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Aus: Ausgabe vom 13.09.2024, Seite 1 / Ausland
Krieg gegen Gaza

Ungehörte Forderungen der UNO

Mitarbeiter bei Luftangriff in Gaza getötet, Generalsekretär und WHO appellieren an Israel
Von Ina Sembdner
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Was bleibt, sind Trümmer und ein Schutzort weniger: UNRWA-Schule in Nuseirat am Mittwoch nach dem Luftangriff

Erneut sind vom israelischen Militär humanitäre Helfer getötet worden. Sechs Mitarbeiter starben, nachdem zwei Luftangriffe eine Schule des UN-Flüchtlingshilfswerks für Palästinenser (UNRWA) am Mittwoch im Zentrum des Gazastreifens getroffen hatten. Laut UNRWA die höchste Zahl von Todesopfern unter seinen Mitarbeitern bei einem einzigen Angriff. »Diese Schule wurde seit Beginn des Krieges bereits fünfmal getroffen. Sie beherbergt rund 12.000 Vertriebene, hauptsächlich Frauen und Kinder«, fügte das UNRWA hinzu. Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, sie habe ein Kommando- und Kontrollzentrum in Nuseirat angegriffen, das angeblich von der Hamas betrieben werde. Insgesamt seien bei dem Angriff mindestens 18 Menschen getötet worden, meldete die palästinensische Medienbehörde.

UN-Generalsekretär António Guterres nannte die Tötung von UN-Mitarbeitern und humanitären Helfern im Gazastreifen »völlig inakzeptabel«. Im Interview mit Reuters sagte er weiter: »Wir haben Gerichte, aber wir sehen, dass die Entscheidungen der Gerichte nicht respektiert werden, und diese Art von Schwebezustand in bezug auf die Rechenschaftspflicht« erfordere »ernsthaftes Nachdenken«. Seit Kriegsbeginn am 7. Oktober 2023 wurden nach Angaben der Vereinten Nationen fast 300 Beschäftigte humanitärer Hilfsorganisationen getötet, mehr als zwei Drittel davon UN-Mitarbeiter. Insgesamt liegt die Zahl der getöteten Palästinenser nach elf Monaten bei mehr als 41.000.

Eine positive Nachricht kam am Donnerstag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie habe eine seltene Evakuierung von 97 Menschen, etwa die Hälfte davon Kinder, aus dem Gazastreifen zur medizinischen Behandlung in die Vereinigten Arabischen Emirate durchgeführt. Gefordert wurde die Wiederaufnahme dieser regelmäßigen Transfers. »Gaza braucht medizinische Korridore. Wir brauchen ein besser organisiertes und nachhaltiges System«, erklärte WHO-Vertreter Richard Peeperkorn und fügte hinzu, dass mehr als 10.000 Betroffene auf ihre Verlegung warten. 22.500 Palästinenser hätten lebensverändernde Verletzungen erlitten, etwa Gliedmaßen verloren.

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