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Aus: Ausgabe vom 05.08.2024, Seite 11 / Feuilleton
Museumslandschaft

Für den Durchblick

Der Hauptspiegel des ehemals weltweit größten fliegenden Observatoriums, eine Brille des Forschers Robert Koch und das Prisma von Johann Wolfgang von Goethe gehören zu den Dingen, die im Deutschen Optischen Museum (DOM) im thüringischen Jena zukünftig zu sehen sein sollen. Nach jahrelanger Vorbereitung beginnen am 7. August die Bauarbeiten für das Projekt. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.

Nach Angaben von Gründungsdirektor Timo Mappes gibt es bundesweit noch kein Museum, das sich ausschließlich der Optik widmet. Das Konzept sei eine Kombination aus klassischem Museum und Science Center. 56,7 Millionen Euro sollen in das Museumsprojekt fließen, Geld vom Land Thüringen, vom Bund und der EU, dem Optik- und Elektronikkonzern Carl Zeiss, Stiftungen und weiteren Unterstützern. Träger ist eine dafür gegründete Stiftung.

Das Museumsprojekt will alt und neu kombinieren. Genutzt wird die alte Optikerschule in Jena, die aufwendig saniert wird. Ergänzt werde das große historische Schulgebäude durch einen Neubau, dessen Fassade ein Kreis aus Licht und Farbe prägen wird. An einer Wand im Inneren solle der Hauptspiegel des SOFIA-Teleskops, einem Gemeinschaftsprojekt von NASA und Deutschem Zentrum für Luft und Raumfahrt, in Szene gesetzt werden. Die zu einem Observatorium für Infrarotastronomie umgebaute Boeing 747 SP war weltweit einzigartig und mit Beginn des Regelbetriebs im Jahr 2014 mit insgesamt rund 800 Flügen für die Wissenschaft im Einsatz. 2022 wurde der Flugbetrieb von SOFIA (Stratosphärenobservatorium für Infrarotastronomie) eingestellt.

Das Museum verfügt nach seinen Angaben über einen weltweit einzigartigen Sammlungsbestand an optischen Instrumenten, darunter rund 1.200 Mikroskope, 1.400 Guckkastenbilder und frühe Gemälde zur Optik. Auch eine umfangreiche Fachbibliothek sowie eine mehr als 4.500 Brillen umfassende Sammlung gehörten dazu, ebenso wie das wahrscheinlich größte Glasarchiv der Welt. (dpa/jW)

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