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Aus: Ausgabe vom 17.01.2025, Seite 1 / Inland
Armut und Wohnungslosigkeit

Jugend ohne Geld

Hohe Armutsquote bei den unter 25jährigen. Immer mehr junge Menschen wohnungslos
Von Gudrun Giese
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Für immer mehr junge Menschen gehört der Blick durch das eigene Wohnungsfenster nicht zur Lebensrealität

Die Armut wächst, und junge Menschen sind stark davon betroffen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) hat auf der Basis des Mikrozensus Daten dazu ausgewertet: Danach war 2023 rund ein Viertel aller 18 bis 24jährigen armutsgefährdet.

Laut dem »Monitor Jugendarmut in Deutschland« der BAG KJS lag die Quote der Armutsgefährdung bei den unter 18jährigen im vorvergangenen Jahr bei etwa 21 Prozent. Der Wert gibt den Anteil der Menschen an, der über weniger als sechzig Prozent des mittleren Einkommens verfügt. 2023 lag dieser Schwellenwert nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 1.310 Euro monatlich. Insgesamt waren in dem Jahr an die zwölf Millionen Menschen armutsgefährdet. Große Sorgen bereitet vielen Jugendlichen die Mietpreisentwicklung, berichtet die BAG KJS mit Verweis auf die »Trendstudie Jugend in Deutschland 2024«. Dort hatten 54 Prozent der Befragten angegeben, dass ihnen die hohen Kosten für Wohnraum Angst machen. 2023 galt jeder zweite Auszubildende als überlastet durch die Miete. Bei Studierenden waren es zwei Drittel, die mehr als vierzig Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aufwenden mussten. Diese Entwicklung treibt immer mehr junge Menschen in die Wohnungslosigkeit. Im vergangenen Jahr waren vierzig Prozent der in Einrichtungen untergebrachten wohnungslosen Menschen jünger als 25 Jahre.

Materielle Armut bedeutet weitere Nachteile in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, stellt die BAG KJS in ihrem Monitor fest. So hätten Kinder aus einkommensschwachen Verhältnissen »im deutschen Bildungssystem von Anfang an schlechtere Karten – mit lebenslangen Folgen«. Im weiteren Verlauf des Lebens stießen diese Menschen nicht nur immer wieder an finanzielle Grenzen, sondern auch an Barrieren bei der Beantragung von Hilfeleistungen oder den Versuchen, am sozialen Leben teilzuhaben. Wer über wenig Geld verfügt und ständig ausgegrenzt wird, sei zudem von körperlichen und psychischen Belastungen betroffen, so die Organisation.

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