren hilft ihr dabei eine marxistische Orientierung: Wir fragen, wer den Nutzen davon trägt und wer die Zeche zahlen soll. Geschichte war und ist eine Geschichte von Klassenkämpfen. Auch der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus wird nicht das Ende der Geschichte sein – allerdings nur dann, wenn es gelingt, den nächsten großen Krieg zu verhindern.

    Damit jeder diese Zeitung testen kann, bieten wir allen ein zweiwöchiges, kostenloses und unverbindliches Probeabo an. Oder ein befristetes Aktionsabo, bei dem man 75 Ausgaben der jW für 75 Euro (Print) oder die Zeitung drei Monate für 18 Euro im Netz lesen kann. Diese Angebote enden automatisch, müssen also nicht abbestellt werden. Finanziert wird diese Zeitung allerdings durch unbefristete Print- und Onlineabos (die man auch abbestellen kann). Wir gehen davon aus, dass die meisten Friedensfreunde die junge Welt bereits schätzen gelernt haben. Und deshalb bitten wir gerade sie, die junge Welt doch richtig zu abonnieren. Wie eine starke Friedensbewegung nicht ohne Gewerkschafter, Linke, Sozialdemokraten, aufgeklärte Gläubige und Aktivisten aus sozialen und Umweltbewegungen auskommt, ist auch diese Zeitung darauf angewiesen, dass sie in diesen Kreisen gelesen, noch besser aber abonniert wird. Denn nur so kann sie sich weiterhin auf diesem komplizierten kapitalistischen Markt halten, kann den Repressionen widerstehen, denen sie ausgesetzt ist, weil sie sich konsequent gegen die Kriegstreiber im Land positioniert.

    Falls Sie also die junge Welt noch nicht oder nicht gut genug kennen, nutzen Sie gerne unsere Kennenlernangebote. Alle anderen möchten wir aber bitten, der notwendigen Entscheidung für ein Abonnement nicht länger aus dem Weg zu gehen. Ob es in diesem Land gelingen wird, eine starke, linke Friedensbewegung aufzubauen, wird auch daran zu messen sein, ob es gelingt, den Abobestand der Tageszeitung junge Welt weiterzuentwickeln. Für beides gibt es gute Voraussetzungen!

    Verlag, Redaktion und Genossenschaft

  • Das letzte Gefecht – Wie gefährlich ist der Imperialismus im Niedergang?

    Einladung zur 30. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am Sonnabend, 11. Januar 2025 in Berlin. Kartenvorverkauf startet
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    Seit die Tageszeitung junge Welt in der Verlag 8. Mai GmbH erscheint, veranstaltet sie Jahr für Jahr die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin. Dabei soll über den deutschen und europäischen Tellerrand hinausgeblickt, und es sollen Erfahrungen und Erkenntnisse von Gästen aus aller Welt vorgestellt werden. Sie ist mittlerweile mit mehreren tausend Teilnehmenden das größte, regelmäßig stattfindende Symposium im deutschsprachigen Raum und erfreut sich weiterhin wachsender Beliebtheit. Die 30. Konferenz findet am Sonnabend, dem 11. Januar 2025, in den Wilhelm-Studios in Berlin-Wilhelmsruh statt. Der Kartenvorverkauf startet heute.

    Noch ist das Programm nicht vollständig. Klar ist jedoch, dass die kommende Konferenz sich mit der wachsenden Kriegsgefahr beschäftigen, zentrale Ursachen analysieren, aber auch Widerstand und Alternativen dazu präsentieren wird. Dazu referieren unter anderen die irische Politikerin Clare Daly über die Funktion Europas als Zielscheibe im nächsten großen Krieg oder Peter Mertens, Generalsekretär der belgischen Partei der Arbeit, PTB/PvdA, darüber, weshalb eine europäische Friedensordnung die Alternative dazu wäre. Über weitere Referate wird in den nächsten Tagen in dieser Zeitung berichtet.

    Die Konferenz endet mit einer Podiumsdiskussion. »Kriegstüchtig? Nie wieder! Wie stoppen wir die Hochrüstung in Deutschland?« Hierzu sind Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Parteien und Bewegungen eingeladen, auch um Stand und Perspektiven der Entwicklung einer Friedensbewegung in Deutschland einzuschätzen.

    Wie in jedem Jahr wird das Kulturprogramm in das Hauptprogramm integriert. Beiträge liefern unter anderem der Songwriter Ezé Wendtoin aus Burkina Faso und der deutsch-französische Musiker Mal Élevé. Begrüßen können wir auch den Filmemacher Eran Torbiner aus Israel. Der Jazzmusiker Hannes Zerbe wird mit einem 18köpfigen Ensemble Impulse setzen, die vom sowjetischen futuristischen Manifest bis zu Hanns-Eisler-Kompositionen reichen.

    Für die kommende Veranstaltung kann aufgrund eines verbesserten Raumangebotes der Markt der Möglichkeiten für Stände mit linker Kultur, Politik und Bewegung wieder deutlich größer ausfallen als auf der letzten Konferenz. Anmeldungen hierfür sind ab sofort möglich.

    Die Konferenz wird veranstaltet von der Tageszeitung junge Welt und über 30 Unterstützerorganisationen (weitere können sich gerne noch melden). Die Kosten für eine solche Art von Veranstaltung sind mittlerweile so hoch, dass trotz nicht billiger Eintrittskarten die Kosten kaum zu decken sind. Jeder kann sich die Preisklasse für den Einlass selbst aussuchen (Normalpreis 39 Euro, Sozialpreis 24 Euro, Solipreis 59 Euro), es versteht sich aber von selbst, dass es darauf ankommt, möglichst viele Karten zum Solipreis (mit dem die Sozialpreiskarten subventioniert werden) zu verkaufen. Nur so besteht eine Chance, dass bei Gesamtkosten von deutlich über 300.000 Euro die Verluste für den Veranstalter erträglich bleiben.

    Aktion und Kommunikation

  • Der Moment macht’s

    junge Welt sucht wieder die besonderen Fotos ihrer Leserinnen und Leser
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    Schnappschüsse sind auch nicht mehr, was sie mal waren. In Zeiten der konventionellen Fotografie musste man noch ewig warten, bis der Film entwickelt ist, um dann häufig festzustellen, dass man sich das Motiv doch ganz anders vorgestellt hat. Manchmal ist es letztlich sogar besser geworden als gedacht. Heutzutage – das Digitalbild macht’s möglich – weiß es der Fotograf sofort und kann unter Umständen nochmals auf den Auslöser drücken. Wie auch immer, der Schnappschuss muss spontan entstehen, ohne große Planung, quasi im Vorbeigehen. Was zählt, ist die Schnelligkeit, nicht die langwierig geplante Kulisse mit Lichtquelle, Objektplazierung und Hintergrundgestaltung. Erstmals möglich war das in der Fotografie Ende des 19. Jahrhunderts, als die Belichtungen kürzer und die Kameras kleiner wurden. In der Streetfotografie kann man trotzdem etwas dafür tun, das Bild besser zu machen: Zum einen mit einem reizvollen Bildausschnitt, einer nicht zu großen Entfernung zum Hauptmotiv. Und: Der Goldene Schnitt, die Perspektive und ein wenig Geduld können auch hier Wunder wirken. Das hier abgebildete Foto stammt von Michael Schölzel aus Berlin, er hat es »Ich war dabei! Selbstbildnis mit Hai« betitelt. (jW)

  • Neuer Rekord und doch zuwenig!

    Junge Welt wendet sich an alle, die diese Zeitung regelmäßig lesen, aber noch immer kein Abo haben
    Aktion und Kommunikation
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    In den vergangenen Monaten haben viele Menschen die junge Welt neu kennengelernt, vor allem durch unsere Print- und Onlineaktionsabos, aber auch durch den verstärkten Kauf der jW am Kiosk. Die letzte Woche im August war diejenige, in der wir seit der Gründung unseres Verlages vor fast 30 Jahren die meisten Zeitungen verkauft haben! Im Schnitt waren es 21.658 Exemplare pro Tag, darunter fast 900 befristete Digital- oder Printaktionsabos und rund 2.400 Käufe am Kiosk. Dazu kommen im Schnitt 21.600 Besucher pro Tag auf unserer Seite jungewelt.de und etwa 62.300 Aufrufe durchschnittlich pro Tag auf unseren Social-Media-Seiten (X, Facebook, Instagram). Viele Menschen nutzen also die Inhalte unserer Zeitung, aber lange nicht alle beteiligen sich an den entstehenden Kosten.

    Dabei sind die Rückmeldungen, die wir von gelegentlichen Käufern und Internetlesern bekommen, eindeutig: Die junge Welt unterscheide sich durch ihre friedensorientierte Blattlinie wohltuend von anderen Medien, sagen sie. Insbesondere die Berichterstattung über die Kriege in der Ukraine und in Palästina sei »differenzierter als in anderen Medien«. Das hat Gründe: Unsere Journalisten übernehmen nicht einfach die Darstellungen der Kriegsministerien und Propagandazentralen. Die Sichtweisen derer, die kein Teil der NATO sind oder sein wollen, finden besondere Berücksichtigung. Diese Zeitung sei deshalb unverzichtbar.

    Über dieses Lob freuen wir uns, allerdings: Damit können wir weder die Miete für die Redaktionsräume, noch die Gehälter der Mitarbeiter oder Zeilengelder für die Freien bezahlen. Das funktioniert nur, wenn wir ausreichend Einnahmen aus unbefristeten Abonnements erwirtschaften. Deshalb richten wir unseren Fokus in den nächsten Wochen vor allem auf jene, die die Zeitung nutzen, aber noch immer kein Abo haben: Jetzt bist Du dran! Diese Zeitung wird nicht von Konzernen, Kirchen oder Parteien finanziert. Sondern von ihren Abonnenten.

    Dafür stehen viele Bezugsmodelle zur Wahl. Online oder Print? Beide Varianten haben ihre Vorteile. Der eine ist viel unterwegs und informiert sich täglich über die jW-App, die andere liest die Zeitung zu Hause auf dem Sofa und schätzt das Gefühl, eine gedruckte Zeitung in den Händen zu halten. Einer der Gründe, weshalb wir an der echten Zeitung auf Papier festhalten. Gleichzeitig entwickeln wir unser digitales Angebot weiter: zum Beispiel mit der Einführung der jW-App Anfang 2024. Für das nächste Jahr planen wir ein umfassendes Redesign von jungewelt.de. Damit Du die Inhalte, die Dich interessieren, noch einfacher finden kannst, schaffen wir eine moderne Onlineumgebung, die auch optisch etwas hermachen wird.

    Wir wissen, dass die Bankkonten bei den Menschen hierzulande unterschiedlich gefüllt sind. Die Preisstruktur unserer Abos ist daran angepasst: Für diejenigen, die von einem kleinen Einkommen leben, bieten wir das Sozialabo (digital: 18,90 Euro, print: 36,90 Euro). Einen Einkommensnachweis fordern wir nicht ein, wir vertrauen auf Deine Selbsteinschätzung. Die Preise finanzieren sich über die Soliabos, die deshalb teurer als das Normalabo angeboten werden (digital: 39,90 Euro, print: 69,90 Euro). Alle anderen bitten wir, sich für ein Normalabo (digital: 28,90 Euro, print: 54,90 Euro) zu entscheiden.

    Wir wollen bis Ende Januar 3.000 zusätzliche Abonnements für die Pressefreiheit gewinnen. Deshalb starten wir heute die Aktion »Jetzt bist Du dran«, auch weil wir von Dir, ja genau von Dir, ein unbefristetes jW-Abonnement haben wollen!

  • Bleibt nur Schwarzweiß?

    Mit der jW-Beilage »75 Jahre DDR« kommt wieder Farbe ins Spiel
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    In der Erinnerung ist die DDR für viele nur schwarzweiß. Nicht nur, weil Micha den Farbfilm vergessen hatte, wie Nina Hagen einst sang, und Farbfilme tatsächlich schwer zu bekommen waren, sondern vor allem weil seit 35 Jahren das Bild des sozialistischen Staates nur schwarzweiß gezeichnet wurde. Alle Farben und Nuancen der gesellschaftlichen Errungenschaften und besonders der unterschiedlichen und vielfältigen biographischen Erlebnisse sollen daraus verschwinden.

    Am 7. Oktober jährt sich die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik zum 75. Mal und die junge Welt nimmt diesen Jahrestag zum Anlass, sich differenziert mit der DDR auseinanderzusetzen. In der am 2. Oktober erscheinenden Beilage »75 Jahre DDR« stellen wir die Frage nach den Bedingungen der Entstehung und der Beseitigung des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden. Wir nehmen wesentliche Wegmarken und Weichenstellungen in den Blick und fragen nach Leistungen und Fehlleistungen.

    Auch für Sie, liebe Leserinnen und Leser, kann dieser Jahrestag ein Anlass sein, sich im Politischen wie im Privaten mit der Geschichte auseinanderzusetzen und ihre persönlichen Erfahrungen weiterzugeben. Die Beiträge unserer Beilage bieten dabei Anregung, auf verschiedene Aspekte zu schauen. Gerne können Sie die Beilage bestellen, auch zum Auslegen oder Weitergeben. Oder um mit Freunden, Nachbarn, Kollegen ins Gespräch zu kommen. Berichten Sie doch Ihren Kindern und Enkeln ergänzend von Ihren eigenen Erlebnissen und Erfahrungen.

    Diesen Gedanken greift auch unsere Veranstaltung »75 Jahre DDR – was bleibt?« am 5. Oktober im Berliner Kino Babylon auf. Hier werden Menschen unterschiedlicher Generationen darüber sprechen, was vom Arbeiter- und Bauernstaat auch heute noch erlebbar ist oder bleiben wird. Karten für die Veranstaltung können Sie noch im junge Welt-Laden in der Berliner Torstraße 6 erwerben (oder telefonisch bzw. per E-Mail bestellen, siehe unten).

    Für Bestellungen der Beilage »75 Jahre DDR« wenden Sie sich an aktionsbuero@jungewelt.de oder telefonisch an 030 53 63 55 10. Eine Eintrittskarte für die Veranstaltung »75 Jahre DDR – was bleibt?« können Sie über www.jungewelt-shop.de/tickets oder telefonisch über 030 53 63 55 37 bestellen. Mit herzlichem Dank für Ihre wichtige Unterstützung beim Verbreiten solcher Inhalte!

    Verlag 8. Mai, Redaktion junge Welt und Genossenschaft LPG

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    Wieso die junge Welt auch weiterhin das Kulturgut Tageszeitung für unverzichtbar hält
    Denis Gabriel
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    junge Welt in der Druckerei

    Wie die in Berlin erscheinende Tageszeitung Taz am vergangenen Wochenende verkündet, will sie ab Oktober 2025 aufhören, eine Zeitung zu sein (so Friedrich Küppersbusch in der Taz vom 16.09.2024) – und damit mal wieder Mediengeschichte schreiben. Tatsächlich soll es nach dem 17. Oktober 2025 nur noch an den Wochenenden eine gedruckte Taz geben. Der Rest wird digital zur Verfügung stehen. Über diesen Schritt redet die Taz schon seit Jahren, andere Tageszeitungen tapsen bereits ganz praktisch in diese Richtung: So erscheint das ND (vormals Neues Deutschland) montags nicht mehr in gedruckter Form, weitere Tage könnten folgen; als Printausgabe ist die Zeitung schon jetzt nur noch an den Wochenenden am Kiosk erhältlich (mit ganz wenigen Ausnahmen). Diverse Regionalzeitungen liefern seit einigen Monaten ihre Papierausgaben nicht mehr flächendeckend an die Abonnenten aus und verweisen auf Digitalangebote.

    Zwar sind allen Beteiligten Wert und Vorteile einer gedruckten Tageszeitung durchaus bekannt. Es ist aber der Kostendruck, der den Verlagshäusern diese Form der Digitalisierung so schmackhaft macht: Ausgaben für Druck, Logistik und Zustellung fallen bei der Digitalversion weg. Hinzu kommt der dramatische Verfall der Auflage bei den gedruckten Vollabos bei fast allen Zeitungen. Laut Taz-Eigenangaben verkaufte sie im Jahresschnitt 2021 ganze 22.900 Vollabos, in der Jahresmitte 2024 blieben davon noch 16.100 übrig. Dafür stieg die Zahl der von der Taz so genannten »Zukunftsabos« (Wochentaz, Digiabo, Kombiabo) etwas an – aber trotz enormer Werbeanstrengungen blieb deren Zahl deutlich unter den Verlusten bei den Vollabos. Deshalb vermutet auch die FAZ in ihrem Kommentar zum Vorgang, dass der Verzicht auf die gedruckte Ausgabe von Montag bis Freitag auf der Kostenseite nur vorläufig etwas Druck wegnimmt. Nicht erörtert wird, zu welchem Preis dies geschieht: Die Zeitung wird im deutschsprachigen Raum im Einzelhandel deutlich weniger präsent sein, Lesegewohnheiten bisheriger Abonnenten werden nicht mehr bedient (weshalb nach Taz-Angaben gut 20 bis 30 Prozent von ihnen heute nicht wissen, ob sie nach der angekündigten Umstellung die Taz noch weiterlesen werden). Und die Taz leistet mit diesem Schritt einen konkreten Beitrag dazu, dass sich nachkommende Generationen das Kulturgut Zeitung und die damit verbundene Technik nicht mehr aneignen können – und ihnen damit ein wichtiges Instrument der Aufklärung nicht mehr zur Verfügung steht.

    Verlag, Redaktion und Genossenschaft der Tageszeitung junge Welt kämpfen dafür, dass die jW auch weiterhin montags bis sonnabends in gedruckter Form genutzt werden kann. Die angekündigten und zum Teil schon umgesetzten Veränderungen auf dem sowieso schon stark gebeutelten Markt der Tageszeitungen werden aber zu weiteren Verwerfungen führen, die auch die junge Welt betreffen. Die Einstellung der Belieferung des Einzelhandels durch das ND hat zum Beispiel zu einem enormen Anstieg der Logistikkosten bei der jW geführt. Der Ausstieg einer anderen überregionalen Tageszeitung aus der Frühzustellung im nordostdeutschen Raum führte zu einer Verzehnfachung der Logistikkosten für den jW-Verlag. Welche Folgen der kommende Ausstieg von Taz und perspektivisch auch von ND aus der Tagesprintproduktion für die jW haben wird, kann im Moment kaum kalkuliert werden. Auch wenn die junge Welt also weiter für die Produktion einer gedruckten Tageszeitung kämpft, wird sie das digitale Geschäft nicht vernachlässigen dürfen. Denn während früher die Einnahmen aus dem Printgeschäft digitale Entwicklungen erst möglich gemacht haben, werden wir künftig die Printausgaben nur dann auf dem Markt halten können, wenn wir ausreichend Einnahmen aus Online- und Printabos gewinnen.

    Als einzige der überregionalen Tageszeitungen beweist dabei die junge Welt, dass man auch mit Printabos noch Auflage machen kann: Seit zwei Monaten dokumentieren wir auf dieser Seite den Zugang an Abonnements, erreicht haben wir mit Stand heute knapp die ersten 1.000 von angestrebten 3.000 Abos für die Pressefreiheit. Interessant dabei ist, dass sich 30 Prozent der Besteller für ein Onlineabo entschieden haben, 70 Prozent aber die ganz klassische Version der gedruckten Tageszeitung bevorzugen.

  • Alles auf die Straße

    Friedenskräfte sind am 3. Oktober zur Demonstration aufgerufen. Tageszeitung junge Welt wird vor Ort sein
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    Auch bei der von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer organisierten Kundgebung »Aufstand für Frieden« am 25. Februar 2023 am Brandenburger Tor war die junge Welt mit ihren Verteilern mit dabei

    Kanonen statt Butter, Langstreckenwaffen auf deutschem Boden, Rüstungslieferung in alle Welt, vor allem in Krisengebiete: Nur ausreichender Druck von der Straße kann daran noch etwas ändern! Die Großdemo am 3. Oktober in Berlin wird zuverlässig Auskunft darüber geben, was da möglich ist. Bereits 2.200 Gruppen und Einzelpersonen unterstützen diese wichtige Friedensmanifestation – jetzt kommt es aber darauf an, ob es am 3. Oktober tatsächlich gelingen wird, das dringend notwendige Zeichen zu setzen.

    Die junge Welt begleitet die Entwicklung der Militarisierung im Land und den Widerstand dagegen sehr genau und wird nicht nur mit Berichterstattern, sondern auch mit der gedruckten Tagesausgabe auf der Demonstration präsent sein. An den drei Startpunkten – Gleisdreieck, Alt-Moabit und Gedächtniskirche – verteilt das jW-Aktionsbüro bereits ab 12 Uhr die Zeitung massenhaft unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Planmäßig treffen die einzelnen Züge des Sternmarsches dann gegen 14.30 Uhr zur Abschlusskundgebung am Großen Stern ein. Dort wird das Aktionsbüro mit einem Stand präsent sein und sollen bündelweise weitere aktuelle Ausgaben der jungen Welt an Interessierte verteilt werden. Wie viele Zeitungen wir aber tatsächlich unter das Friedensvolk bringen können, hängt wesentlich davon ab, wie stark die Unterstützung bei der Verteilung sein wird. Wer uns also an den diversen Verteilpunkten dabei helfen oder mit einem Paket Zeitungen unter dem Arm durch die Reihen laufen will, meldet sich bitte beim Aktionsbüro. Dabei bitte angeben, falls es einen gewünschten Standort gibt. Um uns optimal vorbereiten zu können, wäre es sehr hilfreich, wenn sich Unterstützerinnen und Unterstützer so früh wie möglich beim Aktionsbüro melden.

    So wird die Demo nicht nur ein großer Erfolg und ein Signal für das notwendige Wiedererstarken der Friedensbewegung, sondern auch für diese Zeitung, die schon immer dem Friedenskampf verbunden war und ist.

    Aktionsbüro

  • Egon kommt!

    junge Welt erinnert an den 75. Jahrestag der Gründung der DDR
    Team Veranstaltungen
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    Egon Krenz am 9. Mai 2024 am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park in Berlin

    Der Blick auf die Geschichte soll sich ändern, wenn es nach dem Willen der Herrschenden geht. Einen positiven Bezug auf Errungenschaften der sozialistischen Arbeiterbewegung soll es nicht mehr geben. Auch dieser Entwicklung stellt sich die Tageszeitung junge Welt entgegen, und deshalb wollen wir am 5. Oktober mit einer Veranstaltung an den 75. Jahrestag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik erinnern. Dafür konnten wir auch Egon Krenz gewinnen, der im Herbst 1989 Generalsekretär des ZK der SED, Vorsitzender des Staatsrates sowie des Nationalen Verteidigungsrates der DDR war. Kurz vor und nach dem Fall der Mauer war Krenz maßgeblich dafür verantwortlich, dass es trotz der Dynamik der politischen Entwicklung friedlich blieb. Er begleitete die Ereignisse nach 1989, die Deindustrialisierung im Osten, den Aufstieg der Rechten kritisch und blieb seinen Überzeugungen stets treu. Auch 35 Jahre nach dem vorläufigen Ende des Sozialismus auf deutschem Boden bleibt Krenz deshalb dabei: Die DDR brauchte weder Krieg noch Völker- oder Fremdenhass. Sie war der bessere deutsche Staat.

    Tickets für unsere Veranstaltung zum 75. Jahrestag der Gründung der DDR erhalten Sie

    – im junge Welt-Laden, Torstraße 6, 10119 Berlin, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag, 13 bis 18 Uhr

    – telefonisch: 030/53 63 55-37

    – im junge Welt-Onlineshop

    Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro

  • Kein Wort über den Fight Club!

    Jetzt beginnt der Endspurt: Empfehlen Sie die junge Welt als Rüstzeug für den Durchblick und kommende Proteste
    Aktion und Kommunikation
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    Der an Gedächtnisschwund leidende Olaf Scholz lernt den US-Präsidenten Joseph Biden kennen. Ihre Begegnung auf dem NATO-Gipfel in Washington verändert sein Leben radikal, denn Biden glaubt, dass nur Selbstzerstörung das Leben wirklich lebenswert macht. Nach einer Sauftour beginnen die beiden – nur so zum Spaß – die Stationierung amerikanischer Raketen in Deutschland zu planen. Das macht die Bundesrepublik zu einem wahrscheinlichen Schlachtfeld in einem von der Nato provozierten Krieg mit Russland; dadurch erleben sie den ultimativen Kick. Der »Fight Club« ist geboren. Seine erste Regel lautet: »Ihr verliert kein Wort über den Fight Club!« Also bleibt auch die Bundestagsdebatte über die Pläne vorerst aus. Großes Kino ist das nicht! Anders die Tageszeitung junge Welt: Wir liefern!

    Wenn es also in Ihrer Nähe noch jemanden gibt, der sich für eine kritische Zeitung interessiert, die sich marxistischer Analysewerkzeuge bedient und den regierenden Bellizisten genau auf die Finger schaut, dann sollten Sie jetzt die Initiative ergreifen und ihm oder ihr die junge Welt ans Herz legen. Auch wenn der Herbst schon angebrochen ist, läuft unsere Sommeraktion noch eine Woche: 75 Ausgaben der Tageszeitung junge Welt erhalten Aktionsabonnentinnen und -abonnenten für 75 Euro. Danach endet das Abo automatisch, es muss nicht extra gekündigt werden.

    Am 3. Oktober findet eine große Friedensdemo in Berlin statt, gegen die leider realen Pläne weitreichende US-Raketen in Deutschland zu stationieren und für sofortigen Frieden in Russland, der Ukraine und im Nahen Osten sowie gegen weitere Waffenlieferungen an Israel und die Ukraine. Die junge Welt wird über die Vorgänge vor, während und nach der Demo berichten, und zwar ohne die aus anderen Medien bekannte Russophobie. Grade jetzt lohnt sich also ein Abo.

    Im Rahmen unserer Aktion »Solidarität jetzt: 3.000 Abos für die Pressefreiheit!« zählen wir diese Woche 908 Abonnements. Die letzte Woche unserer Sommeraktion soll ein Endspurt werden, in dem wir noch mal ordentlich nachlegen!

                                               Heute 8 Seiten extra – Beilage zum Thema: Weihnachten