Indien meldet Abkommen mit China im Grenzstreit
Neu-Delhi. Die Republik Indien und die Volksrepublik China haben nach Angaben der Regierung in Neu-Delhi einen wichtigen Schritt zur Entschärfung ihres Grenzstreits gemacht. Die Staaten hätten ein Abkommen über Militärpatrouillen beider Seiten entlang der Demarkationslinie in den Grenzregionen geschlossen, teilte das indische Außenministerium mit. Außenminister Subrahmanyam Jaishankar sprach im indischen Fernsehen von einer »positiven Entwicklung«. Beijing äußerte sich zunächst nicht dazu.
Nach Angaben des Außenministeriums in Neu-Delhi soll das Abkommen zu einer »Entflechtung« der Truppen an der Grenze sowie zur Lösung von Problemen führen, die sich seit 2020 verstärkt hätten. Damals waren bei einem Scharmützel im Himalaya mindestens 20 indische Soldaten getötet worden. Es war der gravierendste Grenzzwischenfall zwischen den beiden Atommächten seit Jahrzehnten. Anschließend hatte es Deeskalationsgespräche von Militärvertretern gegeben.
Die Ankündigung Indiens erfolgte einen Tag vor Beginn des Gipfeltreffens der BRICS-Staatengruppe in Russland. Indische Medien vermuteten, der Grenzstreit könne auch bilateral am Rande des Gipfels vom indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping angesprochen werden. Die Gruppe wird von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) angeführt. (dpa/jW)
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