Türkei: CHP ruft zu Boykott auf
Ankara. In Ankara und Izmir sind am Dienstag die Verbote von Protesten in Zusammenhang mit der Absetzung des Istanbuler Bürgermeisters erneut verlängert worden. Für Izmir wurden die Untersagungen bis Sonnabend verlängert, in Ankara bis Dienstag, wie die Gouverneursämter mitteilten. Die türkische Oppositionspartei CHP hat die Menschen in der Türkei dazu aufgerufen, mutmaßlich regierungsnahe Unternehmen und Medienkonzerne zu boykottieren. Die Partei des inhaftierten und abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu veröffentlichte eine Liste mit zahlreichen Marken und Namen. Seit der Festnahme des Oppositionspolitikers am vergangenen Mittwoch gehen in Istanbul, Ankara, Izmir und anderen Städten trotz Verboten Zehntausende Menschen auf die Straße. Teilweise gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen Einsatzkräften und Demonstranten. Seit Beginn der Proteste wurden laut Innenministerium mehr als 1.100 Menschen festgenommen, darunter mindestens zehn Journalisten und Fotografen. İmamoğlu gilt als der aussichtsreichste politische Herausforderer von Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei der für 2028 angesetzten Wahl und wurde von der größten Oppositionspartei als Kandidat aufgestellt. Zeitgleich zu den Protesten in seinem Land wurde der türkische Außenminister Hakan Fidan am Dienstag in Washington zu einem Treffen mit dem US-Ressortchef Marco Rubio erwartet. Ziel der Regierung in Ankara ist, dass bestehende US-Sanktionen aufgehoben werden und die Türkei wieder in ein Kampfjet-Programm aufgenommen wird. Vor einigen Tagen hatten Trump und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan telefoniert. (dpa/Reuters/jW)
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