Ukraine: Armee räumt Verluste nach Raketenangriff ein

Dnipro/Kiew. Das ukrainische Militär hat Verluste nach einem russischen Raketenschlag gegen einen 100 bis 130 Kilometer von der Front entfernten Truppenübungsplatz im Gebiet Dnipro eingeräumt. »Leider gibt es Tote und Verletzte«, teilte das Kommando des ukrainischen Heeres am Montag auf seiner Facebook-Seite mit. Der Angriff fand demnach bereits am Sonnabend statt. Zu russischen Angriffen auf militärische Ziele im Hinterland äußert sich die ukrainische Seite in der Regel gar nicht. Zur genauen Zahl der Opfer machte das Militär auch diesmal keine Angaben.

Zuvor hatten verschiedene Medien von bedeutenden Verlusten bei diesem Angriff berichtet. Dem im Exil lebenden Ex-Parlamentsabgeordneten Ihor Mossijtschuk zufolge sollen 32 Soldaten getötet und 153 verletzt worden sein. Das Feuer sei durch eine russische Beobachtungsdrohne geleitet worden, heißt es aus militärnahen Kreisen. In dem Zusammenhang gab es scharfe Kritik am Aufbau der Flugabwehr, da diese Drohne nicht abgefangen worden war.

Dieser Kritik schloss sich nun auch Heereschef Mychajlo Drapatyj an. Er habe abgewartet, um keine falschen Anschuldigungen zu erheben. Doch die Verantwortlichen für dieses Fiasko würden schwer bestraft. Er versprach eine genaue Aufklärung. Der Angriff auf den Übungsplatz ist für die ukrainische Militärführung auch deshalb besonders problematisch, weil sie, wie inzwischen auch von westlichen Unterstützern Kiews eingeräumt wird, erhebliche Probleme bei der Rekrutierung neuer Soldaten hat. (dpa/jW)