Türkei: Politische Justiz gegen Opposition
Istanbul. In der Türkei geht die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan weiter mit Hilfe der Justiz gegen die Opposition vor. Am Dienstag ist der Bürgermeister der im kurdischen Südosten gelegenen Stadt Van, Abdullah Zeydan, wegen »Hilfe für eine terroristische Organisation« zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Nun droht die Absetzung des Politikers der prokurdischen DEM-Partei, wie es bereits in elf weiteren DEM-regierten Gemeinden geschehen ist.
Gleichzeitig wurden in Istanbul zehn Gemeinderäte und Vizebezirksbürgermeister der größten Oppositionspartei CHP im Rahmen von »Terrorismusuntersuchungen« festgenommen. Ihnen wird ihre Zusammenarbeit mit der DEM-Partei vorgeworfen, die laut Staatsanwaltschaft von der Arbeiterpartei Kurdistans, PKK, organisiert worden sei. Zu Wochenbeginn ist zudem ein Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwaltschaft gegen die CHP unter dem Vorwurf des Stimmenkaufs bekanntgeworden, nachdem Erdoğan deren letzten Parteikongress als »undurchsichtig« bezeichnet hatte. (jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Trump droht der Hamas
vom 12.02.2025 -
Wettlauf nach rechts
vom 12.02.2025 -
»Interpretationsgrenze überschritten«
vom 12.02.2025 -
Tulkarem unter Feuer
vom 12.02.2025 -
Wilders droht mit Ende
vom 12.02.2025 -
»In den Provinzen leben Anwälte gefährlich«
vom 12.02.2025