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08.10.2024, 19:57:56 / Ausland
Umweltkatastrophen

Hurrikan »Milton« bedroht Florida

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Die Trümmer vom letzten Hurrikan sind noch nicht beseitigt, da trifft bereits der nächste ein (New Port Richey, 8.10.2024)

Tampa. Nur etwa eineinhalb Wochen nach »Helene« steuert erneut ein gefährlicher Hurrikan auf Florida zu. »Milton« zieht im Golf von Mexiko mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde in Richtung des südlichen US-Bundesstaats. Damit lag er nur knapp unterhalb der Schwelle zur höchsten Hurrikankategorie fünf, die er zwischendurch bereits erreicht hatte. »Milton« soll diesen Mittwoch abend (Ortszeit) als Hurrikan der Kategorie vier in Florida auf Land treffen. Für viele Anwohner, die sich in Sicherheit bringen wollen, hat ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen: Die Autobahnen sind verstopft, an den Tankstellen geht das Benzin aus.

»Es ist eine Frage von Leben und Tod«, warnte US-Präsident Joseph Biden, der wegen des Sturms seine geplanten Reisen nach Deutschland und Angola abgesagt hatte. Eigentlich wollte der 81jährige am Donnerstag nach Berlin aufbrechen. Er forderte die Menschen in den betroffenen Regionen auf, sich in Sicherheit zu bringen. In der Stadt Tampa sprach die Bürgermeisterin Jane Castor im Sender CNN eine eindrückliche Warnung an die Bevölkerung aus: »Ich kann ohne jegliche Dramatisierung sagen: Wenn Sie sich dafür entscheiden, in einem der Evakuierungsgebiete zu bleiben, werden Sie sterben.« Zahlreiche Flughäfen in dem Bundesstaat stellten ihren Betrieb ein.

Das Nationale Hurrikanzentrum bezeichnete »Milton« als einen potentiell »zerstörerischen« Sturm, der einer der schlimmsten sein könnte, die Florida in den vergangenen hundert Jahren heimgesucht haben. Normalerweise trockene Gebiete in Küstennähe könnten durch das ansteigende Wasser überschwemmt werden. Es sei mit lebensgefährlichen Sturmfluten mit Pegelständen von bis zu fünf Metern und zerstörerischen Winden zu rechnen. »Regenfälle bergen die Gefahr von lebensbedrohlichen Sturzfluten und Überschwemmungen in Städten«, hieß es weiter. Auch mit Tornados müsse gerechnet werden.

Dabei kämpft Florida immer noch mit den Schäden, die Hurrikan »Helene« hinterließ. Vor rund anderthalb Wochen war dieser als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land getroffen. Der Sturm schwächte sich dann ab, sorgte auf seinem Weg Richtung Norden aber für schwere Überschwemmungen und Zerstörung. Weit mehr als 200 Menschen in sechs Bundesstaaten kamen nach übereinstimmenden Medienberichten ums Leben – in Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina, Tennessee und Virginia.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump nutzte das Desaster für den Wahlkampf und warf Biden und dessen Vize Kamala Harris vor, nicht genug für die Opfer zu tun. Dabei hatte Trump 2021 Hurrikanopfer in Puerto Rico weitgehend sich selbst überlassen. Harris tritt für die Demokraten bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegen Trump an. Sowohl Biden als auch Harris besuchten vergangene Woche mehrfach das Katastrophengebiet. (dpa/jW)

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