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23.08.2024, 19:18:19 / Inland

Umfrage: Fast die Hälfte fürchtet Ausweitung des Ukraine-Kriegs

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Wollen so etwas nicht zu Hause: Fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung fürchtet eine Ausweitung des Ukraine-Kriegs (Donezk, 16.8.2024)

Berlin. Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland befürchtet einer Umfrage zufolge das Übergreifen des Ukraine-Kriegs auf Deutschland. Insgesamt 45 Prozent der Befragten gaben in einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Instituts Insa an, ein solches Szenario »sehr« oder »eher« zu fürchten. In Ostdeutschland lag der Anteil mit 55 Prozent deutlich höher, in Westdeutschland mit 37 Prozent niedriger. Auftraggeber der Erhebung, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, sind BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer.

Ebenfalls 45 Prozent der bundesweit Befragten gaben in der Erhebung an, kein Übergreifen des Kriegs auf Deutschland zu befürchten. Insgesamt 43 Prozent der Befragten bejahten, dass es für sie bei der nächsten Bundestagswahl entscheidend sei, ob eine Partei Friedensverhandlungen mit Russland führen wolle oder nicht – 17 Prozent bezeichneten dies als »sehr« wahlentscheidend, 26 Prozent als »eher« wahlentscheidend.

Ganz generell ergab sich in der Umfrage eine große Mehrheit für Friedensverhandlungen mit Russland: 33 Prozent waren »absolut dafür«, 35 Prozent waren »eher dafür«. »Eher dagegen« waren 13 Prozent, absolut dagegen waren nur sieben Prozent.

BSW-Chefin Wagenknecht wertete die Resultate der Umfrage als Misstrauensbeweis für die aktuelle Ukraine-Politik. »Die Ergebnisse zeigen, dass die drei Ampel-Parteien und die CDU Außenpolitik gegen die Bevölkerungsmehrheit machen«, sagte Wagenknecht zu AFP. Eine Kurskorrektur sei überfällig: »Die Außenpolitik von Scholz bis Merz hat keinen demokratischen Rückhalt.«

Wagenknecht und Schwarzer ließen in der Erhebung auch abfragen, ob die westlichen Länder Russland anbieten sollten, im Gegenzug zu einem Waffenstillstand und der Aufnahme von Friedensgesprächen auf weitere Waffenlieferungen an die Ukraine zu verzichten.

Insgesamt 65 Prozent der Befragten sprachen sich für ein solches Szenario aus (34 Prozent fanden es »sehr gut«, 31 Prozent fanden es »eher gut«). 20 Prozent waren dagegen: Zwölf Prozent fanden es »eher falsch«, acht Prozent fanden es »sehr falsch«. (AFP/jW)