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Aus: Ausgabe vom 29.08.2024, Seite 11 / Feuilleton
Kurzfilmtage Oberhausen

Nach dem Film

Der langjährige Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, Lars Henrik Gass, verlässt das Festival. Gass wird ab Februar 2025 als Gründungsdirektor das neue Haus für Film und Medien (HFM) in Stuttgart aufbauen. Der 59jährige ist Autor, Filmkurator und Kulturmanager. Er wurde 1997 zum Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen berufen und wurde dort zur Institution.

»Wir bedauern den Weggang von Lars Henrik Gass sehr. Er hat das traditionsreiche Filmfestival durch die kluge Einbeziehung von Kunst- und Medienströmungen als weltweit anerkanntes Markenzeichen unserer Stadt stetig weiterentwickelt. Mit ihm geht eine stilbildende Ära des Filmfestivals zu Ende, in der die Kurzfilmtage aus der Stadthalle wieder in die Innenstadt gezogen sind und durch eine Öffnung gegenüber Kunstwelt, Popkultur und digitalen Entwicklungen ein neues Publikum erschlossen haben«, erklärt Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz. Die Vertreter der Gesellschafterin Stadt Oberhausen erarbeiten derzeit ein Konzept für die Nachfolge der Geschäftsführung und der künstlerischen Leitung des Festivals.

»Nach 27 Jahren in der Leitungsfunktion der Kurzfilmtage verlasse ich Oberhausen mit herzlichem Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Publikum und die Vertreter der Stadt für das mir entgegengebrachte Vertrauen«, erklärte Gass. In die Zeit seiner Festivalleitung fielen unter anderem die Entdeckung von herausragenden Filmemachern wie Andrea Arnold oder Mike Mills, die Einführung des weltweit ersten Preises für Musikvideos auf einem Filmfestival, viele innovative technische Erneuerungen wie etwa digitale Plattformen für die Einreichung von Filmen sowie die Gründung der AG Kurzfilm und der AG Filmfestival, die ebenfalls von seiner Initiative ausgingen. Er war überdies verantwortlich für die erste vollständig digitale Ausgabe eines Filmfestivals in Deutschland während der Coronapandemie.

Als Gründungsdirektor in Stuttgart könne er künftig inhaltlich, konzeptionell und organisatorisch gemeinsam mit einem großen Planungsstab das Fundament des Hauses für Film und Medien Stuttgart gestalten, das in seiner Konzeption bundesweit einzigartig sei, sagt Gass: »Die zukunftsweisende Einrichtung ist als analoger und digitaler Ort für das Bewegtbild in all seinen Formen von der Vergangenheit bis zur Zukunft konzipiert.« Neben dem Film sollen dort ab 2029 auf rund 4.500 Quadratmetern sämtliche Formate des Bewegtbilds von Animation über Games und Software bis zu Virtual und Augmented Reality ein Zuhause finden.(jW)

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