Wie Leser ganz praktisch helfen, der jungen Welt eine stabile Grundlage zu verschaffen
Verlag, Redaktion und Genossenschaft
In den fast 30 Jahren der Existenz von Verlag und Genossenschaft der jungen Welt gab es viele Momente, in denen es galt, standhaft zu bleiben und nicht einzuknicken. Ob Jugoslawien-Krieg 1999 oder Ukraine-Krieg ab 2014, ob es um Waffenlieferungen, Raketenstationierungen und Auslandseinsätze oder um das Profil einer konsequent aufklärerischen und solidarischen Tageszeitung ging: In nicht wenigen Fällen musste sich die Redaktion gegen diverse Anwürfe verteidigen und manchmal sogar gegen Teile der eigenen Leserschaft anschreiben, immer aber gegen die vorherrschende veröffentlichte Meinung. Seit letztere aber an Glaubwürdigkeit immer mehr verliert, wächst das Interesse an der Tageszeitung junge Welt deutlich.
Das merken wir an den wachsenden Zugriffen auf unsere jW-Onlineseiten oder auch daran, dass einzelne jW-Beiträge in den sozialen Medien sechsstellige Klickzahlen erreichen und nicht zuletzt auch daran, dass die Verkaufszahlen im Einzelhandel – entgegen allen Trends – heute so stark sind wie nie zuvor. Über die stetig wachsende Leserschaft freuen wir uns. Weil aber die Kosten für die Erstellung einer Zeitung weiter dramatisch steigen, bleibt die wichtigste Grundlage unserer journalistischen wie verlegerischen Arbeit ein wachsender Bestand an bezahlten Abos. Natürlich sind auch Spenden wichtig. So bekamen wir in der vorletzten Woche netten Besuch, der angab, regelmäßig die junge Welt gratis im Internet zu lesen. Er wollte uns einfach mal danke sagen und legte 1.000 Euro auf den Tresen im jW-Sekretariat. Kein Einzelfall, viele Internetnutzer oder Kioskkäufer spenden auch für den jW-Prozesskostenfonds oder für die Finanzierung unserer Rosa-Luxemburg-Konferenz.
Darauf wollen und können wir natürlich auch künftig nicht verzichten, entscheidend bleiben aber Print- und Onlineabos! Sie stellen eine verlässliche, planbare Größe dar, sie definieren die Spielräume für investigativen Journalismus, Investitionen und Neuentwicklungen. Deshalb bitten wir nicht nur an dieser Stelle regelmäßig all jene, die unsere Arbeit im Netz nutzen, um ein Abonnement und all jene, die schon eins haben, um die Mitwirkung bei der Gewinnung zusätzlicher Abonnements. Zum Glück nicht ohne Wirkung: So schrieb uns ein Leser, der jahrelang bei der Bundeswehr gearbeitet hatte, weshalb er die junge Welt für so unverzichtbar hält und sie deshalb auch seinen acht Enkelinnen und Enkeln empfohlen hat. Dabei beließ er es allerdings nicht, sondern verschaffte ihnen das kostenlose, zweiwöchige Probeabo und versprach all jenen, die Gefallen an der Zeitung finden, bei der Finanzierung des Abonnements zu helfen.
Wir möchten deshalb alle jW-Nutzenden bitten, selber ein Abo zu schalten oder neue Leserinnen und Leser zu gewinnen! Sehr hilfreich für den Einstieg in ein richtiges Abo ist unser Aktionsabo (75 Printausgaben für 75 Euro oder ein dreimonatiges Digitalabo für 18 Euro), das man auch gerne zu Weihnachten oder anderen Anlässen verschenken kann. Berichten Sie uns gerne davon, welche Erfahrungen Sie selbst dabei gemacht haben. Wir werden dies hier als Anregung für andere veröffentlichen.
Rosa-Luxemburg-Konferenz voraussichtlich schon im Dezember ausverkauft
RLK-Kollektiv
Das Programm für die kommende Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11. Januar 2025 in Berlin steht weitgehend und kann im Internet eingesehen werden (jungewelt.de/rlk). Probleme gab es in dieser Woche allerdings in der Raumkonzeption für die Veranstaltung, denn eine der beiden großen Hallen, in denen die Konferenz vor allem stattfinden sollte, wurde behördlich nicht rechtzeitig als Veranstaltungsstätte freigegeben. Rasch haben wir allerdings eine Lösung erarbeitet, so dass die Konferenz 2025 wie geplant in den Wilhelmshallen (Berlin-Wilhelmsruh) stattfinden wird. Dort werden zwar mehr Stände beim »Markt der Möglichkeiten« als im Tempodrom im Januar 2024 möglich sein, aber nicht ganz so viele, wie wir zunächst geplant hatten. Deshalb lohnt es sich, einen Stand so früh wie möglich anzumelden. Eine Verbesserung wird es dafür bei der Essensversorgung geben. Diese war bei der letzten Konferenz im Berliner Tempodrom sehr eingeschränkt, hier haben wir in unserer neuen Veranstaltungsstätte mehr Möglichkeiten und interessante Partner. Der gastronomische Bereich spielt als Treffpunkt und Ort zum Verweilen eine wichtige Rolle auf den Konferenzen.
Aufgrund der neuen Raumsituation werden wir allerdings nicht, wie bisher geplant, uneingeschränkt Eintrittskarten verkaufen können. Wir gehen heute davon aus, dass die Konferenz noch im Dezember ausverkauft sein wird, zumal die ersten tausend Karten bereits weg sind. An der Tageskasse wird es dann – wenn überhaupt – nur noch einzelne Restkarten geben. Deshalb empfehlen wir allen Leserinnen und Lesern der jungen Welt, die unsere 30. Konferenz direkt vor Ort erleben wollen, sich rechtzeitig ihre Eintrittskarten zu sichern! Die Werbemaßnahmen für die Konferenz laufen ab Anfang Dezember, empfohlen wird deshalb eine Bestellung im jW-Shop so schnell wie möglich. Und wir bitten (wenn es der Geldbeutel hergibt) um den Kauf der Karte zum Solipreis von 59 Euro, denn die Konferenz wird über 300.000 Euro kosten. Als Dankeschön wird beim Solipreis-Ticket der Kühlschrankmagnet zur Konferenz mitgeschickt.
Wer nicht nach Berlin kommen kann oder will, darf trotzdem an der Konferenz teilnehmen. Wir übertragen die komplette Veranstaltung im Internet, sie kann also auf der Seite jungewelt. de kostenlos live mitverfolgt werden. Schon heute wollen wir anregen, sich dazu Freunde ins Haus einzuladen, oder gar im Waldheim, dem Naturfreundehaus oder dem Kneipennebenzimmer gleich mit dem Verein, der Initiative oder der Parteigruppe selber eine Spielstätte zu kreieren. Wir bitten auch alle, die nicht an der Konferenz vor Ort teilnehmen können, um Spenden zur Finanzierung der Veranstaltung. Ab einer Spendenhöhe von 40 Euro ist der Kühlschrankmagnet inkludiert (wenn man in der Betreffzeile Namen und Adresse angibt).
Viel Diskussionsstoff bei der Auswahl der Preisträger des diesjährigen junge Welt-Fotowettbewerbs: Aus mehr als 180 Einsendungen wählte die Jury aus Verlag und Redaktion in den Kategorien »Kontraste«, »Kreativ gegen rechts« und »Meine Familie – meine Community« am Sonnabend jeweils acht Preisträgerfotos aus. Vergeben wurde auch ein Sonderpreis. Wer gewonnen hat, geben wir in unserer Beilage am 27. November bekannt. Alle Preisträger und Freunde der jungen Welt laden wir am 28. November zur Ausstellungseröffnung in die Maigalerie ein. (mis)
junge Welt bleibt stabil: Startschuss zu unserer Winteraboaktion
Aktion und Kommunikation
Die Welt ist im Umbruch: Die Volksrepublik China konnte sich in den letzten Jahren als wirtschaftliche Großmacht etablieren, die globalen Machtverhältnisse verschieben sich in rasantem Tempo. In den USA steht die zweite Amtszeit Donald Trumps bevor, in Deutschland sind vorgezogene Neuwahlen – samt Rechtsruck – zu erwarten. Das Interesse an Nachrichten, Analysen und Berichterstattung ist dementsprechend groß. Die Mehrheit der journalistischen Angebote enttäuscht ihre Leser allerdings zunehmend. Denn: Viele Medien bleiben unkritisch, wenn Politiker Krieg als Antwort auf die Krisen dieser Zeit präsentieren.
Die junge Welt kann man zwar – wie andere Blätter auch – falten, aber sie lässt sich nicht knicken: Wir bleiben unserer Linie treu, analysieren die Welt mit marxistischem Handwerkszeug und zeigen klare Kante gegen Krieg und Militarismus. So hat die junge Welt einen hohen Nutzwert für unsere Abonnentinnen und Abonnenten, die sich für Gespräche und Diskussionen insbesondere über Sozial- und Friedenspolitik mit Informationen rüsten wollen, die ihre Argumente belegen können.
Mit unserer Winteraktion wollen wir die jW Menschen näherbringen, die uns zwar schon kennen und schätzen und vielleicht gelegentlich am Kiosk kaufen, aber noch nicht (oder nicht mehr) abonniert haben. Die gedruckte Ausgabe bieten wir Ihnen zum Aktionspreis von 75 € für 75 Ausgaben an. Einen dreimonatigen Onlinezugang für 18 €. Damit können Sie sowohl in der jW-App als auch auf jungewelt.de alle aktuellen Inhalte unserer Zeitung lesen sowie auf das bis 1997 zurückreichende Artikelarchiv zugreifen. Das Abo endet danach automatisch, Sie müssen es nicht extra abbestellen.
Sie werden die junge Welt, nachdem Ihr Aktionsabo ausgelaufen ist, vermissen. Sie können dem vorbeugen, indem Sie von vornherein ein Vollabo abschließen (Print ab 36,90 €, digital ab 18,90 € jeweils pro Monat). Nur dauerhafte Abonnements verschaffen uns finanzielle Planungssicherheit. Wir freuen uns also um so mehr über jedes dieser Abos.
Alle Optionen, die Ihnen für den Bezug der jW offen stehen, finden Sie auf jungewelt.de/abo. Selbstverständlich können Sie uns auch unter 0 30/53 63 55-80 anrufen, dann können wir Ihnen alle Fragen, die Sie noch haben, beantworten und gleich die für Sie passende Bestellung aufnehmen. Das Aktionsabo bestellen Sie einfach und unkompliziert, indem Sie den Coupon auf dieser Seite links ausfüllen und an uns zurückschicken.
Unser selbst gestecktes Ziel sind »3.000 Abos für die Pressefreiheit«. Startschuss der Aktion war das Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts, demzufolge der Inlandsgeheimdienst der BRD uns weiterhin als »extremistisch« verunglimpfen und bespitzeln darf. Nähere Informationen zu unserem Prozess können Sie auf jungewelt.de/prozess nachlesen. Bisher haben wir bereits 1.543 Abonnentinnen und Abonnenten neu dazu gewonnen. Die Hälfte haben wir also geschafft. Aber das ist kein Grund, sich zurückzulehnen: Bis zum 25. Januar geben wir noch einmal Vollgas, um die Pressefreiheit zu verteidigen.
Der Westen ist aus den Fugen – die 30. Rosa-Luxemburg-Konferenz findet in turbulenten Zeiten statt
RLK-Kollektiv
Steht wirklich »das letzte Gefecht« ins Haus? Das Motto der nächsten Rosa-Luxemburg-Konferenz (11. Januar 2025, Berlin-Wilhelmsruh) wird durch den Untertitel in Form einer Frage konkretisiert: »Wie gefährlich ist der Imperialismus im Niedergang?« Gewählt wurde dieses Motto vor der US-Präsidentenwahl – und vor dem Scheitern der deutschen Ampelkoalition. Beide Ereignisse, Donald Trump als neuer US-Präsident und Friedrich Merz (absehbar) als nächster deutscher Kanzler, sind nur eine weitere Bestätigung, dass »der Westen« aus den Fugen geraten ist: Kriege, die nicht mehr gewonnen und Krisen, die nicht mehr gelöst werden können.
Umso wichtiger ist es, sich der eigenen Stärke in diesen Zeiten zu vergewissern. Die 30. Rosa-Luxemburg-Konferenz ist ein solcher Anlass. Das größte Treffen der deutschsprachigen Linken bietet neben Kunst und Kultur, Analysen und Einordnungen genau das: gemeinsam mit Tausenden Gleichgesinnten erleben, dass wir nicht alleine stehen.
Wir rufen Sie dazu auf, sich jetzt Tickets zu sichern. Denn die Warteschlangen werden lang, die Tickets sind vermutlich im Laufe des Monats Dezember ausverkauft - auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie vor der Anreise nach Berlin alles geklärt (und gegebenenfalls auch ein Hotelzimmer gebucht) haben. Bestellen Sie daher am besten jetzt Eintrittskarten – oder schauen Sie in unserem Laden in der Torstraße 6 in Berlin vorbei!
Auch unser »Markt der Möglichkeiten«, also die Info- und Verkaufsstände, kann sofort gebucht werden. So sichern Sie sich, Ihrer Initiative, Ihrem Verlag oder Ihrem Verband schon jetzt einen guten Platz. Unsere Kolleginnen und Kollegen beraten Sie gerne und helfen, Ihren Auftritt zu konzipieren.
Wir freuen uns auf Sie – auf der nächsten Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11. Januar 2025! Bringen Sie gerne Freunde und Genossen mit und helfen Sie, die Konferenz zu bewerben: am besten mit unseren Aktionspaketen, die ebenfalls bestellt werden können.
Mit Kartenkauf und Spenden die Durchführung des größten Symposiums der deutschsprachigen Linken sichern
Der Verkauf der Eintrittskarten für die 30. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz 2025 hat begonnen. Die ersten Informationen zum Inhalt und geladenen Gästen finden Sie auf Seite drei dieser Ausgabe und im Internet unter jungewelt.de/rlk. Mit diesem Überblick über das Programm haben Sie schon einen wichtigen Grund, weshalb sich auch für Sie die Teilnahme lohnt. Halten Sie aber Augen und Ohren offen, wie sich das Programm weiterentwickelt.
Die Preise der Ticketsmussten wir in diesem Jahr erneut anheben. Wobei wir auch hier mit Augenmaß vorgegangen sind und nicht versucht haben, alle Kosten auf diese Einnahmequelle umzulegen. Wir meinen, dass 39 Euro für ein Ticket für eine ganztägige Veranstaltung immer noch erschwinglich sind. Glücklicherweise sind die Leserinnen und Leser der Tageszeitung junge Welt solidarische Menschen; viele zahlen den Solipreis von 59 Euro – und helfen so denjenigen, die sich nicht den vollen Preis leisten können. Aber selbst diese Karte ist vom Verlag subventioniert. In diesem Jahr legen wir den teuersten Tickets einen Magneten mit aktuellem Konferenzlogo bei, der in seiner fünften Auflage eine Art Sammelcharakter entfaltet hat. Wem es jedoch am Geld fehlt, der kann sich hoffentlich das günstigste Ticket für 24 Euro leisten. Auch hier mussten wir den Preis anheben, aber wir verlangen – wie auch beim ermäßigten Zeitungsabo – keinen Nachweis über das Einkommen.
Wir empfehlen, zügig Nägel mit Köpfen zu machen! Noch lassen sich bei Anreise und Unterkunft Schnäppchen machen, erfahrungsgemäß wird beides teurer, je länger man wartet. Beachten Sie bitte dabei, dass die Wilhelm-Studios im Norden von Berlin liegen, die Stadtteile Reinickendorf, Wedding oder Pankow bieten sich wahrscheinlich am ehesten für ein Zimmer an. Die Anbindung an den Berliner Nahverkehr ist allerdings hervorragend, auch von anderswo kommt man leicht nach Wilhelmsruh.
Wie schon erwähnt, decken die Einnahmen durch die Eintrittspreise bei weitem nicht die Gesamtkosten der Konferenz. In den vergangenen Jahren konnten wir einen weiteren großen Teil der Kosten durch Spenden auffangen. Dafür noch einmal herzlichen Dank an dieser Stelle! Im Grunde hilft jeder Betrag. Ab einer Spende von 40 Euro schicken wir einen Konferenzmagneten zu, wenn uns im Verwendungszweck Name und Adresse übermittelt werden. Auch die Zuschauer des Livestreams, die nicht anreisen können oder wollen, bitten wir um eine ordentliche Spende – als Ersatzticket quasi. Wir freuen uns, Sie am 11. Januar vor Ort oder vor den Bildschirmen begrüßen zu dürfen und über jede Unterstützung, die Ihnen möglich ist.
Endspurt: Nur noch wenige Subskriptionsexemplare sind bestellbar!
Verlag 8. Mai
Auf beinahe jeder der 352 Seiten dieser Neuerscheinung im Verlag 8. Mai wird mindestens eine Ungeheuerlichkeit entlarvt – etwa aus der Geschichte der Wiedergeburt der ukrainischen faschistischen Organisationen: In den USA, deren Außenpolitik sich bald nach dem Zweiten Weltkrieg gegen die Sowjetunion richtet, finden Tausende Veteranen osteuropäischer SS-Einheiten ihre neue Heimat. Ihre Strukturen, auch die der Organisation Ukrainischer Nationalisten (»Banderisten«, OUN-B), werden zwecks Destabilisierung ihres sozialistischen Heimatlandes reanimiert und eingesetzt. Diese Kreise dringen mit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 verstärkt in die Ukraine ein, bauen weitverzweigte Strukturen auf und werden 2014 mit dem Maidan-Putsch zu einem mächtigen politischen und militärischen Faktor. Die Bevölkerung wird protofaschistisch umerzogen. Dennoch bleiben die Nazistrukturen im Land bis heute Diener der US-amerikanischen, englischen und deutschen Herrschaftsklasse im Kampf gegen Russland.
Der Band dokumentiert die vier Vorträge zur Konferenz, die die Tageszeitung junge Welt und das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus im Oktober 2023 veranstaltet hatten. Der Organisatorin Susann Witt-Stahl war es gelungen, mit Moss Robeson und Russ Bellant aus den USA sowie Jürgen Lloyd drei Faschismusexperten zusammenzubringen. Deren Beiträge wurden für die Buchdokumentation überarbeitet und mit Hunderten Quellenangaben zu faktenfesten Dokumenten. Zugleich sind die Beiträge um zahlreiche Artikel aus der jungen Welt ergänzt worden: zur Geschichte der ukrainischen Faschisten und dem deutschen Anteil daran, zu ihren Regimentern »Asow« und »Rechter Sektor«, die Heldenstatus im Land genießen, sowie zur reaktionären Kultur in der Ukraine. Zwei kleine Anfragen von Sevim Dagdelen, damals noch von Die Linke, an die sich ahnungslos gebende Bundesregierung werden dokumentiert. Leider gibt es auch deutsche Anarchisten, die auf seiten der Ukraine in den bewaffneten Kampf ziehen – auch dieses Thema wird nicht ausgespart
Es warten noch 13 Subskriptionsexemplare, mit Fadenheftung, Leseband und Hardcover ausgestattet, auf ihre Besitzer. Sie kosten 73,90 Euro und sind bei Stefan Nitzsche (ni@ jungewelt.de) zu bestellen. Wer sie verpasst, kann natürlich auch ein Exemplar der Paperbackausgabe für 23,90 Euro erwerben.
Die jW soll mundtot gemacht werden – und wehrt sich. Mit Ihrer Hilfe!
Verlag, Redaktion und Genossenschaft
Es hat geraume Zeit gedauert, bis ein schriftliches Urteil vorliegt: Am 18. Juli 2024 hatte das Verwaltungsgericht Berlin geurteilt, dass die junge Welt weiterhin in den Berichten des Verfassungsschutzes als »linksextremistisch« und »verfassungsfeindlich« verunglimpft und bespitzelt werden darf. Nun hat die jW die Begründung erhalten (siehe Seite 3). Die Erkenntnisse der Richter dürften unsere Leserinnen und Leser ebenso verblüffen wie die Redaktion selbst – denn das, was Sie jeden Tag in der Hand halten oder auf dem Bildschirm sehen, sei eigentlich gar keine Zeitung, so der Tenor der Begründung. Es handele sich dabei um eine ganz geschickte Tarnung, um die eigentlichen Ziele der Redaktion zu verdecken: die Errichtung einer Einparteiendiktatur.
Das Urteil illustriert plastisch den Rechtsruck, der in Deutschland stattfindet – auch und gerade in der Justiz. Und es zeigt, mit welchem Vernichtungswillen der bürgerliche Staat einer kritischen Zeitung begegnet. Beweise für die ungeheuerlichen Unterstellungen gegen die jW hat das Gericht übrigens keine benannt – und es gibt auch keine. Es genügen »hinreichend verdichtete Anhaltspunkte« wie dieser: So sei der Umstand, dass die jW keineswegs ein »marxistisch-leninistisches Einparteiensystem« fordere, nur einer »taktischen Auslassung« geschuldet – etwas nicht zu fordern ist also geradezu Beweis dafür, dass genau dies angestrebt wird.
Das würden Sie so nicht stehen lassen wollen? Wir auch nicht. Deshalb wird die junge Welt durch alle Instanzen gehen, die nötig sind, um einen grundsätzlichen Kampf zu führen: um Presse- und Meinungsfreiheit. Denn mit derart abstruser Rabulistik lässt sich schließlich alles »begründen«. Für diesen Kampf benötigt man tatsächlich keine Kalaschnikow, was das Gericht enttäuschen mag – allerdings eine Menge Geld. Und hier kommen Sie, liebe Leserin und lieber Leser, ins Spiel, denn für eine Zeitung sind Abonnements die finanzielle Basis. Ohne regelmäßige Einnahmen ist ihre Erstellung unmöglich, aber auch der – absehbar viele Jahre dauernde – Gang vor die Gerichte.
Vielleicht lesen Sie die jW schon länger, im Internet oder durch den gelegentlichen Kauf am Kiosk. Das freut uns. Doch am wirkungsvollsten unterstützen Sie uns mit einem Abo. Egal, ob Sie eine gedruckte Zeitung in der Hand halten wollen oder lieber digital lesen möchten: Wir bieten für alle die passende Aboform, vom 14tägigen kostenlosen Probeabo bis zum Solidaritätsabo, mit dem Sie ermäßigte Abos für Bedürftige ermöglichen. Und natürlich gibt’s das alles auch digital: mit einem Onlineabo, in unserer App oder per Newsletter.
Wir wollen insgesamt 3.000 bezahlte Abos für die Pressefreiheit dazugewinnen – helfen Sie uns, dieses Ziel zu erreichen!
Alle Angebote finden Sie auf unserer Webseite. Bestellen im Internet unter jungewelt.de/abo, per E-Mail (abo@jungewelt.de), Telefon (0 30/53 63 55-80) oder mit nebenstehendem Coupon. Selbst lesen, verschenken, spenden – nur so wird es uns als eine von Leitmedien, Geheimdiensten und Gerichten unabhängige Stimme der Vernunft weiterhin geben.
Spenden an den Prozesskostenfonds: Unterstützen Sie die jW im Kampf für Pressefreiheit
Aktionsbüro
Wie Sie auf der Schwerpunktseite (Seite 3) dieser Zeitung nachlesen können, ist die Akte »junge Welt gegen Bundesrepublik Deutschland« noch lange nicht geschlossen. Wir klagen gegen die BRD, weil ihr Inlandsgeheimdienst, bekannter als »Bundesamt für Verfassungsschutz«, uns jährlich in seinen Berichten anschwärzt und ausspioniert. Auch wenn wir – was absehbar war – in erster Instanz verloren haben, geht der Kampf um Presse- und Meinungsfreiheit weiter. Und es gibt viele Wege, uns dabei zu unterstützen, in erster Linie natürlich durch Abonnements der jW, aber auch durch Eintritt in unsere Genossenschaft LPG junge Welt eG. Ebenso freuen wir uns über Spenden, die – wenn mit dem Verwendungszweck »Prozesskosten« überwiesen – zweckgebunden eingesetzt werden, um unsere Verfahrenskosten zu decken. Im Kapitalismus gibt es schließlich nichts umsonst, auch nicht das Recht – übrigens auch dann nicht, wenn wir irgendwann in einer höheren Instanz obsiegen sollten. Auf dem Großteil der Anwaltskosten bleiben wir so oder so sitzen.
Sprechen Sie gerne auch Freundinnen, Kollegen oder Nachbarinnen an, die sonst eventuell gar nicht mit unserer Blattlinie übereinstimmen, von denen Sie aber wissen, dass ihnen die Presse- und Meinungsfreiheit in diesem Land am Herzen liegt. Wenn sich die Lesart des Gerichts aus der ersten Instanz durchsetzen sollte, steht schließlich viel mehr auf dem Spiel als die Existenz der Tageszeitung junge Welt. Wir haben beschlossen, nicht aufzugeben und notfalls durch alle Instanzen bis hin zum Bundesverfassungsgericht und dem EuGH zu klagen. Das kostet Zeit und Geld, beides fehlt uns natürlich an anderen Stellen – bei der Weiterentwicklung unseres Produkts, im Werbebudget und bei den – ohnehin geringen – Gehältern, die unsere Kolleginnen und Kollegen bekommen. Dennoch, diese Auseinandersetzung ist alternativlos.
Unsere Waffe heißt Solidarität – bitte spenden Sie auf folgendes Konto:
Bald sind wir 3.000 Mitherausgeberinnen und Mitherausgeber der jungen Welt!
Vorstand der Genossenschaft LPG junge Welt eG
Die junge Welt ist unabhängig – im wahrsten Sinne des Wortes. Wir gehören keinem Großkonzern, keiner Kirche und keiner Partei, selbst wenn das Berliner Verwaltungsgericht dies partout nicht glauben will. Beim verzweifelten Versuch, der jW eine Interessengemeinschaft mit der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) anzudichten, haben die Richter gezählt – und kommen auf sechs (von über 100 aktuellen oder bisherigen) jW-Mitarbeitern, die ihre Nähe zur DKP demonstriert hätten oder gar Mitglied dieser Partei seien, und auf gerade mal zwei (von über 800) Autoren pro Jahr.
In den etablierten bürgerlichen Medien bestimmen in der Regel ein paar Milliardäre, was gedruckt wird, das ist »Unabhängigkeit« nach dem Geschmack der Regierung. Die Genossenschaft LPG junge Welt eG ist Mehrheitseigentümerin des Verlags 8. Mai GmbH, in dem die Zeitung erscheint. Unsere Genossinnen und Genossen ermöglichen nicht nur die ökonomische Stabilität, die für unsere laufende Arbeit notwendig ist, sondern sie halten der Redaktion auch den Rücken frei, ihrer journalistischen Arbeit ohne Einmischung von Verlagserben oder dergleichen nachgehen zu können.
Das ist die einzige Möglichkeit, wirklich kritisch berichten zu können, ohne Schere im Kopf oder Kapitalinteressen im Nacken. Wenn Sie das, genauso wie wir, für einen Wert an sich halten, dann sollten Sie überlegen, selbst Mitherausgeberin oder Mitherausgeber der jW zu werden – durch einen Eintritt in unsere Genossenschaft.
Am 17. Mai 2024 haben wir das Ziel ausgegeben, so bald als möglich auf 3.000 Mitglieder zu kommen. Die gute Nachricht lautet: Wir sind nah dran, es fehlen (Stand: 25. Oktober 2024) nur noch 26 Genossinnen und Genossen, um dies zu erreichen! Noch besser ist aber, dass es gerne mehr werden dürfen.
Genossin und Genosse kann jede natürliche Person werden, die einen Anteil in Höhe von 500 Euro (oder mehrere) erwirbt. Die Zahlung kann auch auf monatliche Raten von mindestens 25 Euro aufgeteilt werden. Genaueres können Sie unter jungewelt.de/genossenschaft nachlesen. Selbstverständlich freuen wir uns ebenso über Genossen, die weitere Anteile erwerben – bis zu 50 Anteile pro Person sind möglich. Da wir es ernst meinen mit der Unabhängigkeit von Verlag und Redaktion, hat jedes Mitglied auf der jährlichen Generalversammlung exakt eine Stimme.
Kampagne gegen Tageszeitung junge Welt geht weiter
Denis Gabriel
Was zunächst wie ein handwerklicher Fehler aussah, erweist sich als bewusste Irreführung: Die Taz rechnet auf ihrer Medienseite vom 9. Oktober 2024 mit der Tageszeitung junge Welt ab und verbreitet dabei Unwahrheiten. »Am 8. Oktober 2023, dem Tag nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem größten antisemitischen Pogrom seit der Schoah, war auf der Titelseite der jungen Welt zu lesen: ›Gaza schlägt zurück‹ (…) Über das Massaker beim Psytrance-Festival Nove kein Wort.« Damit, so behauptet die Taz, würde die junge Welt den islamischen Terror verharmlosen. Allerdings gab es die erwähnte Titelseite nie, gemeint ist eine jW-Onlinemeldung vom 7. Oktober von 14.14 Uhr, die das spiegelte, was zu diesem Zeitpunkt bekannt war. Aber anstatt diese und andere Fehler zu berichtigen, legt die Taz nach: In einem »Leserbrief des Tages« wird einen Tag später der jungen Welt – unter Bezug auf die Falschbehauptungen – nicht nur Verharmlosung, sondern gar »Bejubeln des Massenmordes« vorgeworfen (siehe auch jW vom 12. Oktober 2024, S. 16).
Und die Taz arbeitet auch weiter mit den Lügen. So agiert die Zeitung am 12. Oktober 2024 ganz im Sinne deutscher und US-amerikanischer Geheimdienste gegen das Medienportal Red und unterstellt der kritischen, bewegungsnahen Internetseite, sie sei »mutmaßlich« aus Russland finanziert, »soll« Teil einer russischen Propagandastrategie sein und beruft sich dabei auf eine Pressemitteilung des US-Außenministeriums, den Tagesspiegel und ein ominöses Datenpaket. Gleich im zweiten Absatz des Beitrags wird süffisant hervorgehoben: »Von Berlin aus veröffentlicht Red gemeinsame Beiträge mit der Zeitung junge Welt (…)« Der dabei hinterlegte Link führt dann zum obengenannten Beitrag mit den Falschmeldungen.
Der wird in der gleichen Ausgabe ein weiteres Mal benutzt. So darf die Taz-Autorin Simone Schmollack, die in den frühen 90er Jahren Redakteurin bei der Jungen Welt war, über ihre einstige große Liebe berichten: »Die ›Junge Welt‹ war nach der Wende mal kurz aufregend. Das ist lange her und die Liebesgeschichte ist zu Ende (…) Und als sie mir hier wieder begegnete, in einem Text, der vom Grusel erzählt (Schmollack verlinkt hier auf den Taz-Beitrag mit den Falschmeldungen, dg), fragte ich mich, was das damals mit uns war. Sie heißt jetzt jW, gleicht dem Flugblatt einer K-Gruppe, verharmlost islamischen Terror, liebt Putin und rollt Egon Krenz (…) den roten Teppich aus. Zum Glück bin ich aus der Nummer raus. Schon lange.«
Schlechter Journalismus der Taz und ihr Ende als gedruckte Tageszeitung könnten für manche allerdings auch ein Grund sein, der Taz die Quittung zu präsentieren und in die Nummer mit der jW erst recht so richtig einzusteigen. Mit einem Abo oder einem Genossenschaftsanteil.
Mit jedem Krieg sortiert sich die Linke neu. Ukraine-Krieg, Flächenbrand in Nahost, Waffenlieferungen und deutsche Militäreinsätze sind von erheblicher Propaganda begleitet, die ihre Wirkung selbst auf Menschen mit fortschrittlicher Gesinnung nicht verfehlt. Die Pläne der Bundesregierung für eine drastische Aufrüstung und die Stationierung von US-Raketen auf deutschem Boden haben immerhin auch zu einem neuen Ansatz für eine starke Friedensbewegung geführt. Um in diesen schwierigen Zeiten gut informiert zu sein, sich nicht beirren zu lassen, immer die Frage beantwortet zu bekommen, wem das nutzt und wem das schadet, braucht es die Tageszeitung junge Welt. Deshalb empfehlen wir allen Friedensfreunden ein Abonnement dieser Zeitung. Viele haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten im Internet oder am Kiosk mit der jW über die aktuelle Weltlage informiert und so den hohen Nutzwert der Zeitung kennengelernt. Allerdings können wir diesen nur erhalten und ausbauen, wenn möglichst viele auch den nächsten Schritt gehen und ein Abo der jW schalten: Print oder online, gerne auch beides. In den vergangenen zwei Wochen sind diesen Schritt 191 Bestellerinnen und Besteller gegangen, womit wir fast die Hälfte unseres Ziels erreicht haben: 3.000 Abos für die Pressefreiheit! Abonnieren Sie, verschenken Sie ein Abo, oder empfehlen Sie die Zeitung weiter! Ihr Beitrag zählt!
junge Welt sucht wieder die besonderen Fotos ihrer Leserinnen und Leser
Die Spannung, die unser Leser Jürgen Jabs aus Berlin auf der Trabrennbahn Berlin-Karlshorst eingefangen hat, ist förmlich mit Händen zu greifen. Bleibt zu hoffen, dass die fünf Rentnerinnen und Rentner in der Hoffnung, ihre karge Altersversorgung aufzubessern, nicht ihre letzten Euros verwettet haben. Jürgen Jabs’ Einsendung für die Rubrik »Meine Familie – meine Community« ist eine von vielen für den diesjährigen jW-Fotowettbewerb, die uns bisher erreicht haben. Wir sind der Meinung: Da geht noch mehr! Wir rufen alle jW-Leserinnen und -Leser auf, uns ihre Fotos zu schicken bzw. unter jungewelt.de/fotowettbewerb hochzuladen! Pro Kategorie vergeben wir acht Preise. Für die ersten Plätze winken drei Nächte für zwei Personen in der Ferienwohnung des Hollerhofs Dedenitz (Österreich), vier Nächte für zwei Personen (DZ) mit Halbpension in der antifaschistischen Erholungs- und Begegnungsstätte »Heideruh«, in der Nähe von Hamburg, zwei Nächte für zwei Personen (DZ) mit Frühstück im »Ferienpark Retgendorf« am Schweriner See. Als Sonderpreis vergeben wir eine Polaroid-Kamera, gestiftet von Foto Meyer. Wir möchten wetten, dass auch Sie, liebe Leserinnen und Leser noch spannende Aufnahmen auf Festplatten, Speicherkarten etc. auf Lager haben. Und wir geben etwas mehr Zeit drauf: Wir verlängern den Einsendeschluss auf den 1. November 2024. (mis)
Wie die Taz die junge Welt über Nacht zum Terrorbejubler macht
Denis Gabriel
Es ist bei diversen Medien Mode geworden, der Tageszeitung junge Welt »altes Denken« vorzuwerfen. So schreibt die Wochenzeitung Die Zeit in einer Kolumne über die Veranstaltung der jungen Welt zu 75 Jahre DDR (Ausgabe vom 10. Oktober 2024): »Die alt denkende junge Welt hatte den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden und einstigen Berufs-FDJler (Egon Krenz, D. G.) eingeladen …« Auch die in Berlin erscheinende Taz (ehemals Die Tageszeitung) greift auf ihrer Medienseite vom Mittwoch, dem 9. Oktober 2024, in ihrem Bericht zur Lage der jungen Welt nach dem Wechsel in der Chefredaktion den Gedanken auf: »Alte junge Welt« heißt es da schon in der Überschrift. Mag ja sein, dass Denken in Klassenzusammenhängen, dass Leitmotive wie Solidarität und Frieden gerade nicht sehr modern sind. Die Taz ist jedenfalls in solchen Fragen viel zeitgemäßer: Sie hat sich von linker Analyse und Antimilitarismus schon vor Jahren verabschiedet. Dass aber auch Anforderungen ans journalistische Handwerk veraltet sein sollen, wie etwa saubere Recherche oder die Notwendigkeit, bei Fehlern den Leserinnen und Lesern des eigenen Blattes umgehend eine Berichtigung zur Verfügung zu stellen, überrascht dann doch.
Im genannten Taz-Beitrag finden sich (neben Spekulationen und anderen Peinlichkeiten) gleich drei unwahre Tatsachenbehauptungen. Anklagend optimiert die Taz einen Vorwurf des Inlandsgeheimdienstes aus dem aktuellen Verfassungsschutzbericht und behauptet, dass »mehrere Redaktionsmitglieder« der jW in der DKP seien. Zumindest könnte das wahr sein, denn wenn von über 40 Redakteurinnen oder Redakteuren nur zwei so ein Mitgliedsbuch hätten, wäre die Aussage ja nicht falsch. Die dann folgende Behauptung, der neue Kochef der jungen Welt, Daniel Bratanovic, sei im Berliner Vorstand dieser Partei, ist es allerdings. Darauf wurde die Taz-Redaktion umgehend hingewiesen. Es wird im Taz-Beitrag zudem die Behauptung kolportiert, ein Bericht über eine geplante Reise von Abgeordneten der Partei Die Linke (die auch von der Taz hätte begleitet werden sollen) sei »absichtlich so veröffentlicht worden, um die Reise zu sabotieren«. Auch diese Behauptung ist unwahr, auch darauf ist die Taz-Redaktion hingewiesen worden.
Wesentlicher ist allerdings der vom Taz-Autor erhobene schwerwiegende Vorwurf, die junge Welt würde islamistischen Terror verharmlosen. Damit macht der Beitrag auf: Es sei »ein neuer Tiefpunkt« der jungen Welt: »Am 8. Oktober 2023, dem Tag nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem größten antisemitischen Pogrom seit der Schoah, war auf der Titelseite der jungen Welt zu lesen: ›Gaza schlägt zurück.‹ (…) Über das Massaker beim Psytrance-Festival Nova kein Wort.« Am 8. Oktober gab es aber keine jW-Titelseite mit so einer Überschrift, auch nicht am Tag zuvor oder danach. Der Bericht, auf den sich die Taz bezieht, wurde am Sonnabend, dem 7. Oktober, um 14.14 Uhr auf der Onlineseite der jW veröffentlicht. Dort wurde das wiedergegeben, was zu diesem Zeitpunkt bekannt war. So berichtete die Nachrichtenagentur dpa um 13.44 Uhr über mindestens 22 Tote auf israelischer und ebenfalls mindestens 22 Tote auf palästinensischer Seite. Beides hätte man mit einem kurzen Blick auf den Zeitstempel der Meldungen erkennen können. Auch auf diese Fehler wurde die Taz hingewiesen, mit der Bitte, sie umgehend richtigzustellen.
Aber in der Taz-Ausgabe vom Freitag, dem 11. Oktober 2024, wurden diese Fehler weder korrigiert noch die Gegendarstellung der jW abgedruckt. Statt dessen wird an hervorgehobener Stelle auf Seite sechs ein »Brief des Tages« präsentiert. Dort wird dann – unter Bezug auf den oben genannten Beitrag – übereifrig und verschärft weiter gelogen: »Die junge Welt belegt mit ihrem angeblichen Antiimperialismus, der zum Bejubeln des Massenmordes an den TeilnehmerInnen des Psytrance-Festivals Nova am 8. Oktober führte, leider eine erschreckende Kontinuität.« Noch einen Tag zuvor hatte die Taz in diesem Zusammenhang der jungen Welt Verharmlosung vorgeworfen, nun aber soll diese Zeitung ein Massaker, das ihr noch gar nicht bekannt sein konnte, sogar bejubelt haben. Es bleibt nicht die einzige Unwahrheit im Leserbrief, denn die angebliche Kontinuität in der jW-Berichterstattung wird folgendermaßen hergeleitet: »Als Sarajewo in den Jahren 1992 bis 1994 von serbischen Truppen belagert und beschossen wurde, konnte man in der jungen Welt nahezu jeden zweiten Tag Berichte lesen, die unschwer als Presseerklärungen der serbischen Armee erkennbar waren.« (…) »Der verantwortliche Redakteur hieß damals Jürgen Elsässer.« Der stieß aber erst im Mai 1994 (zunächst als freier Mitarbeiter) zur jungen Welt. Richtig ist lediglich, dass die junge Welt die damaligen Vorgänge in Jugoslawien, aber auch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg unter deutscher Beteiligung auf das Land völlig anders bewertet als die Taz. 1997 versuchte Elsässer übrigens mit anderen einen Putsch gegen die junge Welt und etablierte, als dieser scheiterte, die Wochenzeitung Jungle World als Konkurrenzprodukt – mit tatkräftiger Unterstützung der Taz: Die erste Ausgabe lag der Taz bei. Schon die Aufmacherschlagzeile war eine dreiste Lüge.
Wie aber ist diese mangelnde Professionalität einer etablierten Zeitung zu erklären, die doch ihr Handwerk verstehen müsste? Ein Erklärungsansatz: Die Taz hat im September 2024 offiziell verkündet, dass sie ab Mitte Oktober 2025 nur noch am Wochenende gedruckt erhältlich sei, der Rest werde dann ausschließlich digital geliefert. Die Taz weiß aus Befragungen, dass nicht wenige Leserinnen und Leser der Zeitung sich dann einer anderen gedruckten Tageszeitung zuwenden wollen. Geht es also womöglich darum, ein Konkurrenzprodukt möglichst schlecht dastehen zu lassen, auch um Leserabwanderungen dorthin zu verhindern? Denn die junge Welt baut zwar ihre Internetpräsenz aus, kämpft aber gleichzeitig für das Weitererscheinen der gedruckten Version. Einer der Gründe dafür war diese Woche in der Taz vom 9. Oktober nachzulesen. »Tod eines Kulturguts«, heißt die Überschrift eines Beitrags von Georg Seeßlen, in dem er bemerkt: »Gedruckte Zeitungen sterben, und der Demokratie geht es auch nicht besonders gut. Möglicherweise hat das eine doch etwas mit dem anderen zu tun.«
Das Kulturgut gedruckte Tageszeitung hat viele Vorteile. Einer davon ist, dass man Fehler, die bei der journalistischen Arbeit passieren, offen und ehrlich (und damit nachvollziehbar für die Leserinnen und Leser) durch eine gedruckte Berichtigung korrigiert. In der digitalen Sphäre könnte man das zwar auch so machen, muss man aber nicht, wie es die Taz am oben genannten Beispiel vormacht: Zwei ihrer Fehler (es gab keine Titelseite mit dem Aufmacher »Gaza schlägt zurück« und der angegriffene Beitrag in der jW ist nicht, wie behauptet, ein Tag nach dem Massaker erschienen) wurden in der Taz-Onlineversion des Beitrags »Alte junge Welt« in aller Stille korrigiert, ohne dies auch nur über den Zeitstempel für die Leserschaft nachvollziehbar zu machen.
Weshalb so viele Menschen die junge Welt für sich entdecken
Aktion und Kommunikation
Die jungeWelt hat zur Zeit einen guten Lauf: In der vergangenen Woche haben sich wieder 75 Leserinnen und Leser für ein Abo der Tageszeitung entschieden, weil sie ihren Ansprüchen mehr gerecht wird als andere, die sie zuvor gelesen haben. Die jW ist nicht beliebig, sondern hat eine Blattlinie. Diese muss man nicht in jedem Fall teilen, die gut recherchierten Beiträge regen aber zumindest zum Nachdenken an. Sie unterschlägt wichtige Informationen nicht und hilft so, den Überblick zu behalten. Manche finden, dass die Zeitung zu negativ sei, weil sie zu viel Negatives berichtet. Nun leben wir allerdings in Zeiten, in denen man Schönfärberei betreiben müsste, um sich mit ihnen abfinden zu können. Viele Medien geben sich genau dafür her, die jungeWelt spielt da nicht mit: Dieses Land soll kriegstüchtig gemacht werden, braucht Soldaten und viel Geld für den reaktionären und militaristischen Staatsumbau und schraubt dafür soziale und demokratische Rechte zurück. Das ist der Markenkern nicht nur der AfD, sondern auch der ganz großen Koalition von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, CDU und FDP. Die Koalition behauptet, die Konkurrenzpartei AfD zu bekämpfen, letztere gibt vor, gegen die Etablierten zu sein. Die jungeWelt unterschlägt das nicht.
Das weiß aber nur, wer diese Zeitung kennt. Allerdings ist es nicht so einfach, auf sie zu stoßen: Zum einen stehen dem Verlag nur bescheidene Mittel für Werbekampagnen zur Verfügung. Zum anderen weigern sich einige Medien und andere Unternehmen, Anzeigen oder Spots gegen Bezahlung anzunehmen, weil der Bundesverfassungsschutz die jungeWelt in seinem jährlichen Bericht als erfolgreichstes linksradikales Medium an den Pranger stellt. Und leider ist es nun auch so, dass lange nicht alle, die diese Zeitung für sich entdeckt haben und regelmäßig nutzen, sie auch abonnieren: Viele sind es mittlerweile gewohnt, sich gratis im Internet zu bedienen (auch die jungeWelt kann man dort fast vollständig kostenlos lesen, da die gesperrten Artikel einen Tag nach Erscheinen freigeschaltet sind). Die jungeWelt handelt nicht wie andere mit Kundendaten oder trägt sich über das Anzeigengeschäft. Auch mit dem gelegentlichen Kauf am Kiosk wird die Zeitung nicht finanziert – das geschieht vor allem über Abonnements: Alle, die die Zeitung nutzen und es sich leisten können, sollten deshalb ein Print- oder Onlineabo schalten! Damit die jungeWelt die Ressourcen aufbringen kann, auch weiterhin gut recherchierte Berichte, präzise Analysen und scharfe Kommentare zur Verfügung zu stellen.
Deshalb unsere Bitte an alle: Abonnieren! Und dafür sorgen, dass noch viel mehr Menschen diese Zeitung kennenlernen und nutzen können. So ein Abo kann man auch einer Bibliothek, einem Jugendclub oder Gefangenen spenden. Über diesen Weg können sich auch jene, die bereits ein Abo haben, an der Kampagne beteiligen. Und damit wir auch künftig immer neue Leserinnen und Leser als Abonnentinnen und Abonnenten gewinnen können, ist es äußerst wichtig, dass wir gemeinsam auch vielen Menschen helfen, die junge Welt überhaupt zu entdecken: Nur wer diese Zeitung näher kennt, kann auch von der Notwendigkeit überzeugt werden, sie zu abonnieren. In erster Linie zum eigenen Vorteil, aber eben auch für die Durchsetzung von Wahrheit und Vernunft: Denn es setzt sich immer nur soviel Wahrheit durch, als wir durchsetzen, wusste schon Bert Brecht. Ein Weg dahin sind viele jW-Abos.
Die Werke von Ali Zülfikar zeigen bekannte Gesichter als Bleistiftzeichnungen
jW-Maigalerie
Nach Skulpturen und Zeichnungen des Berliner Künstlers Rolf Biebl zeigt die Maigalerie der Tageszeitung jungeWelt ab der kommenden Woche insgesamt 40 kritisch-politische Kunstwerke des türkisch-kurdischen Künstlers Ali Zülfikar unter dem Titel »Reflexion«. Er verwendet für seine Zeichnungen in der Regel eine Schwarz-Weiß-Tonung mit Bleistift. Für die Maigalerie hat er Porträts von historisch bedeutenden Persönlichkeiten ausgewählt, die aus verschiedenen Kontexten bekannt sind und die polarisieren. Zu sehen sein werden unter anderem Bilder von Frida Kahlo, Andy Warhol, Vincent Van Gogh, Pablo Picasso, Charles Bukowski, Greta Thunberg, Rosa Luxemburg, Che Guevara, Nelson Mandela, Abdullah Öcalan und Antonio Gramsci. In seiner Kunst möchte Zülfikar deren Leben und Werk respektvoll in Erinnerung rufen und die Auseinandersetzung mit ihnen in die heutige Zeit transportieren.
Am Donnerstag, 10. Oktober, werden Norman Paech, Politikwissenschaftler aus Hamburg, und Petra Lötschert, Publizistin für Kunst, ab 19 Uhr in das Werk des Künstlers einführen. Ali Zülfikar wird ebenfalls anwesend sein. Wenn Sie der Vernissage nicht beiwohnen können, haben Sie noch bis zum 14. November Gelegenheit, die Werke während der Öffnungszeiten von Mittwoch bis Freitag, 13 bis 18 Uhr, zu betrachten.
Um dieses Land kriegstüchtig zu machen, braucht es nicht nur viel mehr Waffen, Bomben und Raketen, nicht nur viel mehr praktische Erfahrung im Kriegshandwerk, es braucht auch viel mehr Menschen, die glauben, dass dies alles in ihrem Interesse geschehen würde. Nur dann bleibt die Heimatfront trotz der damit notwendig verbundenen Konsequenzen auch vor dem Krieg ruhig.
Es ist Kernaufgabe jeder gut gemachten Tageszeitung, aufzuklären, zu beschreiben, was ist. In diesen Zeiten, in denen Meinungs- und Medienvielfalt notwendiger wären denn je, kann man nur verblüfft beobachten, wie fast alle Medien auf eine kritische Berichterstattung, die den Gesamtkontext eines Vorgangs berücksichtigt, verzichten. Über 40.000 Tote in Gaza bleiben Randnotiz, der Krieg in der Ukraine hat erst am 24. Februar 2022 begonnen und der Kriegsminister, der immer mehr Milliarden Euro für Kriegsvorbereitung fordert, schafft es, der angeblich beliebteste Politiker im Land zu sein. Neue atomwaffenfähige Langstreckenraketen, die Deutschland zur Hauptzielscheibe des nächsten Krieges machen würden, sollen in wenigen Monaten aufgestellt werden – auch dies ist für die meisten Medien von untergeordneter Bedeutung. Wäre das anders, gäbe es bereits eine starke Friedensbewegung im Land.
Es gibt Gründe, weshalb die Tageszeitung junge Welt die einzige Tageszeitung im Land ist, deren verkaufte Auflage in den vergangenen Jahrzehnten nicht in den Keller gerasselt ist. Das liegt an ihrem hohen Nutzwert, der an Bedeutung gewinnt, je mehr andere Medien ihn verlieren. Die junge Welt ist damit auch ein Gegenbeweis dafür, dass es für eine konsequent linke Haltung in diesem Land keine Perspektive mehr gäbe. Für eine solche ist allerdings gerade eine konsequent linke Haltung Voraussetzung. Dabei ist die junge Welt kein Zentralorgan einer Partei oder Bewegung und will das auch gar nicht sein. Sie will über Vorgänge, Umstände und Hintergründe aufklären. Bei der Auswahl der Nachrichten, der Erstellung von Analysen und Kommentaren hilft ihr dabei eine marxistische Orientierung: Wir fragen, wer den Nutzen davon trägt und wer die Zeche zahlen soll. Geschichte war und ist eine Geschichte von Klassenkämpfen. Auch der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus wird nicht das Ende der Geschichte sein – allerdings nur dann, wenn es gelingt, den nächsten großen Krieg zu verhindern.
Damit jeder diese Zeitung testen kann, bieten wir allen ein zweiwöchiges, kostenloses und unverbindliches Probeabo an. Oder ein befristetes Aktionsabo, bei dem man 75 Ausgaben der jW für 75 Euro (Print) oder die Zeitung drei Monate für 18 Euro im Netz lesen kann. Diese Angebote enden automatisch, müssen also nicht abbestellt werden. Finanziert wird diese Zeitung allerdings durch unbefristete Print- und Onlineabos (die man auch abbestellen kann). Wir gehen davon aus, dass die meisten Friedensfreunde die junge Welt bereits schätzen gelernt haben. Und deshalb bitten wir gerade sie, die junge Welt doch richtig zu abonnieren. Wie eine starke Friedensbewegung nicht ohne Gewerkschafter, Linke, Sozialdemokraten, aufgeklärte Gläubige und Aktivisten aus sozialen und Umweltbewegungen auskommt, ist auch diese Zeitung darauf angewiesen, dass sie in diesen Kreisen gelesen, noch besser aber abonniert wird. Denn nur so kann sie sich weiterhin auf diesem komplizierten kapitalistischen Markt halten, kann den Repressionen widerstehen, denen sie ausgesetzt ist, weil sie sich konsequent gegen die Kriegstreiber im Land positioniert.
Falls Sie also die junge Welt noch nicht oder nicht gut genug kennen, nutzen Sie gerne unsere Kennenlernangebote. Alle anderen möchten wir aber bitten, der notwendigen Entscheidung für ein Abonnement nicht länger aus dem Weg zu gehen. Ob es in diesem Land gelingen wird, eine starke, linke Friedensbewegung aufzubauen, wird auch daran zu messen sein, ob es gelingt, den Abobestand der Tageszeitung junge Welt weiterzuentwickeln. Für beides gibt es gute Voraussetzungen!
Einladung zur 30. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am Sonnabend, 11. Januar 2025 in Berlin. Kartenvorverkauf startet
Seit die Tageszeitung junge Welt in der Verlag 8. Mai GmbH erscheint, veranstaltet sie Jahr für Jahr die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin. Dabei soll über den deutschen und europäischen Tellerrand hinausgeblickt, und es sollen Erfahrungen und Erkenntnisse von Gästen aus aller Welt vorgestellt werden. Sie ist mittlerweile mit mehreren tausend Teilnehmenden das größte, regelmäßig stattfindende Symposium im deutschsprachigen Raum und erfreut sich weiterhin wachsender Beliebtheit. Die 30. Konferenz findet am Sonnabend, dem 11. Januar 2025, in den Wilhelm-Studios in Berlin-Wilhelmsruh statt. Der Kartenvorverkauf startet heute.
Noch ist das Programm nicht vollständig. Klar ist jedoch, dass die kommende Konferenz sich mit der wachsenden Kriegsgefahr beschäftigen, zentrale Ursachen analysieren, aber auch Widerstand und Alternativen dazu präsentieren wird. Dazu referieren unter anderen die irische Politikerin Clare Daly über die Funktion Europas als Zielscheibe im nächsten großen Krieg oder Peter Mertens, Generalsekretär der belgischen Partei der Arbeit, PTB/PvdA, darüber, weshalb eine europäische Friedensordnung die Alternative dazu wäre. Über weitere Referate wird in den nächsten Tagen in dieser Zeitung berichtet.
Die Konferenz endet mit einer Podiumsdiskussion. »Kriegstüchtig? Nie wieder! Wie stoppen wir die Hochrüstung in Deutschland?« Hierzu sind Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Parteien und Bewegungen eingeladen, auch um Stand und Perspektiven der Entwicklung einer Friedensbewegung in Deutschland einzuschätzen.
Wie in jedem Jahr wird das Kulturprogramm in das Hauptprogramm integriert. Beiträge liefern unter anderem der Songwriter Ezé Wendtoin aus Burkina Faso und der deutsch-französische Musiker Mal Élevé. Begrüßen können wir auch den Filmemacher Eran Torbiner aus Israel. Der Jazzmusiker Hannes Zerbe wird mit einem 18köpfigen Ensemble Impulse setzen, die vom sowjetischen futuristischen Manifest bis zu Hanns-Eisler-Kompositionen reichen.
Für die kommende Veranstaltung kann aufgrund eines verbesserten Raumangebotes der Markt der Möglichkeiten für Stände mit linker Kultur, Politik und Bewegung wieder deutlich größer ausfallen als auf der letzten Konferenz. Anmeldungen hierfür sind ab sofort möglich.
Die Konferenz wird veranstaltet von der Tageszeitung junge Welt und über 30 Unterstützerorganisationen (weitere können sich gerne noch melden). Die Kosten für eine solche Art von Veranstaltung sind mittlerweile so hoch, dass trotz nicht billiger Eintrittskarten die Kosten kaum zu decken sind. Jeder kann sich die Preisklasse für den Einlass selbst aussuchen (Normalpreis 39 Euro, Sozialpreis 24 Euro, Solipreis 59 Euro), es versteht sich aber von selbst, dass es darauf ankommt, möglichst viele Karten zum Solipreis (mit dem die Sozialpreiskarten subventioniert werden) zu verkaufen. Nur so besteht eine Chance, dass bei Gesamtkosten von deutlich über 300.000 Euro die Verluste für den Veranstalter erträglich bleiben.
junge Welt sucht wieder die besonderen Fotos ihrer Leserinnen und Leser
Schnappschüsse sind auch nicht mehr, was sie mal waren. In Zeiten der konventionellen Fotografie musste man noch ewig warten, bis der Film entwickelt ist, um dann häufig festzustellen, dass man sich das Motiv doch ganz anders vorgestellt hat. Manchmal ist es letztlich sogar besser geworden als gedacht. Heutzutage – das Digitalbild macht’s möglich – weiß es der Fotograf sofort und kann unter Umständen nochmals auf den Auslöser drücken. Wie auch immer, der Schnappschuss muss spontan entstehen, ohne große Planung, quasi im Vorbeigehen. Was zählt, ist die Schnelligkeit, nicht die langwierig geplante Kulisse mit Lichtquelle, Objektplazierung und Hintergrundgestaltung. Erstmals möglich war das in der Fotografie Ende des 19. Jahrhunderts, als die Belichtungen kürzer und die Kameras kleiner wurden. In der Streetfotografie kann man trotzdem etwas dafür tun, das Bild besser zu machen: Zum einen mit einem reizvollen Bildausschnitt, einer nicht zu großen Entfernung zum Hauptmotiv. Und: Der Goldene Schnitt, die Perspektive und ein wenig Geduld können auch hier Wunder wirken. Das hier abgebildete Foto stammt von Michael Schölzel aus Berlin, er hat es »Ich war dabei! Selbstbildnis mit Hai« betitelt. (jW)
Junge Welt wendet sich an alle, die diese Zeitung regelmäßig lesen, aber noch immer kein Abo haben
Aktion und Kommunikation
In den vergangenen Monaten haben viele Menschen die junge Welt neu kennengelernt, vor allem durch unsere Print- und Onlineaktionsabos, aber auch durch den verstärkten Kauf der jW am Kiosk. Die letzte Woche im August war diejenige, in der wir seit der Gründung unseres Verlages vor fast 30 Jahren die meisten Zeitungen verkauft haben! Im Schnitt waren es 21.658 Exemplare pro Tag, darunter fast 900 befristete Digital- oder Printaktionsabos und rund 2.400 Käufe am Kiosk. Dazu kommen im Schnitt 21.600 Besucher pro Tag auf unserer Seite jungewelt.de und etwa 62.300 Aufrufe durchschnittlich pro Tag auf unseren Social-Media-Seiten (X, Facebook, Instagram). Viele Menschen nutzen also die Inhalte unserer Zeitung, aber lange nicht alle beteiligen sich an den entstehenden Kosten.
Dabei sind die Rückmeldungen, die wir von gelegentlichen Käufern und Internetlesern bekommen, eindeutig: Die junge Welt unterscheide sich durch ihre friedensorientierte Blattlinie wohltuend von anderen Medien, sagen sie. Insbesondere die Berichterstattung über die Kriege in der Ukraine und in Palästina sei »differenzierter als in anderen Medien«. Das hat Gründe: Unsere Journalisten übernehmen nicht einfach die Darstellungen der Kriegsministerien und Propagandazentralen. Die Sichtweisen derer, die kein Teil der NATO sind oder sein wollen, finden besondere Berücksichtigung. Diese Zeitung sei deshalb unverzichtbar.
Über dieses Lob freuen wir uns, allerdings: Damit können wir weder die Miete für die Redaktionsräume, noch die Gehälter der Mitarbeiter oder Zeilengelder für die Freien bezahlen. Das funktioniert nur, wenn wir ausreichend Einnahmen aus unbefristeten Abonnements erwirtschaften. Deshalb richten wir unseren Fokus in den nächsten Wochen vor allem auf jene, die die Zeitung nutzen, aber noch immer kein Abo haben: Jetzt bist Du dran! Diese Zeitung wird nicht von Konzernen, Kirchen oder Parteien finanziert. Sondern von ihren Abonnenten.
Dafür stehen viele Bezugsmodelle zur Wahl. Online oder Print? Beide Varianten haben ihre Vorteile. Der eine ist viel unterwegs und informiert sich täglich über die jW-App, die andere liest die Zeitung zu Hause auf dem Sofa und schätzt das Gefühl, eine gedruckte Zeitung in den Händen zu halten. Einer der Gründe, weshalb wir an der echten Zeitung auf Papier festhalten. Gleichzeitig entwickeln wir unser digitales Angebot weiter: zum Beispiel mit der Einführung der jW-App Anfang 2024. Für das nächste Jahr planen wir ein umfassendes Redesign von jungewelt.de. Damit Du die Inhalte, die Dich interessieren, noch einfacher finden kannst, schaffen wir eine moderne Onlineumgebung, die auch optisch etwas hermachen wird.
Wir wissen, dass die Bankkonten bei den Menschen hierzulande unterschiedlich gefüllt sind. Die Preisstruktur unserer Abos ist daran angepasst: Für diejenigen, die von einem kleinen Einkommen leben, bieten wir das Sozialabo (digital: 18,90 Euro, print: 36,90 Euro). Einen Einkommensnachweis fordern wir nicht ein, wir vertrauen auf Deine Selbsteinschätzung. Die Preise finanzieren sich über die Soliabos, die deshalb teurer als das Normalabo angeboten werden (digital: 39,90 Euro, print: 69,90 Euro). Alle anderen bitten wir, sich für ein Normalabo (digital: 28,90 Euro, print: 54,90 Euro) zu entscheiden.
Wir wollen bis Ende Januar 3.000 zusätzliche Abonnements für die Pressefreiheit gewinnen. Deshalb starten wir heute die Aktion »Jetzt bist Du dran«, auch weil wir von Dir, ja genau von Dir, ein unbefristetes jW-Abonnement haben wollen!