ILO-Chef: Einsatz von KI verschärft Ungleichheit
Paris. Der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) droht nach Ansicht des Chefs der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Frauen zu benachteiligen. »Wir wissen, dass die meiste Arbeit, die automatisiert wird, überwiegend von Frauen gemacht wird«, sagte ILO-Generalsekretär Gilbert Houngbo am Montag auf dem KI-Gipfel in Paris. KI drohe daher, »die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern zu verschärfen«. Soziale Unterstützung und Weiterbildungsangebote für betroffene Beschäftigte sei nötig. »Wenn Unternehmer Arbeitskräfte durch Maschinen ersetzen können, dann werden sie dies auch tun«, sagte Houngbo weiter. (AFP/jW)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (10. Februar 2025 um 21:09 Uhr)»Wir wissen, dass die meiste Arbeit, die automatisiert wird, überwiegend von Frauen gemacht wird«? Wird die Arbeit von Automaten oder von Frauen gemacht? Denn dieselbe Arbeit kann entweder von einer AutomatIn oder einer Frau gemacht werden. Die gleiche Arbeit sowohl als auch. Der Herr Houngbo meint vermutlich, dass Frauen häufiger mit leichter automatisierbaren Arbeiten beschäftigt werden als Männer. Das ist aber kein Charakteristikum von KI. Wenn der Einsatz eines Roboters für bestimmte Produktionsvorgänge hier teurer ist, als der Einsatz einer Frau dort, wo der Pfeffer wächst, dann werden halt diese Vorgänge dort, wo der Pfeffer wächst, stattfinden. Welches Rationalisierungspotential die KI hat, muss sich noch zeigen. Auf jeden Fall wird dadurch die Konkurrenz zwischen den Kapitalien, aber auch innerhalb der Arbeiterklasse verschärft. Deshalb ist auch die Verkürzung der Arbeitszeit ein so wichtiges Thema. Aber wem sag’ ich das.
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