Grönland steht vor Regierungswechsel
Nuuk. Die oppositionelle Mitte-rechts-Partei Demokraatit hat überraschend die Parlamentswahl in Grönland gewonnen. Laut dem am Mittwoch veröffentlichten offiziellen Wahlergebnis konnte sie ihren Stimmenanteil mehr als verdreifachen und kam auf 29,9 Prozent. Die Parteien der bislang regierenden Koalition landeten dagegen auf dem dritten und vierten Platz. In den bevorstehenden Koalitionsverhandlungen müssen insbesondere die Vorgehensweise und ein Zeitplan für die Unabhängigkeit von Dänemark dargelegt werden, die von der großen Mehrheit der grönländischen Bevölkerung befürwortet wird.
Vier der fünf Parteien auf Grönland streben die Unabhängigkeit an – sie unterscheiden sich lediglich in bezug auf das Tempo. In den letzten Jahren haben aufgedeckte Skandale rassistischer Behandlung von Grönländern durch dänische Behörden der Unabhängigkeitsbewegung Popularität verliehen. Enthüllt wurden etwa Zwangsverhütung bei Frauen und Mädchen sowie »Elternkompetenztests«, durch die viele Inuit-Kinder von ihren Eltern getrennt wurden. Zentrales Wahlkampfthema war zudem der Umgang mit der Bestrebung des US-Präsidenten, Grönland zu annektieren. Auch dies wird von einer großen Mehrheit abgelehnt. (AFP/jW)
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