Nachschlag: Kaufentscheidung

Letzte Nacht am Zoo nach einem langweiligen Berlinale-Film. Hochhäuser, Kranzler-Eck, Bikini und zwischen Reklamespots auf Großbildschirmen: Wahlwerbung. Dank der Millionenspende eines Mitglieds kann es sich eine Kleinpartei offenbar leisten, das Gesicht ihrer Spitzenkandidatin zwischen Spots von Modemarken zu plazieren. Manche und mancher mag sich ja statt »Wie wollen wir morgen leben?« tatsächlich fragen, welche Partei zum eigenen Lifestyle passt. Aber dürfen die Parteien denn das? Auf der Website der Bundeswahlleiterin werden elektronische Werbescreens nicht explizit erwähnt, eher altmodisch neben der Plakatwerbung die »Benutzung von Lautsprechern und Megaphonen auf öffentlichen Straßen und Plätzen« und die »öffentlicher Einrichtungen«. Leise weinend mag man anfragen, ob diese Vermischung von Wahl- und Produktwerbung ein guter Beitrag zur politischen Kultur im Lande ist. Oder Politik nicht längst eine Ware.(mis)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Feuilleton
-
Wahlzettel statt Gewehrkugeln
vom 22.02.2025 -
Sonntagsliedchen
vom 22.02.2025 -
Wort für Wort
vom 22.02.2025 -
Streben nach Auskommen
vom 22.02.2025 -
Wahlkampfhilfe (8). Du auch nicht, Christian
vom 22.02.2025 -
Vorschlag
vom 22.02.2025 -
Veranstaltungen
vom 22.02.2025