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Aus: Ausgabe vom 02.12.2024, Seite 10 / Feuilleton
Kino

Zwischen Himmel und Wasser

Doch im Kino und nicht als Serie: Disneys neuer Animationsfilm »Vaiana 2«
Von Harald Ringel
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Paddelnde Retterin: Vaiana

Vaiana« war im Jahr 2016 an den Kinokassen durchaus ein Erfolg, lief allerdings nicht so stark, dass man sofort an eine Fortsetzung dachte. Erst der zufriedenstellende DVD-Verkauf und hervorragende Streamingzahlen, selbst noch 2023 auf Disney Plus, besiegelten die Fortsetzung. Zunächst war eine Animationsserie für den Streamingkanal geplant, doch man entschied sich schließlich zu einem Kinofilm. Die abenteuerlustige Vaiana (im Original übrigens Moana) hatte im ersten Teil ihre Heimatinsel zu retten, nachdem der Halbgott Maui einen heiligen Stein gestohlen hatte. In der Folge verschwanden die Fische, und die Ernte verdorrte. Vaianas Mission endete erfolgreich mit der Rettung ihres Dorfes, ihrer Freundschaft mit Maui und – nicht zuletzt – ihrer Selbstfindung.

Für die Fortsetzung kommt in der polynesischen Mythologie nun alles noch eine Nummer größer: Die inzwischen erwachsene Vaiana wird vom Geist ihrer Vorfahren aufgefordert, die Insel zu finden, die die Zusammenkunft der versprengten Inselvölker Ozeaniens wieder ermöglichen soll. Doch es gibt ein Problem: Sturmgott Nolo will die Wiedervereinigung der Völker der Pazifik­inseln verhindern. Deshalb hat er die Insel auf den Meeresboden versenkt.

Auf die Suche geht Vaiana diesmal nicht allein: Nichtschwimmer Keke, Schiffsingenieurin Loto (mit der Axt fest in der Hand) und der Geschichtenerzähler Moni (ein großer Fan von Maui) sind die neuen Helferfiguren. Wie in beinahe jedem Disney-Film gibt es auch hier animalische Sidekicks: der unsterblich vertrottelte Hahn Heihei (Māori für »Huhn«) aus dem ersten Teil und das kleine Ferkel Pua sind ebenfalls mit an Bord. Um die Gefahren zu bezwingen, bräuchte man zwar die Hilfe von Halbgott Maui, doch der wird vorerst von Nolos Schergen in einer Höhle gefangengehalten.

Die drei Regiedebütanten David G. Derrick Jr., Jason Hand und Dana Ledoux Miller (auch das hat bei Disney Tradition: man gibt Leuten aus anderen Arbeitsbereichen der Industrie bei den Animationsfilmen die Chance, auch als Regisseur tätig zu werden) üben sich in technischer Perfektion. Die Farbeffekte der digitalen Animation von Himmel und Wasser sind wunderschön.

Maui wird (in der Originalfassung) wieder von Dwayne Johnson gesprochen, der auch einer der Koproduzenten des Films ist. Ihm schreibt das Drehbuch auch wieder die besten Witze: Kaum fallen ihm Hahn und Ferkel in die Hände, ruft er: »Boat snack upgrade! Bacon and eggs.« Für Halbgötter legen freilich selbst die Hähne Eier.

Die Story ist der vom ersten Teil natürlich sehr ähnlich. Vaiana muss sich nur nicht mehr selbst finden, sondern ihr Verhältnis zu ihrer Familie und den Leuten auf der Insel ordnen. Die Ähnlichkeiten im Ablauf werden große und kleine Disney-Fans aber kaum stören. Nach dem Schlussgimmick zu urteilen, kommt ein dritter Teil garantiert, ein Realfilm steht bereits 2026 an.

»Vaiana 2«, Regie: David G. Derrick Jr., Jason Hand, Dana Ledoux Miller, USA/Kanada 2024, 100 Min., bereits angelaufen

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