In großer Sorge
Der langjährige Chorleiter der Bayreuther Festspiele, Eberhard Friedrich, hat seine Kündigung eingereicht. Das bestätigte Festspielsprecher Hubertus Herrmann. Zuvor hatte der Nordbayerische Kurier über die Kündigung berichtet und auch aus einem entsprechenden Schreiben Friedrichs an die Festspielleitung zitiert. Demnach sei er in großer Sorge, dass der Festspielchor sich durch »Bedingungen, die nicht ich zu verantworten habe«, verändern werde und dass sowohl Klang, musikalische Qualität und Präzision darunter leiden, schreibt die Zeitung. Ende vergangenen Jahres hatte der Verwaltungsrat des weltberühmten Opernfestivals Einsparungen auf der Grundlage eines von der Geschäftsführung vorgelegten Wirtschaftsplans beschlossen, die auch den Chor trafen. Die Vereinigung deutscher Opern- und Tanzensembles (VdO) befürchtete einen »Stellenkahlschlag«, weil die Zahl der festen Chormitglieder um 40 Prozent von 134 auf 80 schrumpfen sollte. Die Festspiele sprachen dagegen von einer »Umstrukturierung des Festspielchores«. Der werde künftig aus einem Hauptchor und einem Sonderchor bestehen – »womit auch weiterhin bei allen exponierten Chorwerken die gewohnten 134 Chormitglieder zu erleben« seien. Grund für die Sparmaßnahmen waren nach Angaben der Festspiele »deutliche Kostensteigerungen«, von denen alle Opernhäuser betroffen seien. Genannt werden hohe Energiekosten, teures Material und gestiegene Personalkosten »durch sehr hohe Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst«. Friedrich, der schon 1993 als Assistent zum Bayreuther Festspielchor gekommen war und ihn 2000 als Leiter übernahm, hatte sich bislang nicht öffentlich zu den Sparmaßnahmen geäußert. In der ersten Festspielwoche wurde der Chor nach jeder Vorstellung, bei der er dabei war, ausnahmslos vom Publikum gefeiert. (dpa/jW)
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