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Aus: Ausgabe vom 29.10.2024, Seite 10 / Feuilleton
Naturschutz

Arme Igel

Die Zahl der westeuropäischen Igel geht nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) stark zurück. Sie hat den Winterschläfer in ihrer Roten Liste der bedrohten Arten erstmals als »potentiell gefährdet« eingestuft. Das Problem sei der Mensch, so die IUCN: »Insbesondere die Zerstörung ländlicher Lebensräume durch Intensivierung der Landwirtschaft, Straßen und Stadtentwicklung führt zu einem Rückgang des westeuropäischen Igels«, heißt es. Igel müssten besser geschützt werden. Der westeuropäische Igel (Erinaceus europaeus) kommt unter anderem in Deutschland und Österreich, den Benelux-Ländern, Skandinavien und Großbritannien vor. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre sei die Anzahl nach Schätzungen je nach Land um zwischen 16 und 33 Prozent zurückgegangen. Im belgischen Flandern und in Bayern sei es ein Rückgang um 50 Prozent gewesen. Gesicherte Angaben über die Gesamtzahl der Igel gibt es nicht. Igel bekommen in der Regel nur einmal pro Jahr Nachwuchs. »Potentiell gefährdet« ist Stufe zwei der siebenstufigen Skala, die die IUCN für die Beurteilung der Gefährdung verwendet. Die Skala reicht von »nicht gefährdet« bis »ausgestorben«. Die Rote Liste gibt es seit 1964. Sie umfasst inzwischen mehr als 166.000 Tier- und Pflanzenarten, von denen gut 46.000 bedroht sind. (dpa/jW)

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (29. Oktober 2024 um 15:46 Uhr)
    Auf den Ostfriesischen Inseln gibt es Igelnachschub! Dort wurde der Igel eingeschleppt, er sollte Schnecken fressen. Die Igelvermehrung hat wunderbar geklappt. Allerdings frisst er lieber die Eier bodenbrütender Vögel als Schnecken. Jetzt fangen ihn die Naturschützer ein und transportieren ihn aufs Festland. Die Natur reguliert sich selbst: Wenn keine Bodenbrüter mehr da sind, muss der Igel auf Borkum Schnecken fressen, vielleicht auch Füchse oder verwilderte Katzen …

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