Viele Wege führen zur jungen Welt – entsprechend gibt es für Sie unterschiedliche Möglichkeiten, Ihre Meinung zu Artikeln unserer Zeitung kundzutun. So können Zuschriften über eine besondere Leserbriefmaske auf jungewelt.de eingesandt werden, per E-Mail oder auf Papier per Post. Sie werden während der Redaktionszeiten bearbeitet. Einige Zeit lang bestand für Onlineabonnenten zudem die Option, Kommentare zu einzelnen Artikeln direkt im Internet zu veröffentlichen. Erst danach wurden diese von uns gesichtet und moderiert – was immer wieder dazu führte, dass sich auch irreführende Beiträge unwidersprochen unter unseren Artikeln fanden und wieder aus dem Netz genommen werden mussten. Personalmangel und pandemiebedingte Einschränkungen, die auch unsere Redaktion in ihrer Arbeitsfähigkeit berühren, haben dies in den letzten Monaten ständig komplizierter gestaltet.
Dieses System wollen wir ab sofort etwas vereinfachen: Vom heutigen Montag an finden sich Kommentar- und Leserbrieffunktion zusammengelegt. Die eingegebenen Texte werden nicht mehr automatisch freigeschaltet, sondern nach Sichtung während unserer Redaktionszeiten Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr. Denn dies soll möglichst zeitnah geschehen. Wir haben zudem die Leserbriefseite im Internet überarbeitet und übersichtlicher gestaltet, die online veröffentlichten Zuschriften werden nun einheitlich und lesefreundlich unter den Artikeln präsentiert. Wir behalten uns vor, die Kommentarfunktion unter neuer Regie – beispielsweise in Form von moderierten Diskussionen zu Themen des Tages oder der Woche – wieder einzurichten, wenn die Umstände dies zulassen.
Wir bitten die regelmäßigen Nutzer der Kommentarfunktion um Verständnis für die Änderung. Wir hoffen, dass sie sich in der Praxis in der kommenden Zeit als Vereinfachung und Verbesserung bewährt.
Wie jede und jeder einen konkreten Beitrag zur Solidarität leisten kann
Die Herrschenden in den USA haben vor Fidel und seinen Nachfolgern nach wie vor große Angst. Aus gutem Grund: Kuba ist bis heute der Beweis dafür, dass der Sozialismus eine sinnvolle Alternative zum Kapitalismus ist! Deshalb soll Kuba seit mehr als 60 Jahren durch eine völkerrechtswidrige Wirtschaftsblockade in den Ruin getrieben werden. Zwar sind die USA mit dieser Politik grandios gescheitert, die schwerwiegenden Folgen tragen aber bis heute alle Kubaner. Damit soll endlich Schluss sein – deshalb rufen am heutigen Sonnabend Kuba-Soligruppen zu einem weltweiten Aktionstag gegen die US-Blockade auf. Nur ein Beispiel: Für 14 Uhr ist auf dem Pariser Platz in Berlin eine symbolische Umzingelung der US-Botschaft geplant.
Ab der kommenden Woche wird die europäische Solidaritätsaktion vor allem in den Hauptstädten Berlin, Wien und Bern mit Plakaten im Stadtraum sichtbar sein; Anzeigen erscheinen in Zeitungen und Zeitschriften; Radiospots und Onlinewerbung werden laufen. Dadurch soll eine breite Öffentlichkeit über das Thema der menschenverachtenden Handels-, Wirtschafts- und Finanzblockade gegenüber Kuba informiert werden. Die europäischen Regierungen werden aufgefordert, endlich gegen die US-Blockade aktiv zu werden. Mehr als 100 Soligruppen, Organisationen, Medien und Parteien aus 27 Ländern unterstützen die Aktion.
Die Tageszeitung junge Welt, Initiatorin der Kampagne »Unblock Cuba«, begleitet die Solidaritätsaktion ab dem kommenden Dienstag mit einer siebenteiligen Serie. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser, auf dieses Angebot aufmerksam zu machen und in den nächsten Tagen zum Kauf einer jungen Welt am Kiosk anzuregen. Denn ein sehr wichtiger Beitrag der Solidarität mit Kuba ist auch, sich regelmäßig notwendige Informationen zu besorgen.
Um die auch darüber hinaus konsequent internationalistische Haltung der jungen Welt kennenzulernen, empfehlen wir ein kostenloses dreiwöchiges (im europäischen Ausland: zweiwöchiges) Probeabo. Es endet automatisch, muss also nicht abbestellt werden. Bitte machen Sie auf das kostenlose Probeabo auch in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis aufmerksam. Das wirkt: Einer der wichtigsten Bestellgründe für ein Probeabo ist die Empfehlung durch aktive Leserinnen und Leser.
Aktionsbüro
Weitere Infos zur »Unblock Cuba«-Aktion und Termine:unblock-cuba.org
Die junge Welt ist am 1. Mai 2021 an 80 Orten präsent
Rund um den 1. Mai haben sich nicht wenige aktive Leserinnen und Leser gehörig was vorgenommen: In rund 80 Orten werden sie mit der jungen Welt im Gepäck losziehen, um möglichst vielen die antifaschistische und damit auch antikapitalistische Tageszeitung nahezubringen. Der Losung gemäß: Ran an die Klasse! Denn Journalismus, der Ausbeutungszusammenhänge nicht verschleiert, sondern klar aufzeigt, ist eine wichtige Grundlage für Veränderung.
An unsere Verteilrekorde der vergangenen Jahre kann in diesem Jahr zwar nicht angeknüpft werden, unter den aktuellen Umständen bleibt es trotzdem ein erstaunliches Vorhaben, die bestellten knapp 17.000 Exemplare gezielt unters Volk zu bringen. Dass an vielen Orten Unterstützerinnen und Unterstützer trotz fehlender gewerkschaftlicher Veranstaltungen mit der jW ausgerüstet im Einsatz sind, zeugt durchaus von Einfallsreichtum und Einsatzbereitschaft unserer Leserinnen und Leser. Besonders freuen wir uns, dass wir an Orten, in denen rechte Kräfte (wie etwa die AfD und der »III. Weg«) versuchen, den 1. Mai für sich zu besetzen, bei den Gegendemos mit der jungen Welt vertreten sind. Bitte schickt uns auch in diesem Jahr Fotos von den Verteilaktionen!
Frei zugänglich: So nehmen Sie an der Veranstaltung »Erich Fried 100« teil
Leserinnen und Leser der Tageszeitung junge Welt lernen den Dichter Erich Fried und sein Werk bereits über diverse Beiträge (wieder) kennen. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit seinem Schaffen als Übersetzer, am nächsten Wochenende kommt sein Sohn, der Filmemacher Klaus Fried, im großen Wochenendgespräch zu Wort. Er wirkt auch bei der Filmschau und Gala zu Ehren des 100. Geburtstages seines Vaters am Samstag, den 8. Mai, ab 16 Uhr mit.
Die Veranstaltung von junge Welt und Melodie & Rhythmus ist in mehrfacher Hinsicht einmalig: Zum einen aufgrund der hochkarätigen Gäste und ihrer Liveauftritte, zum anderen, weil Filmbeiträge aus rechtlichen Gründen nur einmal während der Liveübertragung gezeigt werden dürfen. Aber dafür wird der Zugang zum Livestream für alle frei zugänglich sein. Sie brauchen zur Teilnahme lediglich eine Internetverbindung und ein passendes Endgerät. Das kann ein Smartphone, PC oder Laptop sein. Man kann sich aber auch mit allen Haushaltsmitgliedern vor einem Smart-TV versammeln. Sie steuern einfach im Internet unsere Adresse an (jungewelt.de/erich-fried) und können die Veranstaltung von 16 bis 23 Uhr genießen. Dies wird in diesen schrecklich kulturarmen Zeiten eine einzige Wohltat sein! Falls Sie mögen, können Sie mit dem Kauf einer symbolischen Unterstützerkarte oder einer freiwilligen Spende einen Beitrag zur Kostendeckung leisten.
Eine gute Tageszeitung sollte in ihrer Berichterstattung und Analyse klar darlegen, wer welche Interessen vertritt. Wessen sie selbst vertritt, kann sie auf Dauer vor aufmerksamen Leserinnen und Lesern nicht verschleiern. Das ist einer der Gründe für die Krise der Tageszeitungen. Auch Wohnungskonzerne haben andere Interessen als ihre Mieter. Auf welche Seite sich Gerichte und Regierungen schlagen, wird gerade wieder über das Urteil zum Berliner »Mietendeckel« sichtbar: Jetzt müsste die Regierung den Deckel auf Bundesebene einführen, wenn sie die Interessen der meisten Menschen ernst nehmen würde. Warum sie das nicht tut, kann man in der Tageszeitung junge Welt nachlesen. Auch deshalb ist es gerade jetzt so wichtig, dass viele Menschen die junge Welt über ein kostenloses Probeabo kennenlernen. Bitte empfehlen Sie uns weiter!
Aktionsbüro
Das dreiwöchige kostenlose Probeabo der jungen Welt endet automatisch und muss nicht abbestellt werden. Jetzt bestellen unter jungewelt.de/probeabo!
M&R und jW ehren den großen Dichter mit Filmschau und Gala
Wenn am Sonnabend, den 8. Mai, ab 16 Uhr die Filmschau und Gala anlässlich des 100. Geburtstags von Erich Fried beginnen, liegt harte Arbeit hinter uns: am Programm und mit den vielen daran Beteiligten, die Koordination der Techniker, Bühnengestaltung und Ablaufpläne für den Livestream, Werbe- und Finanzierungskonzept für diese einmalige Veranstaltung und vieles mehr. So war es nicht einfach, alle Rechte einzuholen, etwa die für das Streamen des Defa-Films von Roland Steiner. Da dort 2:20 Minuten einer WDR-Produktion enthalten sind, mussten auch diese Rechte- und Honorarfragen geklärt werden. Die Freigabe der BBC-Produktion »Exiles« der englischen Regisseurin Jill Evans hat einige Monate gedauert. Als Produktion aus dem Jahr 1988 war der Streifen nicht digitalisiert und im Archiv zunächst nicht auffindbar. Am Donnerstag kam nun endlich die Bewilligung: Wir dürfen auch den BBC-Film zeigen! Diese Filme und spannendes, unveröffentlichtes Material von Steiner und seinem Berufskollegen Gerhard Lampe dürfen aus rechtlichen Gründen ausschließlich während des Livestreams gezeigt werden. Aber auch dieser Umstand macht die Veranstaltung zu einem einmaligen, nicht reproduzierbaren Ereignis, an dem Sie kostenfrei und von zu Hause aus (aber doch gemeinsam mit vielen anderen) teilnehmen können.
Sehr gefreut haben wir uns auch über die Zusage der Schauspielerin Doreen Kähler, die das Publikum durch die abendliche Gala führen wird. Kähler spielte 2010 die Rosa Luxemburg in der MDR-Produktion »Karl Liebknecht« und steht auf vielen Theaterbühnen. »Für Erich Fried gerne!« schrieb sie uns. Mittlerweile ist das Programm komplett und auf der aktualisierten Internetseite www.jungewelt.de/erich-fried nachlesbar. In diesen kulturarmen Zeiten bietet also der Verlag 8. Mai am 8. Mai eine einmalige Gelegenheit, gemeinsam mit vielen Freunden hochwertige und klassenkämpferische Kultur zu genießen. Machen Sie diese Veranstaltung bekannt! Und wenn Sie können, beteiligen Sie sich an den Kosten durch den Kauf einer symbolischen Eintrittskarte oder mit einer Spende!
Vorbereitungskollektiv Fried 100
Die Veranstaltung ist am 8. Mai 2021 ab 16 Uhr unter www.jungewelt.de/erich-fried mitzuverfolgen. Dort sind schon jetzt Informationen zum Programm und zu Unterstützungsmöglichkeiten abrufbar.
Zum Start der Hauptphase der europaweiten Solidaritätsaktion
Zum Auftakt der von junge Welt initiierten europäischen Solidaritätsaktion »Unblock Cuba« findet am Sonnabend, 17. April, um 19 Uhr eine Onlineliveveranstaltung mit Prof. Dr. Norman Paech statt. Der Völkerrechtler ordnet die aktuelle US-Blockadepolitik politisch und rechtlich ein, eine Teilnehmerin des »Proyecto Tamara Bunke« berichtet über die Auswirkungen der Blockade auf das alltägliche Leben der kubanischen Bevölkerung. Die Solidaritätskampagne und praktische Aktionsbeispiele werden vorgestellt. Die Veranstaltung ist frei zugänglich unter www.unblock-cuba.org.
Mehr als 100 Kuba-Soli-Gruppen, Medien, Parteien und Vereine aus 27 Ländern unterstützen mittlerweile das Bündnis, um auf ein Ende der seit über 60 Jahren andauernden verheerenden Blockade zu drängen. Nach den drastischen Verschärfungen der Trump-Regierung erklärte die US-Regierungssprecherin Jennifer Psaki Mitte März, dass eine Neuausrichtung der Kuba-Politik oder eine Rücknahme der Verschärfungen nicht als sonderlich dringlich angesehen wird. Mit der Kampagne wollen die Veranstalter jedoch nicht nur Druck auf die US-Regierung ausüben, sondern auch auf die Komplizenschaft der europäischen Regierungen hinweisen. Um eine starke Beachtung des Themas zu bewirken, werden bis zum 9. Mai viele öffentlichkeitswirksame Maßnahmen gebündelt. Finanziert wird die Kampagne ausschließlich durch Spenden.
Dass die Solidarität der Tageszeitung junge Welt mit dem sozialistischen Kuba eine ganz besondere Bedeutung hat, zeigt sich auch daran, dass dieser Ausgabe die aktuelle Granma Internacional beiliegt. Geplant, geschrieben und gestaltet wird sie in Havanna. Der Verlag 8. Mai organisiert seit 2017 Druck und Vertrieb für BRD, Österreich und Schweiz. Mit dieser Beilage wollen Verlag und Redaktion dazu anregen, mit einem Abonnement der deutschsprachigen Ausgabe der Granma Internacional (zwölf Ausgaben im Jahr für 18 Euro) ungefilterten kubanischen Originalton zu lesen.
Verlag und Redaktion von junge Welt und Granma Internacional (deutsche Ausgabe)
Warum die Luxemburg auch heute noch gefährlich ist
Dietmar Koschmieder
Gerade konnten wir ihren 150. Geburtstag feiern: Rosa Luxemburg regt auch heute zum Denken und Handeln an und erregt weiterhin die Gemüter. So hat der ehemalige IBM-Manager und langjährige Präsident der deutschen Industriellen Hans-Olaf Henkel schon vor Jahren vor einer Verharmlosung dieser Frau gewarnt: Manche würden in ihr nur die liebe Demokratin sehen, in Wirklichkeit sei sie aber Kommunistin gewesen, die das Wirtschaftssystem habe stürzen wollen, weshalb sie schon eher so was wie eine Terroristin gewesen sei.
Einer dieser Verharmloser ist Jörn Schütrumpf. Der entwirft in einer Publikation der Rosa-Luxemburg-Stifung zum Geburtstag der Revolutionärin eine ganz besondere Legende: »Die Angst der Kommunisten vor einer Leiche« ist sein Beitrag zu Rosa Luxemburg überschrieben. Unterstellt wird dort, dass es ausgerechnet Kommunisten seien, die Angst vor der Gründerin der KPD hätten, weil es Meinungsverschiedenheiten in der Strategie- und Taktikdiskussion zwischen Luxemburg und Lenin gegeben habe. Schütrumpf verschleiert damit ein weiteres Mal den konsequent revolutionären Ansatz der Kommunistin, der sie viel mehr mit Lenin verbindet, als Differenzen sie von ihm trennen. Nur ein Beispiel dafür, wie Luxemburg entpolitisiert wird, um bürgerlich-angepasste Politik auch heute noch als sozialistisch verkaufen zu können.
Aber die Angst der Eberts und Noskes vor Rosa Luxemburg lag keineswegs darin begründet, dass sie etwas anderes wollte als Wladimir I. Lenin. Vielmehr musste sie sterben, weil sie dafür wirkte, dass wie in Russland auch in Deutschland der Kapitalismus durch eine sozialistische Revolution beendet wird. Und weil diese Aufgabe bis heute noch nicht erledigt ist, bleibt Rosa Luxemburg gefährlich, was der Industrielle Henkel präziser erfasst als der Autor Schütrumpf: Auch heute »glaubt mehr als jeder zweite Deutsche, dass der Kapitalismus mehr schadet als nutzt«, heißt es in der FAZ vom 25. Februar 2020. Der Beitrag startet mit dem Satz: »Der Kapitalismus ist in der Defensive, sozialistisches Gedankengut auf dem Vormarsch.« Das macht klar, wer Angst vor Rosa Luxemburg hat.
Warum wir am Sonnabend, den 8. Mai, Erich Fried feiern
Erich Fried war einer, der den Vormarsch sozialistischen Gedankengutes nicht nur begrüßt, sondern mit seiner Arbeit auch gerne gefördert hat. Als brillanter dialektischer Dichter und Denker war auch er nicht frei von Widersprüchen – die Beschäftigung mit seinem Werk erfordert eigene Denkarbeit, was aber Erkenntnis und Genuss eher noch befördert. Im Mai wäre er 100 Jahre alt geworden. Grund genug für Melodie & Rhythmus und die Tageszeitung junge Welt, die Wieder- oder Neuentdeckung des Künstlers über eine spannende Veranstaltung anzuregen. Coronabedingt kann die nicht wie geplant im Berliner Kino Babylon stattfinden – eine Absage kam aber überhaupt nicht in Frage. Was dazu geführt hat, dass nun wirklich jeder, der will, diesem Ereignis am Sonnabend, dem 8. Mai, ab 16 Uhr von zu Hause aus kostenfrei beiwohnen kann. Im wesentlichen wird das Geschehen live von der Bühne in der jW-Ladengalerie übertragen. Der Pianist Chris Jarrett wird dort live in die Tasten greifen, nachdem er tags zuvor in einem Berliner Pianohaus diverse Instrumente getestet und eines ausgewählt hat, das dann extra für seinen Auftritt aufgefahren wird. Barbara Thalheim vertont mit ihrem Jazztrio Fried-Gedichte – ebenfalls live. Gesprächsrunden über den politischen Fried werden ebenfalls in Echtzeit gestreamt. Ganz ohne Konserven kommt aber auch diese Veranstaltung nicht aus: Nicht nur diverse Filme werden eingespielt, auch ein Beitrag von Konstantin Wecker wurde zuvor aufgezeichnet.
Wir machen diese Veranstaltung, weil sie politisch wichtig ist: Lebensleistung und Geburtstag von Erich Fried werden, gerade wegen seiner politischen Positionierung, gerne verschwiegen. Wo das nicht gelingt, wird er eher auf Randphänomene reduziert, gerade um von vielen seiner bis heute interessanten Gedankengänge abzulenken. Dass die Vergnügen bereiten können, werden wir mit der Veranstaltung beweisen. Kurzum: Alle, die in kulturarmen Zeiten diese Ballung frei Haus gelieferter, hochwertiger Kultur verpassen, sind selbst schuld.
Die Veranstaltung wird rund 20.000 Euro kosten. Um wenigstens einen Teil davon wieder einzuspielen, sind wir auf finanzielle Unterstützung durch unsere Leserinnen und Leser angewiesen. Das geht auf zweierlei Wegen: Zum einen kann man sich eine symbolische Eintrittskarte kaufen, zum anderen eine Spende mit dem Stichwort »Fried 100« überweisen. Genauso wichtig ist uns aber, dass diese Veranstaltung von möglichst vielen Menschen miterlebt wird! Auch dabei können Sie uns helfen: Laden Sie in Ihrem Umfeld zur Teilnahme ein! Damit wir am 8. Mai mit dem einen oder anderen Glas Wein gemeinsam auf Erich Fried anstoßen können.
Redaktion
Weitere Infos, Unterstützerkarten und Link für den Livestream am 8. Mai: jungewelt.de/erich-fried
Bei den Ostermärschen waren Tausende für Abrüstung und Frieden auf der Straße, auch junge Welt war mit von der Partie: Von Frankfurt am Main bis Chemnitz, von Neubrandenburg bis München trotzten aktive jW-Freundinnen und -Freunde Wind und Wetter und machten mit kostenlosen Verteilexemplaren die Zeitung bekannt. Das ist bitter nötig, was schon daran zu erkennen war, dass es auch dieses Mal wieder viele Interessierte gab, die von der jungen Welt noch immer nichts gehört hatten.
Der nächste Anlass, um daran etwas zu ändern, ist der bevorstehende 1. Mai. Trotz Corona, trotz voraussichtlich sehr eingeschränkter Aktivitäten von Gewerkschaften und linken Gruppen versuchen wir, so viele Zeitungen wie möglich rund um den Arbeiterkampftag weiterzugeben. Dass dies durchaus möglich ist, beweisen bereits vorliegende Bestellungen aus 45 Orten. Mindestbestellmenge sind 50 Stück, die Anzahl kann wenige Tage vor Auslieferung noch erhöht werden, falls vor Ort doch größere Aktivitäten stattfinden sollten. Wichtig ist aber, dass Sie sich bis spätestens Freitag, dem 16. April, bei unserem Aktionsbüro melden. Wir helfen auch gerne dabei, Sie mit anderen Verteilern aus Ihrer Region zu vernetzen.
Kostenlose Verteilexemplare bestellen über aktionsbuero@jungewelt.de?subject=Mai-Verteilung oder 030 / 53 63 55-10/-61
Es gibt Tage, die dürfen Linke einfach nicht ausfallen lassen – der Arbeiterkampftag steht da ganz oben auf der Liste. Besonders in einer Zeit, in der die Pandemie zu einem gewaltigem Klassenkampf von oben genutzt wird.
War der 1. Mai für die junge Welt in den Vorjahren regelmäßigeiner der Höhepunkte des Jahres, an dem Rekordmengen von weit über 100.000 Zeitungen bestellt und verteilt wurden, muss unsere Aktion in diesem Jahr coronabedingt kleiner ausfallen. Wir rufen dennoch alle Leser, die die junge Welt vor Ort stärken möchten, dazu auf, sich an unserer 1.-Mai-Aktion zu beteiligen. Viele Bestellungen haben uns schon erreicht, wir müssen aber noch einen Zahn zulegen. Denn das Ziel ist, an so vielen Orten wie möglich Tagesausgaben kostenlos weiterzugeben und damit unsere Zeitung bekannter zu machen. Diese kollektive Leistung lässt sich nur mit vereinten Kräften hinbekommen.
Konkret heißt das: Melden Sie sich im Aktionsbüro, um Verteilexemplare zu bestellen, auch wenn noch unklar ist, was am 1. Mai vor Ort tatsächlich stattfinden wird. Wir empfehlen, erst einmal eine überschaubare Menge von 50 Stück zu ordern und sie gezielt zu verteilen. Sei es an belebteren Stellen in Städten, im Bekanntenkreis, Familienumfeld, am Arbeitsplatz etc. und gegebenenfalls bei den gewerkschaftlichen Veranstaltungen, allein oder idealerweise mit Freunden oder Genossen.
Es geht um die besondere Ausgabe vom Freitag, 30.4./Sonnabend, 1.5., und Sonntag, 2.5. Geliefert wird im Idealfall an einen Kiosk in Ihrer Nähe. Fragen Sie unbedingt vorher nach, ob der Händler mit der zusätzlichen Belieferung am 30. April einverstanden ist. Andernfalls können wir Zeitungen auch direkt nach Hause zustellen lassen.
Ob erfahrene Unterstützer oder Neuleser – kontaktieren Sie uns spätestens bis Freitag, den 16. April, damit wir gemeinsam den Einsatz planen können. Danke!
Ohne die Genossenschaft keine Tageszeitung junge Welt
»Wer hat Angst vor wem?« lautet der Slogan unserer aktuellen Kampagne für ein dreiwöchiges kostenloses Probeabo. Es muss nicht abbestellt werden, denn es endet automatisch. Nutzen Sie, liebe Leserin und lieber Leser, den nebenstehenden Kupon, und am nächstmöglichen Montag liegt sie in Ihrem Briefkasten.
Auch wenn der Werbespruch für die neue Aktion kreiert worden ist, Angst kannte schon der Teil der junge Welt-Belegschaft nicht, der 1995 die Geschäfte selbst in die Hand nahm. Seit dieser Zeit erscheint sie, die ehemalige Zeitung der Freien Deutschen Jugend der DDR, täglich in Eigenregie – und mit bis heute wachsender Leserschaft. Seit über 25 Jahren machen wir eine Zeitung gegen den Mainstream. Spätestens seit dem Platzen der Immobilienspekulationsblase 2007 in den USA gerät dieses von einer in die nächste Krise rasselnde Gesellschaftssystem bei immer mehr Menschen in die Kritik. Damit diese auf Fakten und Hintergründen statt auf Fake News und Esoterik beruht, ist die junge Welt da. Ihre Leserschaft kann sich auf gut recherchierte Artikel und nachvollziehbare Einschätzungen verlassen.
Damit sie sich diese Unabhängigkeit von Parteien oder großen Anzeigenkunden bewahrt, wurde eine Genossenschaft gegründet. Sie ist ihre Hausbank und hilft bei der Finanzierung besonderer Projekte oder Investitionen wie etwa der Modernisierung des Redaktionssystems. Am heutigen Tag begrüßen wir unseren 2.500. Genossenschafter (siehe Interview auf S. 2). Haben auch Sie Interesse an einer solchen solidarischen Geldanlage? Sie finden erste Informationen dazu auf jungewelt.de/genossenschaft.
Für viele Leserinnen und Leser ist die Zeitung mehr als ein Informationsträger geworden. Sie engagieren sich für ihre weitere Verbreitung und verteilen auf Demonstrationen und Veranstaltungen die junge Welt oder gewinnen neue Leserinnen und Leser. Zeitung, Genossenschaft und Unterstützer bilden das Solidarprojekt junge Welt.
Darum sind wir auch in der Lage, besondere Aktionen durchzuführen. Ohne Hunderte tatkräftige helfende Hände wäre die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz, immer am zweiten Wochenende im Januar, nicht möglich. Die vergangene, die 26., fand rein online mit rund 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauern statt. Einen Eindruck vermittelt Ihnen unser Zusammenschnitt auf der Internetseite jungewelt.de/rlk-video-2021. Eine zweite Aktion ist die europaweite Kampagne »Unblock Cuba«. In diesem Jahr machen über 100 Kuba-Solidaritätsgruppen von Mitte April bis Ende Mai unterschiedlichste Aktionen gegen die seit 61 Jahren währende Wirtschaftsblockade der USA gegen das sozialistische Land. (Siehe unblock-cuba.org)
Werden auch Sie Mitglied dieses Solidarprojekts. Ein erster Schritt kann das Probeabo sein. Füllen Sie das nebenstehende Formular aus. Es lohnt sich. Und wenn Sie die junge Welt bereits lesen, empfehlen Sie uns weiter, an Freunde, Bekannte oder Kollegen.
Der Herr Gesundheitsminister fürchtet sich vor Pflegepersonal und Medien
Seit Jahren betreiben bürgerliche Politiker in Regierung und Opposition das Geschäft der Politiksimulation. Recht erfolgreich eigentlich nur in der Hinsicht, dass ihnen die Menschen das bisher meistens abgenommen haben. Doch wie so vieles andere entlarvt die Coronapandemie, was tatsächlich in den Menschen steckt: Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn etwa bekommt weder die Coronakrise in den Griff noch seine eigenen geschäftlichen Tätigkeiten, für die er offensichtlich jede Menge Zeit hat. Schlagzeilen macht er in den letzten Monaten nicht nur mit seiner wirren Krisenpolitik, sondern auch mit Geschäften rund um luxuriöse Zweitwohnsitze. Einen davon, eine Luxusvilla, für die er etliche Millionen auf den Tisch legen musste, wollte er über eine teure Anwaltskanzlei vor den Recherchen kritischer Journalisten schützen. Aber auch das hat er nicht im Griff und verliert die von ihm angestrebten Prozesse einen nach dem anderen, so auch den gegen die Tageszeitung junge Welt. Der Herr Gesundheitsminister scheint jedenfalls mit seinem Amt selbst in Krisenzeiten nicht ausgelastet, was aber bei betroffenen Bürgern und bei Medien nicht so gut ankommt. Weshalb er sich offensichtlich vor kritischem Pflegepersonal und vor kritischen Zeitungen gleichermaßen fürchtet, weil die einen die Folgen seiner schlechten Politik hautnah miterleben müssen und die anderen seinem Komplettversagen auf die Spur kommen könnten. Diese Furcht kann und sollte man schüren! Zum einen, in dem man eine Zeitung wie die junge Welt durch ein Abonnement und die Mitgliedschaft in der Genossenschaft unterstützt. Zum anderen aber, in dem man möglichst viele Menschen darauf aufmerksam macht, dass es diese Zeitung gibt und dass man sie drei Wochen kostenlos und völlig unverbindlich testen kann.
In unserer Probeaboaktion spielt die konkrete Empfehlung von Leserinnen und Leser der jungen Welt an Freunde und Bekannte eine sehr wichtige Rolle. Dass es aber auch anders geht, belegt folgende Geschichte: Ein Leser beschreibt uns, wie er zufällig in einer S-Bahn unseren aktuellen Aktionsflyer für das dreiwöchige Probeabo gefunden hat. Er kannte die junge Welt nicht und war erstaunt, dass es so was tatsächlich gibt. Er findet unser Auftreten äußerst frech und mutig und entschied nicht nur, das angebotene Probeabo zu bestellen, sondern forderte auch ein Aktionspaket an, um selber mit Flyern, Aufklebern und Plakaten auf die junge Welt aufmerksam zu machen. So ein Aktionspaket können auch Sie bestellen unter www.jungewelt.de/aktionspaket.
Wie wir Erich Fried vor der Wirklichkeit des bürgerlichen Feuilletons retten
Was bleibt? Diese Frage stellte sich der Lyriker Erich Fried in einem späten Gedicht, bevor er 1988 starb. Gegenwärtig, kurz vor seinem 100. Geburtstag im Mai dieses Jahres, findet man in den bundesdeutschen Feuilletons vor allem ein Büchlein besprochen, das aus acht Briefen des Österreichers Fried und ebenso vielen des Neonazis Michael Kühnen eine »deutsche Freundschaft« herbeifabuliert. Ist es das, was vom scharfen Gesellschaftskritiker und großartigen dialektischen Denker, dem wortgewaltigen Kämpfer gegen alte wie neue Nazis und Impulsgeber nicht nur für die Friedensbewegung in Erinnerung bleiben soll – das Reden mit einem Faschisten und bestenfalls noch ein paar Liebesgedichte?
Melodie & Rhythmus und junge Welt wollen Erich Fried vor dieser Wirklichkeit des bürgerlichen Feuilletons retten: Mit einer hochkarätig besetzten Veranstaltung soll an den dezidiert linken Sprachkünstler erinnert werden. Geplant war sie im traditionsreichen Kino Babylon in Berlin-Mitte, eine Durchführung dort ist allerdings unter gegebenen Coronabedingungen nicht möglich. Da diese Veranstaltung aber politisch dringend geboten bleibt, wollen die Veranstalter keineswegs auf sie verzichten. Unterstützt von den geladenen Gästen und einer sehr interessierten Leserschaft, wird sie nun als Livestreamveranstaltung durchgeführt, die von zu Hause aus frei zugänglich miterlebt werden kann. Eröffnet wird der Reigen am Samstag, den 8. Mai, mit Dokumentarfilmen mit und über Erich Fried – mit zum Teil bisher unveröffentlichtem Filmmaterial. Zum Gespräch sind die Filmemacher eingeladen. Gegen 20 Uhr findet dann die Erich-Fried-Gala statt, in welcher der Dichter zu Wort kommt (vorgetragen etwa von Rolf Becker, Claudia Hahm und Konstantin Wecker), Wegbegleiter wie der Pianist Chris Jarrett werden über ihre Erfahrungen berichten, und die Liedermacherin Barbara Thalheim trägt, unterstützt von einem Jazztrio, Ausschnitte aus ihrem Fried-Programm vor. Erich Frieds jüngster Sohn, der Filmemacher Klaus Fried, und die Verlegerin Susanne Schüssler von Frieds Hausverlag Wagenbach werden an diesem Abend ebenfalls an den politischen Erich Fried erinnern.
Für M&R und jW ist die Veranstaltung eine große Herausforderung: Sie sollte durch Eintrittskarten finanziert werden – dies ist nun nicht möglich. Jetzt sind die Veranstalter darauf angewiesen, dass möglichst viele dieses Projekt mit einer Spende oder mit dem Kauf einer Solieintrittskarte unterstützen. Die Einnahmen werden zur Deckung der Kosten benötigt, der Livestream wird aber frei zugänglich sein. Damit die Veranstaltung ein deutliches kulturpolitisches Signal setzen kann, ist es zudem notwendig, dass mit ihr möglichst viele Menschen erreicht werden. Die Leserinnen und Leser dieser Zeitung werden deshalb gebeten, zum einen eine Unterstützerkarte zu erwerben und zum anderen an der Veranstaltung selbst teilzunehmen und andere dazu einzuladen.
Aktion und Kommunikation
Weitere Informationen sowie Unterstützerkartenbestellungen: jungewelt.de/erich-fried. Über diesen Link kann am 8. Mai 2021 auch der Livestream mitverfolgt werden
junge Welt beantwortet Fragen, die andere nicht einmal stellen
Hatte Salvador Allende, der vom Volk gewählte sozialistische Präsident Chiles, Angst? Vor General Pinochet, der am 11. September 1973 den chilenischen Regierungssitz bombardieren ließ und den Traum vom Sozialismus, der mit dem Stimmzettel erkämpft wurde, in Blut ertränkte? Oder waren es nicht vielmehr die Auftraggeber Pinochets aus Regierung und Konzernzentralen der USA, die Angst vor den Plänen Allendes und seiner Volksfrontregierung hatten und deshalb die faschistischen Mörder beauftragen, ihn zu ermorden?
Für alle, die es wissen wollen, lohnt ein Blick in die junge Welt. Dort ist auch zu lesen, dass Franz Josef Strauß ein ganz spezieller Freund Pinochets war. Und dass der ehemalige CDU-Generalsekretär Bruno Heck das Fußballstadion von Santiago de Chile einen angenehmen Ort nannte, wenn die Sonne schien. Zu einem Zeitpunkt, als dort Tausende politische Gefangene eingesperrt und Hunderte gefoltert und erschlagen wurden, darunter auch der Dichter und Sänger Víctor Jara – weil die Putschisten seine Lieder fürchteten. Der deutsche Verfassungsschutz wiederum hat Angst vor der jungen Welt – wohl wegen dieser Art der Berichterstattung.
Auf die Fragen, die die junge Welt deshalb in einem offenen Brief an die im Bundestag vertretenen Fraktionen gerichtet hat (siehe jW vom 13.3.21), ist bis heute keine Antwort eingetroffen – dafür erreichten uns aber Hunderte Bestellungen für ein jW-Probeabo! Innerhalb von fünf Wochen sollen es 4.000 werden. Das wird nur gelingen, wenn möglichst viele Leserinnen und Leser an dieser Aktion mitwirken. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: 1. Geben Sie die Bestellcoupons aus dem beiliegenden Flyer gezielt an interessierte Menschen weiter. 2. Bestellen Sie unser Aktionspaket mit Plakaten, Aufklebern und Flyern und bewerben Sie die Aktion in Ihrer Region! 3. Entwickeln Sie eigene Ideen – wie etwa unser Leser Emmo F. aus D.: »Ihre Probeabokampagne möchte ich unterstützen, aber auf meine Art: Ich stelle an unserer Grundstückseinfahrt ein Tischchen auf, hänge zwei Ihrer A2-Plakate hin und lege z. B. 15 jW-Zeitungen vom jeweiligen Tag zum Mitnehmen auf den Tisch; dazu noch einen Stapel A5-Flyer. Das könnte ich z. B. in der Karwoche vor Ostern machen.« Die benötigten Zeitungen könne das jW-Aktionsteam an einen Zeitschriftenhändler in der Nähe liefern.
Wir freuen uns sehr über solche Vorschläge und versuchen, sie umzusetzen. Der Schwerpunkt solcher Aktivitäten sollte in der Woche vor und nach Ostern stattfinden. Die einfachste Art, Probeaboleser zu gewinnen, bleibt aber die direkte Ansprache fortschrittlicher Menschen aus Ihrem Umfeld. Das geht jederzeit!
Vorbereitungen für europäische Solidaritätsaktion »Unblock Cuba« laufen an
»Eine Änderung der Kuba-Politik gehört derzeit nicht zu den obersten Prioritäten von Präsident Biden«, sagte dessen Sprecherin Jennifer Psaki bei einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche.
Bereits im vergangenen Jahr fanden sich Kuba-Solidaritätsgruppen aus der BRD, Österreich und der Schweiz zusammen, um die von der jungen Welt initiierte Soliaktion »Unblock Cuba« von 2019 neu aufleben zu lassen. Angesichts der Notwendigkeit, gegen die Handels-, Wirtschafts- und Finanzblockade Kubas aktiv zu werden, meldeten sich Initiativen aus weiteren Ländern. Inzwischen unterstützen 98 Soligruppen, Medien, Vereine und Parteien und 20 Einzelpersonen aus 27 Ländern die europäische Solidaritätsaktion. Die für Anfang Mai anberaumte UN-Vollversammlung, auf der Kuba über einen Antrag zur Verurteilung der US-Blockade abstimmen lässt, ist pandemiebedingt auf Ende Juni verschoben. Ob sie dann stattfinden kann, ist unklar. Angesichts der dramatischen Lage in Folge der Verschärfungen und der Coronapandemie haben die beteiligten Organisationen beschlossen, im April mit der Soliaktion zu starten und eine breite Öffentlichkeit für das Thema zu schaffen. Um den Druck auf die USA, aber auch auf europäische Regierungen, die sich dem Blockadediktat widerspruchslos beugen, zu erhöhen, soll die Aktion gleichzeitig in möglichst vielen europäischen Hauptstädten stattfinden. Für Berlin, Wien, Bern und Genf planen wir eine crossmediale Werbeaktion mit Plakaten, Radiowerbung, Veranstaltungen und Kundgebungen. Starten werden wir am 17. April, dem 60. Jahrestag der missglückten konterrevolutionären Invasion in der Schweinebucht. Die Hauptphase soll vom 27. April bis zum 6. Mai stattfinden, mit einem zentralen Aktionstag am 1. Mai.
Für die Finanzierung der Aktion bitten wir die Leserinnen und Leser der jungen Welt um Spenden. Noch fehlen 5.000 Euro, um die crossmedialen Werbemaßnahmen in der BRD, Österreich und der Schweiz realisieren zu können. Für die Mobilisierung stellen wir Aktionspakete mit Flyern, Plakaten und Aufklebern zur Verfügung. Bitte helfen Sie mit, diese verbrecherische Blockade zu beenden.
Das Aktionspaket der jungen Welt enthält Werbematerial zur heute startenden Probeabokampagne. Die Plakate und Aufkleber sind eine Möglichkeit für Leserinnen und Leser der jungen Welt, die selbst aktiv werden wollen. Sie eignen sich, um an Schwarzen Brettern von Jugendhäusern oder Begegnungszentren über das Angebot der Tageszeitung junge Welt zu informieren, drei Wochen kostenlos die Zeitung zu lesen.
Ein Paket enthält zwei Plakate A1, vier Plakate A2, 20 Aufkleber und 20 A5-Flyer. Bestellung bitte an aktionsbuero@jungewelt.de, unter jungewelt.de/aktionspaket oder telefonisch unter 030/53 63 55 10.
hat die junge Aktivistin, die für bessere Bildung, soziale Gerechtigkeit, Frauenrechte und eine neue Verfassung auf die Straße geht, Angst? Vor einem chilenischen Polizisten, der einen Staat mit einer aus der Pinochet-Diktatur stammenden Verfassung vertritt? Oder ist es nicht vielmehr dieser Staat, der sich vor aktivem Widerstand fürchtet und deshalb militärisch hochgerüstetes Personal losschickt, diesen zu unterdrücken? Alle, die so etwas wissen wollen, könnten Antworten in der Tageszeitung junge Welt finden. Das setzt aber voraus, dass sie unser journalistisches Angebot überhaupt kennen.
Heute startet unsere große Probeaboaktion: In den nächsten Wochen wollen wir mindestens 4.000 Leserinnen und Leser neugierig machen und sie für ein dreiwöchiges Probeabo der jungen Welt gewinnen! Damit erweitern wir nicht nur Reichweite und Bekanntheitsgrad unserer Zeitung, wir werden auch viele davon überzeugen, nach dem Probelesen ein richtiges Abo zu bestellen oder die junge Welt verstärkt am Kiosk zu kaufen. Das geschieht nicht über teure Sachprämien oder Einkaufsgutscheine, sondern mit einer gut gemachten, außergewöhnlichen Zeitung mit klarem Standpunkt. Deshalb betreiben wir diesen Aufwand.
Falls Sie also noch kein Abo haben und die junge Welt nur unregelmäßig lesen: Versuchen Sie es doch mal mit drei Wochen jW am Stück und auf Papier! Diese Kampagne ist auch ein Beitrag für den Erhalt von gedruckten Tageszeitungen, denn wir sind davon überzeugt, dass die Printausgaben gegenüber der Onlineversion einige Vorteile haben. Dazu gehören nicht zuletzt die bessere Übersichtlichkeit und die klare Begrenzung der Beiträge auf einen klar definierten Raum.
Damit möglichst viele Menschen von unserem Angebot erfahren, schalten wir Anzeigen in Zeitungen und Spots in Radios, hängen Plakate, verteilen Flyer und präsentieren das Angebot auch im Internet – obwohl das Bundesamt für Verfassungsschutz versucht, uns dabei zu behindern (siehe Seiten 1 und 8 der heutigen Ausgabe). Trotzdem bleibt einer der wichtigsten Bestellgründe für das Probeabo die aktive Empfehlung durch Freunde und Bekannte! Kurzum, wir bitten Sie um Ihre Unterstützung! Machen Sie mit dem nebenstehenden Coupon in Ihrem Umfeld Menschen auf unser Angebot aufmerksam! Bitte beachten Sie dabei folgende Hinweise:
1. Machen Sie oder erstellen Sie sich zunächst eine Liste mit Personen, die für ein Probeabo der jungen Welt in Frage kommen könnten. Das können fortschrittliche Leute sein, die noch keine Zeitung haben oder mit der bisherigen recht unzufrieden sind. Übrigens sind immer mehr junge Leute daran interessiert, mal so eine Printzeitung auszuprobieren.
2. Weisen Sie Ihre Freunde im Gespräch auf das faire Angebot hin: Es kostet den Besteller nichts (außer etwas Zeit für das Lesen), und das Probeabo endet automatisch, muss also nicht abbestellt werden. Gerade letzteres ist für viele ein entscheidendes Argument, das Probeabo zu ordern.
3. Tragen Sie nicht einfach selber einen Namen ein, sondern sprechen Sie so eine Bestellung auf jeden Fall mit der Testleserin, dem Testleser ab. Denn wer bekommt schon gerne tagelang etwas nach Hause geschickt, das man gar nicht geordert hat?
4. Bitten Sie um die Zustimmung dafür, dass unser Aktionsbüro gegen Ende der Belieferung anrufen darf, um zu klären, ob die Belieferung geklappt, wie die Zeitung gefallen hat und ob ein Folgeabo in Frage kommt. Deshalb darauf achten, dass auch eine Telefonnummer bzw. eine Mailadresse angegeben wird.
5. Der Höhepunkt der Aktion ist die Woche vor und nach Ostern. Sie können mithelfen, dass unsere Werbemittel noch besser wirken und die Aufmerksamkeit noch stärker auf unsere Zeitung gelenkt wird, indem Sie unser Aktionspaket bestellen und das Material dort anbringen und auslegen, wo vor allem linke und fortschrittliche Menschen verkehren. Bitte aber immer vorher das Einverständnis der Verantwortlichen einholen.
Noch mehr als in den vergangenen Jahren kommt es in den nächsten Wochen darauf an, dass sich möglichst viele Leserinnen und Leser aktiv an dieser Aktion beteiligen und dabei mitwirken, dass die Tageszeitung junge Welt noch bekannter wird, vor allem unter jenen, die sich aggressiver Profitlogik des Kapitals verweigern und ihre Antikriegshaltung nicht aufgeben und auch deshalb nach gesellschaftlichen Alternativen suchen.
Mit Genossenschaftshilfe zum digitalen jW-Bildarchiv
Die junge Welt hat eine eigene Sicht auf die Dinge. Schon deshalb übernehmen wir nicht einfach nur Bilder und Texte von Agenturen. Wenn wir solche nutzen, unterscheiden wir uns durch Auswahl und Bearbeitung von anderen Medien. Entscheidender Bestandteil unserer Arbeit ist es jedoch, Texte und Bilder von Autoren, Augenzeugen, Aktivisten und Analytikern zu organisieren, die aktuelle und historische Ereignisse von einem klarem Klassenstandpunkt aus beschreiben, abbilden, einordnen.
Das ist schon bei Wortbeiträgen keine leichte Aufgabe, besonders schwierig ist dies bei der Bildberichterstattung. Denn Bildagenturen ignorieren nicht selten viele für uns wichtige Ereignisse, oder sie beobachten die Dinge von einem Standpunkt aus, der nicht der unsere ist. Das fängt bei Bildern über Hausbesetzer an und hört nicht bei denen über das sozialistische Kuba auf. Mittlerweile haben wir einen großen Bestand an interessanten eigenen Fotografien. Darunter sind historische Aufnahmen aus dem junge Welt-Archiv, wozu das wohl größte Sportbildarchiv der DDR gehört. Fotografen haben uns ihre Werke hinterlassen oder zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen spannende Bilder unserer Leserinnen und Leser aus vielen Jahren Fotowettbewerb und immer wieder aktuelle Fotografien, die uns zur Verfügung gestellt werden. Diese Schätze wären allerdings in einem digitalen Archiv besser nutzbar. Es würde helfen, jeden Tag die Auswahl einzugrenzen und dann sehr schnell die richtigen Bilder auszuwählen.
Damit ein solches entsteht, ist aber ziemlich viel zu tun: Die Bilder sind zu sichten, zu kategorisieren, einzuscannen und zu verschlagworten. Dafür braucht man zunächst ein ausgefeiltes Konzept, dann technisches Equipment und die nötige Softwarelösung für die Fotodatenbank. Schon dafür ist ein erheblicher Personal- und Organisationsaufwand erforderlich. Wir brauchen also Hilfe bei der Umsetzung. Das fängt beim DDR-Sportarchiv an: Klar erkennen wir Legenden wie den Radsportler Täve Schur und vielleicht auch einige von uns den Fußballer Jürgen Sparwasser. Aber ohne aktive Hilfe von Sportjournalisten und Bildreportern aus DDR-Zeiten werden wir wohl nicht auskommen, um die Bestände sachgerecht erfassen zu können. Zumal die Papierabzüge nicht immer optimal beschriftet sind. Darüber hinaus brauchen wir finanzielle Unterstützung. Die Anschaffung von notwendiger Hard- und Software und die professionelle Umsetzung der Pläne wird nicht ohne Förderung durch unsere Genossenschaft funktionieren. Auch deshalb bitten wir unsere Leserinnen und Leser, Mitglied in der LPG junge Welt eG zu werden oder zusätzliche Anteile zu zeichnen, um damit auch unser Fotoarchivprojekt aktiv zu unterstützen.
Der Verlag 8. Mai, in dem die Tageszeitung junge Welt und die Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus erscheinen, gehört der Genossenschaft LPG junge Welt eG. Über die letzten 25 Jahre hinweg hat sie mitgeholfen, das Erscheinen von Zeitung und Zeitschrift sowie die Veranstaltung der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz materiell abzusichern. Mussten in den ersten Jahren vor allem Liquiditätsengpässe und Bilanzverluste überbrückt werden, kann sich heute die Genossenschaft auf die Absicherung von Investitionen und auf besondere Projekte konzentrieren. Sie hilft gegebenenfalls aber auch, wenn wir juristisch angegriffen werden.
Mitherausgeber der jungen Welt kann werden, wer mindestens einen Genossenschaftsanteil im Wert von 500 Euro zeichnet. Natürlich können auch mehrere gezeichnet oder später weitere hinzugeordert werden. Die Zahlung darf in Raten erfolgen. Wie Sie der Satzung entnehmen können, gibt es keine Nachschusspflicht für Mitglieder, das Risiko beschränkt sich also auf die gezeichneten Anteile. Die wichtigste Rendite für die Genossinnen und Genossen ist sowieso das werktägliche Erscheinen einer gedruckten und digitalen Ausgabe einer progressiven Tageszeitung.
Die Mitgliedschaft können Sie mit dem nebenstehenden Coupon beantragen. Auf der folgenden Vorstandssitzung der Genossenschaft wird dann über den Antrag entschieden. Weitere Informationen zur Genossenschaft sowie die Satzung finden Sie hier: www.jungewelt.de/genossenschaft (jW)