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30.10.2024, 19:13:05 / Inland

VW-Bosse fordern drastisches Entgeltminus für Beschäftigte

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Wolfsburg. Der Autobauer Volkswagen (VW) hat nach einer langen zweiten Tarifverhandlungsrunde mit der Gewerkschaft IG Metall seinen Plan »einer massiven Gehaltsreduzierung vorgestellt«. Das Unternehmen wolle demnach eine zehnprozentige Entgeldkürzung und die Streichung einer Reihe von Sonderzulagen für die Beschäftigten durchsetzen, sagte VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel am Mittwoch abend nach fast siebenstündiger Verhandlung in Wolfsburg. Auch dann stehe VW im Industriedurchschnitt immer noch »als hochattraktiver Arbeitgeber da«.

IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger bezeichnete die Pläne als »sowohl in der Form als auch in der jeweiligen Größenordnung nicht akzeptabel« und als »dreister Griff in die Tasche der Beschäftigten«. VW habe eine lange »Giftliste« an Einsparungspunkten vorgelegt, darunter neben der Entgeltreduzierung auch tarifliche Nullrunden und eine Reduzierung der Zahl der Ausbildungsplätze von 1.400 auf 600.

Allerdings habe das Unternehmen angedeutet, über Pläne zur Beschäftigungs- und Standortsicherung sprechen zu wollen, sagte Gröger weiter. Dies sei die »Mindestvoraussetzung« dafür, dass die Gewerkschaftsseite die Verhandlungen nicht sofort abbreche. »Das heißt, damit ist erstmal vorläufig ein Scheitern der Verhandlungen abgewendet.«

Betriebsratschefin Daniela Cavallo forderte einen »Masterplan«. »Wir sind nicht bereit, über Arbeitskostenziele isoliert zu sprechen«. Es brauche einen ganzheitlichen Plan, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll.

Nach Angaben beider Seiten wurden nun technische Verhandlungsgruppen gebildet, um in den kommenden Wochen weiter miteinander zu sprechen. Am 21. November soll es eine dritte Verhandlungsrunde geben. Die Friedenspflicht endet Ende kommenden Monats, Warnstreiks wären ab dem 1. Dezember möglich. (Reuters/jW)