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Online Extra
17.02.2025, 19:02:32 / Ausland

Südkorea: Datenschutzbehörde sperrt chinesischen Chatbot

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Seoul. Eine Behörde in Südkorea hat die in der Volksrepublik China entwickelte Softwareanwendung »Deepseek« gesperrt. Wie die südkoreanische Datenschutzkommission am Montag mitteilte, können südkoreanische Nutzer den Dienst, der auf einem Text generierenden Large Language Model aufbaut, bis auf Weiteres nicht herunterladen. Der Grund seien Datenschutzbedenken, die derzeit geprüft würden. Der Entwickler von Deepseek habe »anerkannt«, dass in Bezug auf die südkoreanischen Datenschutzvorschriften Verbesserungen nötig sein, teilte die Behörde weiter mit.

Deepseek speichert Nutzerdaten laut eigenen Angaben in »sicheren Servern in der Volksrepublik China«. Die Angleichung »wird zwangsläufig eine erhebliche Zeit in Anspruch nehmen«, wie das chinesische Unternehmen eingeräumt habe. Bis zur Behebung der Mängel werde der Dienst gesperrt, erklärten die südkoreanischen Datenschützer weiter. Nutzerinnen und Nutzer, die Deepseek bereits vor der am Sonnabend erfolgten Sperrung heruntergeladen hatten, konnten den Chatbot weiter benutzen. Die südkoreanischen Behörden wies diese User jedoch an, dies nur »mit Vorsicht« zu tun. Deepseek-Nutzer sollten möglichst keine persönlichen Daten in die Suchmaske eingeben, so die Empfehlung.

Deepseek hatte seinen Chatbot Ende Januar veröffentlicht und damit ein Beben in der US-Tech-Branche ausgelöst. In zahlreichen mit der Volksrepublik konkurrierenden Ländern meldeten die Behörden jedoch Sicherheitsbedenken an. In Australien wurde die Nutzung des chinesischen Dienstes mit Geräten verboten, die von Regierungsmitarbeitern verwendet werden. Auch südkoreanische Ministerien hatten den Zugang bereits blockiert. In den USA brachten Abgeordnete einen entsprechenden Antrag ein. Auch deutsche Datenschutzbehörden wollen laut einem Bericht Mängel prüfen. (AFP/jW)

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