Frankreich: 92jährige aus Wohnung geräumt

Montpellier. Eine 92jährige Frau wurde im südfranzösischen Montpellier aus ihrer Sozialwohnung geräumt, weil sie diese für den Umschlag von Drogen zur Verfügung gestellt haben soll. Die örtliche Präfektur nannte die Zwangsräumung der Frau aus ihrer Wohnung, die sie seit 23 Jahren bewohnt habe, laut dpa »eine klare und unmissverständliche Botschaft«: Eine Wohnung zum Lagerplatz für Drogen und einem Treffpunkt für Dealer zu machen, hieße, sich am Fortbestand des Drogenhandels zu beteiligen.
Die rechte Tageszeitung Le Figaro hatte die Kinder der Frau bezichtigt, deren Wohnung für den Drogenhandel genutzt zu haben. Demnach hatte die Polizei bereits eine Tochter der Frau aus der Nachbarwohnung geräumt. Angehörige der Seniorin hätten im Treppenhaus noch Benzin verschüttetet, um ihr zu helfen und die gerichtlich genehmigte Zwangsräumung zu verhindern.
In Frankreich werden Menschen in Wohnblock-Vierteln immer wieder aus ihren Wohnungen geräumt, wenn ihnen Drogengeschäfte nachgewiesen werden, berichtete dpa. Würde die Polizei Jugendlichen, die mit Drogen handelten habhaft, könne dies eine Zwangsräumung für die gesamte Familie bedeuten. (dpa/jW)
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