UNRWA: Transit nach Gaza ausgesetzt
Kerem Schalom. Die wichtigste Transitroute für Hilfslieferungen in den Gazastreifen wird nach Angaben des UN-Palästina-Hilfswerks UNRWA aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres nicht mehr genutzt. Diese Entscheidung betrifft den Grenzübergang Kerem Schalom, wie UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Sonntag auf der Plattform X mitteilte. Die Straße sei seit Monaten nicht mehr sicher, die humanitäre Arbeit aufgrund von anhaltender Belagerung, Hürden seitens israelischer Behörden, politischer Entscheidungen zur Beschränkung der Hilfslieferungen sowie Angriffen auf die örtliche Polizei nicht mehr möglich. »Diese schwierige Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Hungersnot rapide ansteigt«, so Lazzarini.
Einen Tag zuvor waren bei einem israelischen Luftangriff auf ein Auto in Khan Junis drei humanitäre Helfer getötet worden. Laut der palästinensischen Zivilschutzbehörde waren sie für die US-Hilfsorganisation Word Central Kitchen (WCK) tätig. Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich bei einem der Getöteten um einen palästinensischen WCK-Mitarbeiter, der als »Terrorist« am 7. Oktober 2023 am Massaker im Kibbuz Nir Oz beteiligt gewesen sein soll. WCK hatte nach eigenen Angaben keine Kenntnis davon, »dass eine Person in dem Fahrzeug mutmaßlich Verbindungen zum Angriff der Hamas am 7. Oktober« gehabt habe. Schon im April waren bei einem Angriff auf ein WCK-Fahrzeug sieben humanitäre Helfer getötet worden, Israel erklärte damals, dass es sich um eine Fehleinschätzung und einen »tragischen Fall« gehandelt habe.
Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen wurden laut der Agentur WAFA vom Sonntag zudem mindestens sieben Menschen getötet, darunter auch zwei Kinder, die im Bereich einer »humanitären Zone« im Süden der Enklave getroffen worden seien. (AFP/dpa/jW)
Mehr aus: Ausland
-
Valencias Regionalchef soll gehen
vom 02.12.2024 -
Jagd auf Haitianer
vom 02.12.2024 -
Guatemalas Ultrarechte gibt nicht auf
vom 02.12.2024 -
Selenskij pokert mit NATO
vom 02.12.2024 -
Sinn Féin im Zweckoptimismus
vom 02.12.2024 -
»Die Regierung will ihre Macht konsolidieren«
vom 02.12.2024