Trinidad und Tobago rufen Notstand aus
Port of Spain. Der Karibikstaat Trinidad und Tobago hat wegen zunehmender Gewalt sogenannter Banden den Notstand ausgerufen. Einsatzkräfte würden umfangreiche Razzien starten, kündigte der Ministerpräsident des aus zwei Inseln bestehenden Landes, Stuart Young, am Montag an. Soldaten würden die Polizei unterstützen. Durchsuchungen könnten ohne Durchsuchungsbefehl vorgenommen werden. Zudem könnten Verdächtige unter den eingeschränkten Bürgerrechten während des Notstands 48 Stunden lang ohne Anklage festgehalten werden. Diese Frist könne mit gerichtlicher Genehmigung um sieben Tage verlängert werden.
Grund für den Notstand sind Befürchtungen der Behörden, nach einem Attentat auf einen Bandenführer werde es zu Vergeltungsmaßnahmen kommen. Am Sonnabend hatten Bewaffnete nach einem Bericht der Zeitung Newsday auf einen Bandenchef beim Verlassen eines Polizeireviers geschossen und einen seiner Begleiter getötet. Am Sonntag wurden dann fünf Männer bei einem mutmaßlichen Racheakt erschossen, berichtete das Blatt. Im Inselstaat vor der Küste Venezuelas wurden in diesem Jahr so viele Morde wie nie zuvor verzeichnet. (Reuters/jW)
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