Achim Szepanski gestorben
Der Musiker und Autor Achim Szepanski ist tot. Das teilte die Hamburger Galerie der abseitigen Künste am Mittwoch mit. Er sei am Dienstag tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. 1957 bei Karlsruhe geboren, studierte Szepanski in Frankfurt am Main Soziologie und Wirtschaftspädagogik. 1991 gründete er das explizit gesellschaftskritische Technolabel Force Inc. Music Works (FIM), auf dem u. a. Alec Empires »SuEcide Pt.2« (1992) mit dem Stück »Hetzjagd (Auf Nazis!)« oder die Compilation »Destroy Deutschland!« (1993) erschienen. Zwei Jahre später folgte das Electronica-Label Mille Plateaux, dessen Name Szepanski der poststrukturalistischen Theorie von Gilles Deleuze und Félix Guattari entlehnte. Nachdem beide Labels 2004 aufgrund des Konkurses des Vertriebs EFA schließen mussten, gründete Szepanski sie 2018 neu. In der Zwischenzeit hatte er sich mit theoretischen Schriften einen Namen gemacht, er publizierte sowohl über elektronische Musik als auch zur Imperialismustheorie. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen der Sammelband »Soundcultures« (2003, hg. mit Marcus S. Kleiner), das zweibändige »Kapitalisierung« (2014), »Kapital und Macht im 21. Jahrhundert« und die Essaysammlung »Imperialismus, die Faschisierung des Staates und die Kriegsmaschinen des Kapitals« (beide 2018). (jW)
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