Gegründet 1947 Donnerstag, 24. April 2025, Nr. 95
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  • 19.04.2025

    Der Menschheit

    Gleich ob du schaust und liest, / Gleich ob du schreist und weinst, / Ob du die Augen schließt: / Die Menschheit bleibt ein Biest. / Ihr schnuppe, was du meinst.
  • Der sitzt
    12.04.2025

    Der Tod in Venedig

    Kommt ein alter Künstler nach Venedig / und sieht dorten einen jungen Mann, / denn das Schicksal ist bisweilen gnädig / und hält unsere Stunden einmal an.
  • 05.04.2025

    Flucht im Morgengrauen

    Ich ging über den / Hof, und aus / ihrem geöffneten Fenster / schallte You Don’t Bring Me Flowers / von Barbra Streisand und Neil / Diamond.
    Von Florian Günther
  • 29.03.2025

    Zu gütig

    Einmal war sein Denken schlichter, / Doch sein Fühlen rief zur Tat, / Und man sah den großen Dichter, / Wie er kleinlaut Rat erbat.
    Von Thomas Gsella
  • 22.03.2025

    Ein Kriegsbeginn

    Einem Rüstungsmann ward bange, / Als er diesen Fakt bedacht: / Panzer halten schrecklich lange, / Denn sie sind aus Stahl gemacht.
    Von Thomas Gsella
  • 15.03.2025

    Ballade von der Öztaler Höhe

    Ich trampte mal von Hamburg nach Venedig, / Und in der dritten Nacht sprach mein Gefühl: / »Dein Körper ist so mancher Ruhe ledig.« / Öztaler Alpenmonde leuchten kühl.
    Von Thomas Gsella
  • 08.03.2025

    Tonio Kröger

    Namen sind wie Rauch und Schall? / Nein, sie zählen, überall, / weil, hat Mama es verbockt, / Kevin nicht im Vorstand hockt. // »Tonio« heißt ein junger Mann / vorne, »Kröger« hintendran.
    Von Stefan Gärtner
  • 01.03.2025

    Aus laufenden Kosten

    Das Gedicht kam leider nicht früher zustande. / Aber das Gedicht ist noch in einem schlechten Zustand. / Steht das dem Gedicht denn zu? / Für dieses Gedicht würde ich nicht anstehen.
    Von Vincent Sauer
  • 22.02.2025

    Sonntagsliedchen

    Der Plumpsack geht um / auf dem sinkenden Schiff, / am Sonnendeck baumeln / die Schinken im Siff.
    Von Kai Pohl
  • 15.02.2025

    Warum Tiere nicht mehr sprechen

    Äußerst spät zur Tierheit stießen wir, / Die wir »Menschheit« sagen – ein Geziere: / Lange vor dem Menschen sprach das Tier, / Und ein jedes sprach wie alle Tiere.
    Von Thomas Gsella
  • 01.02.2025

    Logisch

    Eigentlich wollte ich sie / gar nicht, aber / sie sagte: ich bin / allein.
    Von Florian Günther
  • 25.01.2025

    Nichts ist sicher

    Es gibt Lokale, da / rollen sie mir / schon fast den roten / Teppich aus. // In meiner friedrichshainer / Stammkneipe / muss ich / jedesmal froh sein, / dass sie mich /überhaupt / noch / reinlassen.
    Von Florian Günther
  • 18.01.2025

    Dem Tod ins Gästebuch

    Du Alien aus Schändlichkeit, / Du Riesenarsch mit Ohren, / Du Parasit der Endlichkeit, / Von keinem Weib geboren (…)
    Von Thomas Gsella
  • 11.01.2025

    Der kleine Herr Friedemann

    Herr Friedemann ist klein und schief, / sein Glück nicht körperlich. / Weil er nie mit den Damen schlief, / bleibt er mit Geist für sich.
    Von Stefan Gärtner
  • 04.01.2025

    Eine Tasse

    Wenn du eine Kaffeetasse / Wochenlang benutzt, ohne sie zwischendurch / Abzuspülen, bilden sich an ihrer Innenseite / Ringe, wie sie ein Baum im Stamm bildet.
    Von Jürgen Roth
  • 28.12.2024

    Tod eines Kritikers

    Was ich schreibe, wirkt bewährt! / Allerdings bloß umgekehrt. / Mahne ich: Das ist doch Scheiß – / hagelt es gleich einen Preis.
  • 24.12.2024

    Federvieh

    Ein leeres Baugrundstück / mit einer johlenden / Traube von Menschen. // Ich drängle mich nach / vorn. Erblicke einen / Pfau.
    Von Florian Günther
  • 21.12.2024

    Zum vierten Advent

    Advent, Advent, ein Vater zischt / Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, / Dann sieben Bier und ruft erfrischt: / »Hinaus! Zum Glühweintrinkturnier!«
    Von Thomas Gsella
  • 14.12.2024

    Zum dritten Advent

    Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, / Erst eins, dann zwei, dann drei – und Schluss. / Der Vater leert das vierte Bier, / Die Ente schwimmt an Rotkohlmousse.
    Von Thomas Gsella
  • 07.12.2024

    Zum zweiten Advent

    Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, / Erst eins, dann zwei – was sehen wir? / Die Oma ist gekommen. / Der Vater hat nach einem Bier / Noch andere genommen.
    Von Thomas Gsella
8. Mai