Sie wird gebraucht
Nach Schlagzeilen über nackte Nonnen, echtes Blut und Arzteinsätze bei ihrer aktuellen Opernperformance »Sancta« wehrt sich die Künstlerin Florentina Holzinger gegen Vorwürfe und spricht von Drohungen und Hass gegen ihr Team. »Mein Instagram ist voll von Inquisitionsrhetorik«, sagte die 38jährige österreichische Choreographin in einem Interview mit dem Kunstmagazin Monopol. Sie werde darin als »Teufel« und »Satanistin« bezeichnet – von Menschen, die »keine Ahnung von der Show« hätten. Für sie und ihr Team sei das aber bei allen Extremen auch ein Grund, weiterzumachen. Sie werde offenbar gebraucht und es gebe noch viele unverarbeitete feministische Themen, sagte Holzinger. »Sancta« sei ein sehr besonderes Stück, weil es schön sei und zentrale Themen wie Freiheit, Liebe und Gemeinschaft behandele. Holzinger sorgt seit Jahren mit ihren Arbeiten für Aufsehen in der Theaterwelt. Dabei setzt sie radikal und freizügig weibliche Körper in Szene. In »Sancta« bringt sie mit aufreizender Deutlichkeit lesbische Liebesszenen auf die Bühne, zieht christliche Rituale ins Lächerliche und prangert die sexuelle Unterdrückung der Frau an. (dpa/jW)
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