Lindner will Steuerfreiheit für Aktiengewinne
Berlin. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner schlägt vor, auf Gewinne aus Aktiengeschäften unter bestimmten Voraussetzungen keine Steuern mehr zu erheben. »Ich will eine Spekulationsfrist bei Wertpapiergeschäften«, sagte der Bundesfinanzminister den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Donnerstag. »So wie die Immobilie nach zehn Jahren steuerfrei veräußert werden kann, so wünsche ich mir das nach einem Zeitraum von zum Beispiel zwei bis drei Jahren auch bei Wertpapieren.« Die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier, bezeichnete dies gegenüber den Zeitungen als »liberale Klientelpolitik in Reinkultur«. Engelmeier verwies darauf, dass mehr als die Hälfte der Deutschen »am Monatsende keinen Euro zum Sparen« übrig habe. Für diese Menschen sei Lindners Idee »ein Schlag ins Gesicht«. (AFP/jW)
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Leserbrief von Reinhard Hopp aus Berlin (15. August 2024 um 20:32 Uhr)Lindner ist eben ein smarter »Vorsorge-Denker«, aber nur für seine Kapitalisten-Kaste. Denn wenn erst einmal alle Rentenbeiträge statt an die gesetzliche Rentenversicherung abgeführt, auf die Roulettetische privater Spekulanten umgelenkt sein werden, werden Steuern nur stören bei dem fröhlichen Monopoly-Game der Big Player.
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Leserbrief von Rainer aus Wernigerode (18. August 2024 um 00:19 Uhr)Natürlich darf die gesetzliche Rente nicht geschwächt werden, ganz im Gegenteil! Trotzdem wird jeder verantwortungsvolle Bürger auch zusätzlich Vorsorge treffen, sowohl für sein Alter, seine Familie, aber auch für sonstige Krisen im Leben. Dafür eignen sich, neben anderen Anlagen natürlich im angemessenen Verhältnis auch Aktien und Aktienfonds. Über die steuerliche Behandlung kann man sicher streiten, nur warum sollten da z. B. Gewinne aus Aktien anders behandelt werden als Gewinne aus Immobilien oder Gold? Kursgewinne beim physischen Gold sind nach einem Jahr Haltedauer auch steuerfrei.
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Leserbrief von Reinhard Hopp aus Berlin (19. August 2024 um 12:19 Uhr)Da freuen sich all die Krankenschwestern, Altenpfleger, Erzieherinnen, Busfahrer, Verkäuferinnen, Kellner und noch viele andere dieser »systemrelevanten« Berufsgruppen aber sehr über die Steuerfreiheit ihrer dicken Aktienpakete und fetten Goldbestände!
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