Gegründet 1947 Dienstag, 5. November 2024, Nr. 258
Die junge Welt wird von 2974 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 22.08.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Vor der eigenen Tür

Armageddon | Arte-Mediathek
2018-03-.JPG

Die Länder des Westens geben sich gerne vernunftgeleitet. Wessen Regeln es aber tatsächlich sind, die nicht allein die US-Politik im Nahen Osten leiten, zeigt die dreiteilige Reportage »Armageddon – Evangelikale und die letzte Schlacht« in der Arte-Mediathek. In ihr geht es um das enge Bündnis zwischen Israel und den in den USA reichlich vorhandenen, geschätzt ein Drittel der Wählerschaft stellenden christlichen Fundamentalisten. Diese nehmen die Bibel wörtlich und hoffen, dass eine Unterstützung der israelischen Besatzungspolitik die in der »Heiligen Schrift« vorausgesagte Rückkehr Jesu Christi beschleunigen werde. Das bedeutet im Klartext, dass die religiösen Eiferer auf immer neue Provokationen setzen – genau wie der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, der ein Kriegsende zu fürchten scheint wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser. Bevor man sich also in Zukunft über »Gottesstaaten« wie den Iran ereifert, sollte man erst einmal vor der eigenen Tür kehren. (jt)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Feuilleton