Alte Kammer
Bei Ausgrabungen haben Archäologen unweit der mächtigen Wallanlagen der Höhensiedlung Heuneburg im heutigen Herbertingen-Hundersingen zwischen Riedlingen und Sigmaringen eine Grabkammer aus frühkeltischer Zeit entdeckt. Sie ist 2.600 Jahre alt, vollständig erhalten und liegt im Zentrum eines riesigen Grabhügels mit einem Durchmesser von 65 Metern, wie Dirk Lutz Krausse, Landesarchäologe von Baden-Württemberg, mitteilte. Er ist langjähriger Leiter von Forschungsprojekten an der Heuneburg, die als eine der bedeutendsten und am gründlichsten erforschten Fundstellen keltischer Zeit in Mitteleuropa gilt. Noch unklar ist, ob ein Mann in dem Grab bestattet wurde – oder eine Frau. Die Archäologen fanden in dem Grab einige gut erhaltene Knochen des Skeletts eines vermutlich 15 bis 20 Jahre alten Menschen. Das Grab sei allerdings »relativ schnell nach dem Bau« geplündert worden, teilte Krausse mit. Die Kelten sind eine Gruppe von Völkern, die vor mehr als 2.000 Jahren weite Teile Europas besiedelten. Über ihre Kultur und ihr Alltagsleben ist dennoch verhältnismäßig wenig bekannt. Sie hinterließen keine Schriftzeugnisse. Die ersten Zeugnisse für eine keltische Kultur stammen aus dem 8. Jahrhundert v. u. Z. – »verschwunden« sind die Kelten um den Beginn unserer Zeitrechnung. Ihr Kernsiedlungsgebiet war in Süddeutschland und Ostfrankreich. (dpa/jW)
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