44 Tote nach Bootsunglück vor Lampedusa
Rom. Nach dem Untergang eines nicht seetüchtigen Bootss vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa werden nach Angaben der offenbar einzigen Überlebenden 44 Menschen vermisst. Das elfjährige Mädchen habe berichtet, dass ihr Boot vor drei Tagen gesunken sei, erklärte die deutsche Hilfsorganisation Compass Collective, die das Mädchen gerettet hatte, am Mittwoch. »Wir gehen davon aus, dass sie die einzige Überlebende des Schiffbruchs ist und dass die anderen 44 Menschen ertrunken sind«, erklärte die Organisation, die sich an Rettungsaktionen für Schiffbrüchige im Mittelmeer beteiligt.
Die Besatzung des Rettungssegelbootes »Trotamar III« habe »die Rufe in der Dunkelheit« des Mädchens am Mittwoch morgen gegen 2.20 Uhr gehört, als sie sich auf dem Weg zu einer anderen Notsituation befand. »Das elfjährige Mädchen aus Sierra Leone trieb seit drei Tagen mit zwei behelfsmäßigen Rettungswesten aus mit Luft gefüllten Kammern und einer einfachen Schwimmweste im Wasser«, fügte Compass Collective hinzu.
Ein italienischer Arzt vermutete nach einer Untersuchung hingegen, dass das Mädchen rund zwölf Stunden im Meer getrieben war, wie die Zeitung La Republica berichtete. Das Mädchen erklärte laut ihren Rettern, dass ihr Boot in Tunesien aufgebrochen und in einem Sturm untergegangen sei. Der Hilfsorganisation Mediterranean Hope zufolge erholt sich die Elfjährige nun in einem Krankenhaus.
Wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete, durchkämmten Schiffe der Küstenwache und der Polizei am Mittwoch das Gebiet, in dem das Flüchtlingsboot gesunken war. Bisher seien aber weder Leichen noch andere Spuren des Unglücks gefunden worden. (AFP/jW)
kbh/cp
© Agence France-Presse
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