Nachschlag: Ready-made
![imago102988088.jpg](/img/450/205431.jpg)
Lassma Remake remaken. So etwa muss der Pitch gelautet haben, den Walter Hill Mitte der Neunziger irgendwelchen Produzenten vor die Füße gerotzt hat. Die müssen dann was wie »Okay cool« geantwortet haben, und der Blödsinn nahm seinen Lauf. Akira Kurosawa hatte 1961 den schönen Einfall, einen Ronin im Japan der Mejizeit doppeltes Spiel mit zwei kriminellen Banden spielen zu lassen. Herauskam ein Klassiker: »Yojimbo, der Leibwächter«. Drei Jahre später übertrug Sergio Leone die Handlung ins Westerngenre. Herauskam ein anderer Klassiker: »Für eine Handvoll Dollar«. Aus dem Eastern war ein Western geworden – ähnlich wie bei »Sieben Samurai« und »Die glorreichen Sieben« –, und es funktionierte nicht bloß, weil Leone und Kurosawa herausragende Künstler sind, sondern weil der historische Kontext beider Filme eine Niedergangszeit bezeichnet. »Last Man Standing« spielt in der Zeit der Prohibition, der Held folglich ist einfach asozial, jede gesellschaftliche Komponente fehlt.(fb)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Feuilleton
-
Biber an die Macht
vom 14.02.2025 -
Offene Flanken
vom 14.02.2025 -
Plakat
vom 14.02.2025 -
Von Narren und Männern
vom 14.02.2025 -
Vorschlag
vom 14.02.2025