Nachschlag: König
»The look of love is in your eyes …«. Burt Bacharach und Hal David haben es geschrieben, gesungen hat es Dusty Springfield. 1967 war das. Im Biopic über Paul Raymond ist das Lied in diversen Versionen so häufig zu hören, dass es zu diesem Titel keine Alternative geben kann. Allerdings war Raymond (1925–2008) auch die Verkörperung britischer Popindustrie, als es so etwas noch gab. Keine Mode ging unausgebeutet an ihm vorbei, keine Droge und keine Tänzerin blieben unangetastet. Eine mustergültige Karriere von den dunkelsten Hintertreppen der Vaudevilletheater bis zu den schmutzigsten Titelseiten des Boulevard. Selfmademan, gescheiterter Varietémagier, Striprevue-Impresario, Pornoverleger, Immobilienmogul, zeitweilig reichster Mann Englands, »König von Soho« – Londons Innenstadt gehörte ihm. So waren sie, die 50er, die 60er, die 70er, die 80er, die 90er. Es ging so schnell vorbei, da zuckt keine Wimper mehr. Nur »The Look of Love« soll sich niemals verändert haben. (aha)
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