Nachschlag: Vor der eigenen Tür
Die Länder des Westens geben sich gerne vernunftgeleitet. Wessen Regeln es aber tatsächlich sind, die nicht allein die US-Politik im Nahen Osten leiten, zeigt die dreiteilige Reportage »Armageddon – Evangelikale und die letzte Schlacht« in der Arte-Mediathek. In ihr geht es um das enge Bündnis zwischen Israel und den in den USA reichlich vorhandenen, geschätzt ein Drittel der Wählerschaft stellenden christlichen Fundamentalisten. Diese nehmen die Bibel wörtlich und hoffen, dass eine Unterstützung der israelischen Besatzungspolitik die in der »Heiligen Schrift« vorausgesagte Rückkehr Jesu Christi beschleunigen werde. Das bedeutet im Klartext, dass die religiösen Eiferer auf immer neue Provokationen setzen – genau wie der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, der ein Kriegsende zu fürchten scheint wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser. Bevor man sich also in Zukunft über »Gottesstaaten« wie den Iran ereifert, sollte man erst einmal vor der eigenen Tür kehren. (jt)
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