BSW: Wagenknecht wird Kanzlerkandidatin
Berlin. Sahra Wagenknecht tritt bei der Bundestagswahl als Kanzlerkandidatin ihrer Partei an. Das teilte BSW-Generalsekretär Christian Leye am Montag dpa mit. Chancen auf die Führung der nächsten Bundesregierung sieht das Bündnis Sahra Wagenknecht aber selbst nicht. »Die aktuelle Kanzlerkandidaten-Inflation bringt auch das BSW in Zugzwang«, erklärte Generalsekretär Leye. »Im Parteivorstand ist allen klar, dass wir keine realen Aussichten auf eine Kanzlerschaft haben – wir machen uns weder was vor, noch sind wir größenwahnsinnig. Wir haben uns jedoch zu diesem Schritt entschlossen, damit sich unsere Konkurrenten keinen ungerechtfertigten Vorteil verschaffen.« Gemeint ist damit offenbar, dass in bestimmte Fernsehrunden nur Kanzlerkandidaten und -kandidatinnen eingeladen werden. Neben Union, SPD und Grünen hat auch die AfD eine solche Position besetzt.
Wagenknecht hatte im November noch über die Kanzlerkandidatur von Robert Habeck gespottet. Das halte sie für eine »kühne Entscheidung« und nicht seriös, sagte Wagenknecht in der ARD. Sie fügte hinzu: »Also eigentlich war es mal so, dass die Parteien Kanzlerkandidaten aufgestellt haben, bei denen man irgendwie davon ausging, dass sie auch den Kanzler stellen.« Die Grünen lagen in jüngsten Umfragen bei 13 bis 14 Prozent.
Leye sagte dazu nun: »Zur Wahrheit gehört auch, dass die Aussichten von Grünen oder AfD auf die Kanzlerschaft nicht größer sind als unsere.« Habecks Kandidatur stehe für »eine Selbstüberschätzung, die nicht mal die Tierschutzpartei mit der Aufstellung eines Kanzlerkandidaten toppen könnte«. Dem BSW gehe es darum, »den Menschen eine politische Alternative zum bisherigen Kandidatenquartett zu eröffnen«. (dpa/jW)
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