Damit hatte wirklich keiner gerechnet: Nach 80 Jahren im Führerbunker ist der »GröFaZ«, der »größte Feldherr aller Zeiten«, plötzlich wieder da! Das Zuhälterbärtchen ist ab, die Haare sind ergraut. Doch ansonsten hat sich nicht allzu viel geändert, wie ein Blick in die Zeitung verrät. Deutsche Panzer stehen vor Kursk – wie anno dazumal, 1943! Kann die Wende an der Ostfront doch noch gelingen? Nun ja, das heutige Führungspersonal hat abgebaut, findet der GröFaZ – eine Frau Baerbock, mit Stahlhelm auf dem Kopf, das hätte es unter ihm nicht gegeben. Und dieser Almöhi namens Hofreiter – nicht mal ordentlich rasiert! Aber wenigstens die Richtung stimmt – im Osten liegt bekanntlich Deutschlands Zukunft. Schön, dass mittlerweile endlich China ins Visier genommen wird. So weit war man früher ja noch nicht. Und auch ansonsten scheinen sich alle einig zu sein: Ausländer raus, Grenzen dicht, Zensur in den Medien. Wenn das der olle Goebbels noch erlebt hätte, denkt sich der GröFaZ. Und dann die triumphalen Wahlsiege – in Thüringen, in Sachsen! Er ist wieder da, und es geht wieder los.
Wiederholt sich die Geschichte etwa? Nicht ganz, denn die Gefahr, die von der AfD ausgeht, ist zwar real. Doch gleichzeitig sind es nichtfaschistische Regierungsparteien, die die demokratischen Rechte abbauen, die Geheimdienste in Stellung gegen Kritiker bringen und die sich um die »Kriegstüchtigkeit« des deutschen Volkes sorgen. Für faschistoide Maßnahmen braucht man gar keinen Faschismus an der Macht. Die AfD ist nicht die NSDAP; Höcke ist nicht Hitler. Allen gemein ist aber, dass sie Deutschland als Klassengesellschaft organisieren und mit der BRD den Status einer Weltmacht erringen wollen. Kapitalinteressen werden reichlich bedient.
Wir sind uns sicher, dass sich auch in Ihrem Umfeld Menschen bewegen, die sich Sorgen machen über den Abbau demokratischer Rechte, über den Aufstieg der AfD, über die Gefahr von Krieg und Faschismus. Empfehlen Sie ihnen die junge Welt. Mit ihr bleiben sie stets auf dem Laufenden darüber, wie es um die demokratischen Grundrechte steht und wo sich Widerstand gegen deren Abbau regt. Die jW berichtet täglich und kritisch, über bürgerliche Nationalisten wie über geschichtsvergessene Sozialdemokraten. Auf unserer Seite 15 berichten wir jeden Mittwoch über antifaschistischen Widerstand. Unsere Autorinnen und Autoren schreiben über Kämpfe in Deutschland, Europa und weltweit.
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