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Aus: Ausgabe vom 20.11.2024, Seite 2 / Ausland
Krieg gegen Libanon

USA sehen mögliche Waffenruhe

Libanon: Sondergesandter zuversichtlich, UNICEF beklagt Zahl getöteter Kinder
Von Ina Sembdner
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Bei diesem Luftangriff Israels auf den Ort Barja wurde auch ein sieben Monate altes Baby getötet (7.11.2024)

Zum weltweiten Tag des Kindes an diesem Mittwoch macht das UN-Kinderhilfswerk UNICEF auf die desolate Lage der Kinder im Libanon aufmerksam. Mehr als 200 Minderjährige seien dort nach dem Beginn der schweren Angriffe Israels in weniger als zwei Monaten ums Leben gekommen, sagte Sprecher James Elder am Dienstag in Genf. Die Kinder erlebten ähnlichen Horror wie die Kinder in Gaza, wo Israel vorgeblich gegen die Hamas Krieg führt. Auch im Libanon seien die Schulen geschlossen, Kliniken und Wohnhäuser würden beschossen. Viele Kinder seien bereits traumatisiert und bekämen kaum Hilfe. Anders als im Gazastreifen könne UNICEF im Libanon helfen, mit der Verteilung von Decken, Matratzen, Hygieneartikeln sowie mit psychologischer Unterstützung. Aber der Spendenaufruf für den Libanon sei bislang nur zu 20 Prozent gedeckt. Auch die UNESCO meldete sich am Dienstag zu Wort und erweiterte nach mehrfachen israelischen Angriffen auf Regionen mit Weltkulturerbe die Liste schützenswerter Orte im Libanon auf 34 Kulturgüter.

Derweil steigt der internationale Druck auf die libanesische Armee, sich gegenüber der Hisbollah zu positionieren. Nach Angaben des US-Sondergesandten Amos Hochstein bestehe eine »echte Chance«, die Kämpfe zu beenden, wie er am Dienstag im Anschluss an ein Gespräch mit Parlamentspräsident Nabih Berri in Beirut erklärte. Eine Entscheidung liege »in Reichweite«. Zuvor hatten die libanesische Regierung und die Hisbollah dem US-Vorschlag mit Vorbehalten zugestimmt. Er sieht eine 60tägige Waffenruhe vor, in der die UN-Resolution 1701 und damit der Abzug der Hisbollah aus dem Grenzgebiet umgesetzt werden soll. Dort eingesetzt würden dann Soldaten der internationalen UNIFIL-Truppe und der libanesischen Armee.

In deren Reihen gibt es nach Angaben von Reuters jedoch Zweifel an der praktischen Umsetzung. Unter Berufung auf drei der Armee nahestehende Personen schrieb die Agentur am Dienstag von Befürchtungen, damit einen internen Konflikt mit der Hisbollah auszulösen – aufgrund ihrer militärischen Stärke, ihres Anteils am libanesischen Kabinett und Parlament sowie des Anteils der Schiiten unter den Soldaten. Szenen, in denen die Armee »in Häuser stürmt, um nach Waffen der Hisbollah zu suchen«, würden zu einem Bürgerkrieg führen, sagte ein von Reuters befragter Diplomat.

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