Zutiefst besorgt
Das Programm »Writers in Exile« für in ihren Heimatländern bedrohte Schriftsteller ist in die Diskussion geraten. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) will das Stipendienprogramm reformieren, das Autorinnen und Autoren ermöglichen soll, ihre Arbeit in Deutschland fortzusetzen, wenn sie ihr Land verlassen müssen. »Angesichts der weltweiten Krisen und Kriege und der Zunahme brutaler Diktaturen ist es das Anliegen der Kulturstaatsministerin, das Programm weiterzuentwickeln und breiter aufzustellen«, teilte ihr Sprecher mit. Die Schriftstellervereinigung PEN Deutschland mit Sitz im hessischen Darmstadt sieht das kritisch. Bislang verwaltet sie das Programm und koordiniert nach eigenen Angaben 15 Stipendien in sechs deutschen Städten. Am Mittwoch hatte PEN Deutschland vor Budgetkürzungen gewarnt und mitgeteilt, zutiefst besorgt über Änderungspläne zu sein. Nach Angaben der Schriftstellervereinigung sei angedacht, das Programm an eine andere öffentlich geförderte Kultureinrichtung zu übertragen. Sie appellierte an die Bundesregierung und die Kulturstaatsministerin, es beim PEN-Zentrum zu belassen. Roths Sprecher erläuterte, in den kommenden Monaten werde darüber mit Literaturhäusern und Organisationen beraten, die Künstlerresidenzen und -stipendien vergeben. Auch mit dem PEN Deutschland sollen die Gespräche fortgesetzt werden. (dpa/jW)
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