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Aus: Ausgabe vom 16.08.2024, Seite 10 / Feuilleton
Film

Gena Rowlands gestorben

Die US-Schauspielerin Gena Rowlands ist tot. Die Künstleragentur WME, die Rowlands Sohn, den Regisseur Nick Cassavetes (65), vertritt, bestätigte der dpa den Tod der Schauspielerin. Sie starb am Mittwoch im südkalifornischen Indian Wells, wie US-Medien berichteten. Rowlands wurde 94 Jahre alt. Cassavetes hatte im Juni mitgeteilt, dass seine Mutter seit einigen Jahren an Alzheimer leide. Er hatte Rowlands 2004 für das Liebesdrama »Wie ein einziger Tag« (»The Notebook«) vor die Kamera geholt. Sie spielte darin eine an Alzheimer leidende Frau in einem Pflegeheim.

Rowlands wirkte seit den 1960er Jahren in Dutzenden Filmen mit, viele davon unter der Regie ihres Mannes John Cassavetes. Mit dem Regisseur war sie von 1954 bis zu dessen Tod im Jahr 1989 verheiratet. Die Familie der 1930 in Madison im nördlichen US-Bundesstaat Wisconsin geborenen Rowlands ist fest mit der Filmbranche verbunden. Ihre Mutter Lady Rowlands war ebenfalls Schauspielerin und beide Eltern unterstützten ihre beruflichen Pläne. Auch die drei Kinder von Rowlands und Cassavetes – Nick, Alexandra und Zoe – folgten ihren Eltern ins Filmgeschäft.

Sie liebe die Schauspielerei, denn damit »lebt man 100 Leben«, sagte Rowlands 2014 der Los Angeles Times. »Man muss nicht das ganze Leben nur mit sich selbst verbringen.« Ihre Figuren waren immer sehr facettenreich – ob das Callgirl in John Cassavetes’ »Gesichter« (1968), die einsame Museumsangestellte Minerva in »Minnie und Moskowitz« (1971), beide unter der Regie von John Cassavetes, die Philosophieprofessorin in Woody Allens »Eine andere Frau« (1988) oder die Hollywood-Agentin in Jim Jarmuschs »Night on Earth« (1991).

Dabei habe sie eigentlich nie an Filme, sondern immer nur ans Theater gedacht, sagte Rowlands. »Aber dann hat John angefangen, sich für Independentfilme zu interessieren und alles hat sich verändert.« Als sie sich auf der Schauspielschule in New York kennenlernten, war es die große Liebe auf den ersten Blick zwischen Rowlands und Cassavetes. 1954 heirateten sie. So radikal unabhängig vom großen Geld – und den Zwängen – in Hollywood wollte der innovative Einzelgänger sein, dass das Paar Probleme hatte, die gemeinsamen Filme zu finanzieren.

Für ihre Rollen in »Eine Frau unter Einfluss« (1974) und »Gloria« (1980), beide ebenfalls unter der Regie von Cassavetes, wurde sie für einen Oscar nominiert, ging aber jeweils leer aus. 2015 zollte die Filmakademie der damals 85jährigen Schauspielerin mit einem Ehrenoscar Anerkennung für ihr Lebenswerk. (dpa/jW)

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