Auf nach Kairo
Von Karin Leukefeld
Der siebte und damit vorerst letzte Gefangenenaustausch zwischen den Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, und Israel ist am Donnerstag mit der Übergabe von palästinensischen Gefangenen abgeschlossen worden. Damit endet am Freitag die erste Phase der vereinbarten sechs Wochen dauernden Waffenruhe.
Insgesamt übergab die Hamas in dieser Zeit 33 Gefangene, von denen acht tot waren. Israel ließ im Gegenzug 1.904 palästinensische Gefangene frei. In Gaza befinden sich noch 59 Geiseln oder Gefangene, von denen viele nicht mehr am Leben sein sollen. Genaue Angaben darüber gibt es nicht, allerdings heißt es in Agenturmeldungen, von den 59 Personen könnten möglicherweise nur noch 27 am Leben sein.
In der Nacht zu Mittwoch hatten die Kassam-Brigaden die sterblichen Überreste von vier israelischen Gefangenen dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes übergeben. Nachdem eine forensische Untersuchung in Israel die Identität der vier Leichname geklärt hatte, begann in der Nacht zum Donnerstag die Freilassung von palästinensischen Gefangenen. Im Laufe des Donnerstags herrschte zunächst Unklarheit über die Zahl der freigelassenen Gefangenen; die Freilassung von 46 Frauen und Kindern verzögerte sich bis in die frühen Abendstunden. Zahlreiche Freigelassene mussten in Krankenhäusern versorgt werden.
Am Abend waren insgesamt 641 palästinensische Gefangene freigelassen worden. Darunter waren 151 Gefangene, die langjährige beziehungsweise lebenslängliche Haftstrafen verbüßen sollten. 46 Frauen und Kinder sowie 456 palästinensische Gefangene aus dem Gazastreifen wurden freigelassen, die in Israel ohne Anklage inhaftiert waren. 97 Gefangene wurden nach Ägypten deportiert, 37 kamen am Donnerstag im Westjordanland und fünf weitere im besetzten Ostjerusalem an.
Beide Kriegsparteien haben sich zur Fortsetzung der Verhandlungen über die zweite Phase bereiterklärt und entsandten Verhandlungsteams nach Kairo. Dabei wird es erneut um einen Gefangenenaustausch sowie um den Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen und die Ausweitung von Hilfslieferungen gehen.
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