Verein Flüchtlingskinder Libanon beklagt Ausladung vom Evangelischen Kirchentag

Der Verein Flüchtlingskinder im Libanon e. V. protestiert gegen seinen Ausschluss vom Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) 2025 in Hannover durch das Kirchentagspräsidium:
Wir protestieren gegen das Zulassungsverbot unseres Vereins Flüchtlingskinder im Libanon e. V. zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2025 in Hannover durch das Präsidium des Kirchentages! Bereits mehr als ein Jahr vor dem Kirchentag wurde uns angeraten, von einer Bewerbung abzusehen. Unsere dennoch erfolgte Bewerbung wurde, wie befürchtet, abgelehnt. Diese Haltung und dieses Vorgehen entsprechen leider in keiner Weise dem vom Kirchentag ausgerufenen Motto »Mutig – stark – beherzt«. Es ist nicht »mutig«, wenn die Angst des derzeitigen Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages vor ungerechtfertigten Antisemitismusvorwürfen größer ist als sein Mut, sich für Völker- und Menschenrechte einzusetzen. Damit verrät das Präsidium insbesondere die berechtigten und überlebenswichtigen Anliegen seiner palästinensischen Glaubensgeschwister im »Heiligen Land«.
Es ist auch nicht »stark«, sondern eher autoritär, unseren Verein auszuschließen. Denn wir haben seit 1999 konstruktiv und gesprächsbereit an allen evangelischen Kirchentagen mitgewirkt und seit 2009 dort regelmäßig unsere durch den EED (Evangelischer Entwicklungsdienst) geförderte Wanderausstellung »Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948« unbeanstandet von früheren Kirchentagspräsidien präsentiert. Deshalb traf uns schon das Ausstellungsverbot für den DEKT 2023 besonders schmerzlich. Anstatt das Gespräch zu suchen, wie von uns erbeten, haben sich alle Präsidiumsmitglieder vor und selbst während des Kirchentages in Nürnberg jedem Gespräch verweigert. Der jetzt erfolgte vollständige Ausschluss unseres Vereins vom DEKT 2025 unterstreicht den Mangel an Gesprächsbereitschaft und Respekt der Verantwortlichen gegenüber einem Verein, die sich jahrelang aktiv am Kirchentag beteiligt hat.
Es ist auch nicht »beherzt«, sondern eher herzlos, wenn das derzeitige DEKT-Präsidium jede echte Anteilnahme an der Flucht und aktuell anhaltenden Vertreibung der Palästinenserinnen und Palästinenser, an ihren jahrzehntelangen leidvollen Erfahrungen von Enteignung, Unterdrückung und Entrechtung durch die israelische Politik vermissen lässt, indem es palästinensische Stimmen vom Kirchentag ausschließt. (…)
Die Vertretung der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien in Berlin informierte über den Besuch einer deutschen diplomatischen Delegation in Nordsyrien:
Das Außenbüro der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien empfing am Wochenende Margarete Jacob, die deutsche Geschäftsträgerin a. I. in Syrien, in Kamischli. Gemeinsam mit den beiden Außenbeauftragten der Selbstverwaltung, Elham Ahmad und Fanar al-Gait wurde die Lage in Nord- und Ostsyrien so wie in Syrien allgemein besprochen. (…)
Khaled Davrisch, Repräsentant von Nord- und Ostsyrien in Deutschland, drückte seine Freude über den Besuch aus: »Der erneute Besuch einer deutschen Delegation in Nord- und Ostsyrien stärkt die Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Selbstverwaltung. Uns verbindet das gemeinsame Ziel einer nachhaltigen Stabilisierung Syriens.«
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